Post by Harald WilhelmsPost by John OrlandoKann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen > 200 A und
im Normalbetrieb > 20 A.
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine recht
genaue Strommessung moeglich sein.
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken oder Temp.
zu unlinear?
Im Prinzip ist das schon möglich; Du brauchst dafür einen speziellen
OP, der auch noch Werte in der Nähe des Nullpunkts verstärkt. Eine
Typenbezeichnung habe ich jetzt nicht zur Hand, aber Maxim dürfte
entsprechendes im Angebot haben.
Kleine Spannungen, grosse Dynamik, Gleichtaktaussteuerungsprobleme...
Da braucht es imho einen Verstärker, der damit gut fertig wird.
Würde mal diese "zero drift amplifiers" ansehen, LTC usw haben
solche im Angebot. Sinnvoll ev auch ein "instrumentation amplifier",
dort ist das Risiko, dass sich der Anfänger mit der Dimensionierung
und Topologie der Gegenkopplung verhaut, viel kleiner.
Post by Harald WilhelmsDa der Widerstand von Kupfer im
Auto auch ohne Stromdurchgang stark schwankt, musst Du mit einem
Temperaturfühler auf dem Band die Temperatur messen, und in die Strom-
berechnung mit einbeziehen.
Gegenkopplungswiderstand aus Kupfer ;-)?. Die Widerstandsänderung
durch strombedingte Erwärmung dürfte nicht das Problem sein;
die Umgebungsbedingungen von -20 bis +80 (hinter Kühler) sind
da harscher. So ein billiger Pt-1000 Ersatz wär aber sicher
interessant.
Post by Harald WilhelmsAusserdem ist es wichtig, die Messanschlüsse
nicht an den Klemmen, sondern etwas nach innen versetzt auf dem Band
anzubringen, um eine gute Genauigkeit zu bekommen. Die Anschlüsse
sollten nicht durch Löten, sondern z.B. mit einer durch das Band
gesteckten Schraube gemacht werden, da Lötverbindungen im Auto unzu-
verlässig sind. (u.a. Zinnpest)Durch den grossenDynamikbereich wird es
allerdings schwierig, Ströme unter 1A noch zuverlässig zu messen.
Oft gebogene Lötstellen bröseln auch zuhause ;-). Auch schwächt
die Lötstelle den Draht unmittelbar daneben, früher oder
später wird er dort abbrechen. Auch tritt dann dort häufig
verstärkte Korrosion auf.
Zinnpest ist was ganz anderes, ein Kristallisationsproblem,
welches nur Reinzinn befällt. Unter 13C beginnt Reinzinn
zu kristallisieren und zu Pulver zu zerfallen. Der Prozess
wird mit abnehmender Temperatur zum Entsetzen der Thermo-
dynamiker schneller. Unterhalb -48C erst wird er wieder
langsamer. Das hat wohl auch zum tödlichen Scheitern der
Scottschen Polarexpedition geführt. Auch oberhalb 162C
befällt Reinzinn so was wie eine Zinnpest, es kristallisiert
ebenfalls und wird dann sehr brüchig. Gibt es aber alles
nicht bei Lötzinn und andern Legierungen.
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mfg Rolf Bombach