Discussion:
Kann man Masseband als Stromshunt nutzen ?
(zu alt für eine Antwort)
John Orlando
2004-05-05 19:49:25 UTC
Permalink
Hallo

Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen > 200 A und
im Normalbetrieb > 20 A.
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine recht
genaue Strommessung moeglich sein.
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken oder Temp.
zu unlinear?

MFG
Gernot Fink
2004-05-05 20:06:46 UTC
Permalink
Post by John Orlando
Hallo
Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen > 200 A und
im Normalbetrieb > 20 A.
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine recht
genaue Strommessung moeglich sein.
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken oder Temp.
zu unlinear?
Sicher geht das. Du solltest nur die Meßpunkte auf das Band auflöten damit
du sie übergangswiderstände an den Enden nicht mitmißt.
Du solltest auch beachten daß CU einen hohen Temperaturbeiwert hat.

Ausserdenm ist die Spannung relativ gering.
An 50 cm 50 Quadrat Kupferband fallen bei 100 A gerade mal 18.5 millivolt ab.
--
MFG Gernot
John Orlando
2004-05-05 21:28:57 UTC
Permalink
Post by Gernot Fink
An 50 cm 50 Quadrat Kupferband fallen bei 100 A gerade mal 18.5 millivolt ab.
Aber das mit einem unuebertroffen geringen Innenwiederstand

MFG
Andreas Bockelmann
2004-05-08 12:01:07 UTC
Permalink
Post by John Orlando
Aber das mit einem unuebertroffen geringen Innenwiederstand
Dafür dürfte aber noch jedes Bauteil mit magnetischem Wechselfeld per
induktiver Einstreuung nachweisbar sein :-)
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
V+49-172-6993141
Emil Obermayr
2004-05-06 06:05:03 UTC
Permalink
Post by Gernot Fink
Sicher geht das. Du solltest nur die Meßpunkte auf das Band auflöten damit
du sie übergangswiderstände an den Enden nicht mitmißt.
Nuja... da der Meßverstärker dahinter vermutlich einige MOhm
Innenwiderstand hat, spielt gerade hier der Übergangswiderstand kaum eine
Rolle.

Aber man sollte beim Anschliessen beachten, daß man den Anschluß des
Massebands nicht verschlechtert. Wenn man Glück hat sind an der
Verschraubung des Bands eh an beiden Seiten Kabelschuhe vorgesehen.

Kleiner Haken dabei: die Spannungen sind natürlich bipolar, also es können
beide Vorzeichen vorkommen. Ich hab dunkel in Erinnerung daß es OP gibt,
die sogar ein bißchen mehr als rail2rail können. Falls ich mich irre oder
die hier nix taugen, muß man das entweder mit einer eigenen Batterie
versorgen oder mit einem invertierenden DC/DC-Wandler eine kleine negative
Hilfspannung erzeugen.

Nichtlinear ist Kupfer jedenfalls nicht und die Temperatur dürfte auch
kein Thema sein. Wenn Gernot richtig gerechnet hat, werden im Masseband
gerade knapp 2W bei 100A umgesetzt. So genau willst Du eh nicht messen ;-)

Schreib mal wie Du es letztlich dann aufgebaut hast.

nobs
Gernot Fink
2004-05-06 14:44:09 UTC
Permalink
Post by Emil Obermayr
Post by Gernot Fink
Sicher geht das. Du solltest nur die Meßpunkte auf das Band auflöten damit
du sie übergangswiderstände an den Enden nicht mitmißt.
Nuja... da der Meßverstärker dahinter vermutlich einige MOhm
Innenwiderstand hat, spielt gerade hier der Übergangswiderstand kaum eine
Rolle.
Ich dachte es ist uncool einen Shunt mit 0.00018 ohm zu verwenden und dann
so zwischen 0 und 0.01 Ohm zufallszahl durch die Verschraubung auf das
Stahlblech dazuzurechnen. Dadurch bekämst du einen Meßfehler von >5000%.
--
MFG Gernot
Udo Piechottka
2004-05-06 15:04:09 UTC
Permalink
Post by Gernot Fink
Ich dachte es ist uncool einen Shunt mit 0.00018 ohm zu verwenden und dann
so zwischen 0 und 0.01 Ohm zufallszahl durch die Verschraubung auf das
Stahlblech dazuzurechnen. Dadurch bekämst du einen Meßfehler von >5000%.
Dennoch entspricht der Spannungsabfall mit dem fliessenden Strom.

- Udo
Gernot Fink
2004-05-06 19:09:35 UTC
Permalink
Post by Udo Piechottka
Post by Gernot Fink
Ich dachte es ist uncool einen Shunt mit 0.00018 ohm zu verwenden und dann
so zwischen 0 und 0.01 Ohm zufallszahl durch die Verschraubung auf das
Stahlblech dazuzurechnen. Dadurch bekämst du einen Meßfehler von >5000%.
Dennoch entspricht der Spannungsabfall mit dem fliessenden Strom.
Der Spannungsabfall am Masseband ist konstant und somit brauchbar.
Der an der Verschraubung des Bandes ist alles andere als konstant.

Die Spannung entspricht zwar Strom und Wiederstand, du kennst aber
den Wiederstand der Verschraubung nicht.
Der angezeigte wert ist also so nützlich wie eine Antwort von Mik*****t.
--
MFG Gernot
Olaf Kaluza
2004-05-06 20:35:08 UTC
Permalink
Post by Gernot Fink
Die Spannung entspricht zwar Strom und Wiederstand, du kennst aber
den Wiederstand der Verschraubung nicht.
Aber wenn der Widerstand klein ist im Vergleich zu dem Innenwiderstand
deines OPs so ist das vernachlaessigbar.

Ich habe vor Jahren mal eine Alarmanlage gebaut die den Strom ueber
das Masseband gemessen hat und das war eigentlich sehr zuverlaessig
und ohne das man da einen besonderen Aufwand treiben musste.

Olaf
--
D.i.e.s.S. (K.)
Michael Dreschmann
2004-05-06 21:32:13 UTC
Permalink
Hi!
Post by Olaf Kaluza
Post by Gernot Fink
Die Spannung entspricht zwar Strom und Wiederstand, du kennst aber
den Wiederstand der Verschraubung nicht.
Aber wenn der Widerstand klein ist im Vergleich zu dem Innenwiderstand
deines OPs so ist das vernachlaessigbar.
Also das is echt spassisch hier... :)
Ich glaub Ihr redet so richtig schön aneinander vorbei...
Was Gernot wohl meint ist, dass der Übergangswiderstand zwischen
Masseband und Verschraubung nicht konstant ist. Also der, wo der volle
Strom den die Batterie drüber fliesst. Wenn sich der ändert, ändert
sich auch der Gesamtwiderstand der Messstrecke, weil ja die
Verschraubung Teil der Messstrecke ist wenn man die Messleitungen dort
anschliesst. (Messstrecke != Messleitung)
Was du meinst ist wohl der Übergangswiderstand zwischen Messleitung
(also dem dünnen Draht zum Messgerät hin) und der Kontaktstelle (wo
die jetzt auch immer sein mag)

Michael
Gernot Fink
2004-05-07 04:26:10 UTC
Permalink
Post by Michael Dreschmann
Hi!
Post by Olaf Kaluza
Post by Gernot Fink
Die Spannung entspricht zwar Strom und Wiederstand, du kennst aber
den Wiederstand der Verschraubung nicht.
Aber wenn der Widerstand klein ist im Vergleich zu dem Innenwiderstand
deines OPs so ist das vernachlaessigbar.
Also das is echt spassisch hier... :)
Ich glaub Ihr redet so richtig schön aneinander vorbei...
Was Gernot wohl meint ist, dass der Übergangswiderstand zwischen
Masseband und Verschraubung nicht konstant ist. Also der, wo der volle
Strom den die Batterie drüber fliesst. Wenn sich der ändert, ändert
sich auch der Gesamtwiderstand der Messstrecke, weil ja die
Verschraubung Teil der Messstrecke ist wenn man die Messleitungen dort
anschliesst. (Messstrecke != Messleitung)
Was du meinst ist wohl der Übergangswiderstand zwischen Messleitung
(also dem dünnen Draht zum Messgerät hin) und der Kontaktstelle (wo
die jetzt auch immer sein mag)
Genau so ist es :-)
--
MFG Gernot
Martin Lenz
2004-05-07 08:03:51 UTC
Permalink
Am Thu, 06 May 2004 21:32:13 GMT hat Michael Dreschmann
Post by Michael Dreschmann
Hi!
Post by Olaf Kaluza
Post by Gernot Fink
Die Spannung entspricht zwar Strom und Wiederstand, du kennst aber
den Wiederstand der Verschraubung nicht.
Aber wenn der Widerstand klein ist im Vergleich zu dem Innenwiderstand
deines OPs so ist das vernachlaessigbar.
Also das is echt spassisch hier... :)
Ich glaub Ihr redet so richtig schön aneinander vorbei...
Was Gernot wohl meint ist, dass der Übergangswiderstand zwischen
Masseband und Verschraubung nicht konstant ist. Also der, wo der volle
Strom den die Batterie drüber fliesst. Wenn sich der ändert, ändert
sich auch der Gesamtwiderstand der Messstrecke, weil ja die
Verschraubung Teil der Messstrecke ist wenn man die Messleitungen dort
anschliesst. (Messstrecke != Messleitung)
Hier liegt eben der Fehler: Die Verschraubung (des Massebandes) hat eben
keinesfalls Teil der Meßstrecke zu sein, Stichwort 4-Leitermessung. Die
Spannungsabgriffe für das Meßgerät müssen auf dem Masseband angebracht
werden, sodaß sie die Schrauben, welche den Hauptstrom führen nicht
berühren, am besten 1cm Abstand. Dann habe ich eine definierte,
gleichbleibende Meßstrecke.
Post by Michael Dreschmann
Was du meinst ist wohl der Übergangswiderstand zwischen Messleitung
(also dem dünnen Draht zum Messgerät hin) und der Kontaktstelle (wo
die jetzt auch immer sein mag)
Der sollte irrelevant sein, wenn das Meßgerät einen ausreichenden
Innewidertsand hat.
--
Martin
Michael Dreschmann
2004-05-07 15:31:25 UTC
Permalink
Hallo!
Post by Martin Lenz
Hier liegt eben der Fehler: Die Verschraubung (des Massebandes) hat eben
keinesfalls Teil der Meßstrecke zu sein, Stichwort 4-Leitermessung. Die
Spannungsabgriffe für das Meßgerät müssen auf dem Masseband angebracht
werden, sodaß sie die Schrauben, welche den Hauptstrom führen nicht
berühren, am besten 1cm Abstand. Dann habe ich eine definierte,
gleichbleibende Meßstrecke.
Wo ist da jetzt der Fehler?
Genau das hat Gernot doch schon im ersten Posting geschrieben und
gemeint:
"Sicher geht das. Du solltest nur die Meßpunkte auf das Band auflöten
damit du sie übergangswiderstände an den Enden nicht mitmißt."
Mit Enden meinte er hier die Verschraubung des Massebandes.
Ich denke wir haben jetzt alles geklärt. Zumindest meint jeder das
gleiche auch wenn nicht jeder meint, dass der andere das richtige
meint... :-)))

Michael
Andreas Bockelmann
2004-05-08 12:03:39 UTC
Permalink
Post by Gernot Fink
Der Spannungsabfall am Masseband ist konstant und somit brauchbar.
Das glaube ich nie im Leben. Die Einzellitze des MAssebandes sind nicht
isoliert und reiben gegeneinander. Somit wird das Dingen bei
mechanischer Bewegung seinen Widerstand ändern, ähnlich einem DMS.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
V+49-172-6993141
Rolf Bombach
2004-05-29 18:11:50 UTC
Permalink
Post by Andreas Bockelmann
Post by Gernot Fink
Der Spannungsabfall am Masseband ist konstant und somit brauchbar.
Das glaube ich nie im Leben. Die Einzellitze des MAssebandes sind nicht
isoliert und reiben gegeneinander. Somit wird das Dingen bei
mechanischer Bewegung seinen Widerstand ändern, ähnlich einem DMS.
Aber doch wohl nach dem Komma. Die Einzeldrähte berühren
sich ja in der ersten Näherung an den Isopotentiallinien.
Wenn ich zwei mal zwei in Serie gehängte Widerstände
parallel schalte, ist es auch egal, wenn ich die
Mittelpunkte verbinde.
--
mfg Rolf Bombach
Tilmann Reh
2004-05-06 15:32:02 UTC
Permalink
Post by Gernot Fink
Ich dachte es ist uncool einen Shunt mit 0.00018 ohm zu verwenden und dann
so zwischen 0 und 0.01 Ohm zufallszahl durch die Verschraubung auf das
Stahlblech dazuzurechnen. Dadurch bekämst du einen Meßfehler von >5000%.
Nicht, wenn man an *zwei* Stellen auf dem Shunt anklemmt
und dann die *Differenz* verstärkt. (-> Vierleiter-Shunt)

Habe das früher auch mal so aufgebaut, das hat prima
funktioniert (mit den bekannten Einschränkungen, die aber
i.d.R. nicht stören).
--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
Martin Laabs
2004-05-06 15:33:10 UTC
Permalink
Post by Gernot Fink
Ich dachte es ist uncool einen Shunt mit 0.00018 ohm zu verwenden und dann
so zwischen 0 und 0.01 Ohm zufallszahl durch die Verschraubung auf das
Stahlblech dazuzurechnen. Dadurch bekämst du einen Meßfehler von >5000%.
Ich glaube du hast da einen Denkfehler. Die Spannung ist nicht vom
Widerstand abhängig. Wenn ich z.B. die Spannung eines 9V Akkublockes
mit meinem Multimeter messe ist es egal ob ich nun 2 oder 200000 Ohm
in Reihe schalte weil das Multimeter zum messen so gut wie keinen
Strom benötigt. Idealerweise gar keinen wenn man direkt mit einem FET
misst.

Tschüss
Martin L.
Christian Müller
2004-05-06 18:38:13 UTC
Permalink
Post by Gernot Fink
Ich dachte es ist uncool einen Shunt mit 0.00018 ohm zu verwenden und dann
so zwischen 0 und 0.01 Ohm zufallszahl durch die Verschraubung auf das
Stahlblech dazuzurechnen. Dadurch bekämst du einen Meßfehler von >5000%.
Die Spannung ist nicht vom Widerstand abhängig.
Aehm, schon mal was von Ohmschen Gesetz gehört?
Ich glaube, da redet Ihr aneinander vorbei...
Tschüss
Martin L.
Chregu
Martin Laabs
2004-05-06 20:26:31 UTC
Permalink
Post by Christian Müller
Aehm, schon mal was von Ohmschen Gesetz gehört?
Ich glaube, da redet Ihr aneinander vorbei...
Kann sein. Aber ich meine das wenn das Spannungsmessgerät keinen
nennenswerten Strom benötigt der Übergangswiderstand keine Rolle spielt.
Selbst wenn er sich durch Erschütterung in den Kiloohmbereich bewegen sollte
weil der Strom der fließt zu vernachlässigen ist.

Tschüss
Martin L.
Falk Brunner
2004-05-06 15:25:45 UTC
Permalink
Post by Gernot Fink
Ich dachte es ist uncool einen Shunt mit 0.00018 ohm zu verwenden und dann
so zwischen 0 und 0.01 Ohm zufallszahl durch die Verschraubung auf das
Stahlblech dazuzurechnen. Dadurch bekämst du einen Meßfehler von >5000%.
Mal unter dem Stichwort 4-Draht Stromessung nachschlagen.

MfG
Falk
Gernot Fink
2004-05-06 19:09:31 UTC
Permalink
Post by Falk Brunner
Post by Gernot Fink
Ich dachte es ist uncool einen Shunt mit 0.00018 ohm zu verwenden und dann
so zwischen 0 und 0.01 Ohm zufallszahl durch die Verschraubung auf das
Stahlblech dazuzurechnen. Dadurch bekämst du einen Meßfehler von >5000%.
Mal unter dem Stichwort 4-Draht Stromessung nachschlagen.
Deshalb sagte ich ja: löte die Messkontakte auf das Band und benutze nicht die
Verschraubungen mit denen das Masseband befestigt ist.
--
MFG Gernot
Martin Lenz
2004-05-06 08:31:00 UTC
Permalink
Post by John Orlando
Hallo
Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen > 200 A und
im Normalbetrieb > 20 A.
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine recht
genaue Strommessung moeglich sein.
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken oder Temp.
Vor Jahren war im Elektor genau so eine Schaltung drin. Ist aber zu lange
her um Details
zu wissen. Zum Abgelich wäre es am einfachsten, sich ein DC taugliches
Zangenamperemeter ausborgen zu können.
--
Martin
Matthias Weingart
2004-05-06 17:17:12 UTC
Permalink
Post by John Orlando
Hallo
Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen
? Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen
200 A und im Normalbetrieb > 20 A.
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine
recht genaue Strommessung moeglich sein.
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken
oder Temp. zu unlinear?
Oder einfach einen Hallsensor auflegen. (Magnetfeld messen)

M.
--
Bitte auf ***@pentax.boerde.de antworten.
Peter Heitzer
2004-05-07 07:35:52 UTC
Permalink
Matthias Weingart <***@pentax.boerde.de> wrote:
: "John Orlando" <***@gmx.de> wrote in
: news:40994501$0$26208$***@news.freenet.de:
:>
:> Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen
:> ? Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen
:> > 200 A und im Normalbetrieb > 20 A.
:> Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine
:> recht genaue Strommessung moeglich sein.
:> Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken
:> oder Temp. zu unlinear?

: Oder einfach einen Hallsensor auflegen. (Magnetfeld messen)
Da gibts von LEM schon Fertiges.
Harald Wilhelms
2004-05-07 07:09:27 UTC
Permalink
Post by John Orlando
Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen > 200 A und
im Normalbetrieb > 20 A.
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine recht
genaue Strommessung moeglich sein.
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken oder Temp.
zu unlinear?
Hallo John,
Im Prinzip ist das schon möglich; Du brauchst dafür einen speziellen
OP, der auch noch Werte in der Nähe des Nullpunkts verstärkt. Eine
Typenbezeichnung habe ich jetzt nicht zur Hand, aber Maxim dürfte
entsprechendes im Angebot haben. Da der Widerstand von Kupfer im
Auto auch ohne Stromdurchgang stark schwankt, musst Du mit einem
Temperaturfühler auf dem Band die Temperatur messen, und in die Strom-
berechnung mit einbeziehen. Ausserdem ist es wichtig, die
Messanschlüsse
nicht an den Klemmen, sondern etwas nach innen versetzt auf dem Band
anzubringen, um eine gute Genauigkeit zu bekommen. Die Anschlüsse
sollten nicht durch Löten, sondern z.B. mit einer durch das Band
gesteckten Schraube gemacht werden, da Lötverbindungen im Auto unzu-
verlässig sind. (u.a. Zinnpest)Durch den grossenDynamikbereich wird es
allerdings schwierig, Ströme unter 1A noch zuverlässig zu messen.
Gruss
Harald
Martin Lenz
2004-05-07 08:05:50 UTC
Permalink
Post by Harald Wilhelms
Post by John Orlando
Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen > 200 A und
im Normalbetrieb > 20 A.
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine recht
genaue Strommessung moeglich sein.
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken oder Temp.
zu unlinear?
Hallo John,
Im Prinzip ist das schon möglich; Du brauchst dafür einen speziellen
OP, der auch noch Werte in der Nähe des Nullpunkts verstärkt. Eine
Typenbezeichnung habe ich jetzt nicht zur Hand, aber Maxim dürfte
Das kann schon der gute alte LM358 (=1/2 LM324).
Post by Harald Wilhelms
entsprechendes im Angebot haben. Da der Widerstand von Kupfer im
Auto auch ohne Stromdurchgang stark schwankt, musst Du mit einem
Temperaturfühler auf dem Band die Temperatur messen, und in die Strom-
berechnung mit einbeziehen. Ausserdem ist es wichtig, die
Messanschlüsse
nicht an den Klemmen, sondern etwas nach innen versetzt auf dem Band
anzubringen, um eine gute Genauigkeit zu bekommen. Die Anschlüsse
sollten nicht durch Löten, sondern z.B. mit einer durch das Band
gesteckten Schraube gemacht werden, da Lötverbindungen im Auto unzu-
verlässig sind. (u.a. Zinnpest)Durch den grossenDynamikbereich wird es
allerdings schwierig, Ströme unter 1A noch zuverlässig zu messen.
Gruss
Harald
--
Martin
Rolf Bombach
2004-05-25 17:18:13 UTC
Permalink
Post by Harald Wilhelms
Post by John Orlando
Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen > 200 A und
im Normalbetrieb > 20 A.
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine recht
genaue Strommessung moeglich sein.
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken oder Temp.
zu unlinear?
Im Prinzip ist das schon möglich; Du brauchst dafür einen speziellen
OP, der auch noch Werte in der Nähe des Nullpunkts verstärkt. Eine
Typenbezeichnung habe ich jetzt nicht zur Hand, aber Maxim dürfte
entsprechendes im Angebot haben.
Kleine Spannungen, grosse Dynamik, Gleichtaktaussteuerungsprobleme...
Da braucht es imho einen Verstärker, der damit gut fertig wird.
Würde mal diese "zero drift amplifiers" ansehen, LTC usw haben
solche im Angebot. Sinnvoll ev auch ein "instrumentation amplifier",
dort ist das Risiko, dass sich der Anfänger mit der Dimensionierung
und Topologie der Gegenkopplung verhaut, viel kleiner.
Post by Harald Wilhelms
Da der Widerstand von Kupfer im
Auto auch ohne Stromdurchgang stark schwankt, musst Du mit einem
Temperaturfühler auf dem Band die Temperatur messen, und in die Strom-
berechnung mit einbeziehen.
Gegenkopplungswiderstand aus Kupfer ;-)?. Die Widerstandsänderung
durch strombedingte Erwärmung dürfte nicht das Problem sein;
die Umgebungsbedingungen von -20 bis +80 (hinter Kühler) sind
da harscher. So ein billiger Pt-1000 Ersatz wär aber sicher
interessant.
Post by Harald Wilhelms
Ausserdem ist es wichtig, die Messanschlüsse
nicht an den Klemmen, sondern etwas nach innen versetzt auf dem Band
anzubringen, um eine gute Genauigkeit zu bekommen. Die Anschlüsse
sollten nicht durch Löten, sondern z.B. mit einer durch das Band
gesteckten Schraube gemacht werden, da Lötverbindungen im Auto unzu-
verlässig sind. (u.a. Zinnpest)Durch den grossenDynamikbereich wird es
allerdings schwierig, Ströme unter 1A noch zuverlässig zu messen.
Oft gebogene Lötstellen bröseln auch zuhause ;-). Auch schwächt
die Lötstelle den Draht unmittelbar daneben, früher oder
später wird er dort abbrechen. Auch tritt dann dort häufig
verstärkte Korrosion auf.
Zinnpest ist was ganz anderes, ein Kristallisationsproblem,
welches nur Reinzinn befällt. Unter 13C beginnt Reinzinn
zu kristallisieren und zu Pulver zu zerfallen. Der Prozess
wird mit abnehmender Temperatur zum Entsetzen der Thermo-
dynamiker schneller. Unterhalb -48C erst wird er wieder
langsamer. Das hat wohl auch zum tödlichen Scheitern der
Scottschen Polarexpedition geführt. Auch oberhalb 162C
befällt Reinzinn so was wie eine Zinnpest, es kristallisiert
ebenfalls und wird dann sehr brüchig. Gibt es aber alles
nicht bei Lötzinn und andern Legierungen.
--
mfg Rolf Bombach
Michael Hofmann
2004-05-07 07:33:15 UTC
Permalink
Post by John Orlando
Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Kann man. Will man aber nicht.
Post by John Orlando
Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen > 200 A und
im Normalbetrieb > 20 A.
Genau deshalb.
Im Normalfall (es sei denn Du willst genau das) möchte man
Ladung/Entladung, aber nicht den Anlasserstrom messen. Ohne Anlasser
liegen die maximal auftretenden Ströme bei ca. 30, höchstens 50A. Aus
diesem Grund haben käufliche Ammeter genau diese Endwerte. Soviel zur
Theorie.
In der Praxis nimmt man das Pluskabel an der Batterie. Bei den
allermeisten KFZ gibt es deren 2, nämlich ein "dickes" direkt zum
Anlasser und ein "dünneres" für den Rest. Manchmal besteht das "dünnere"
auch aus mehreren,an der Batterie zusammengeführten Kabeln, die muss man
dann entsprechend zusammenfassen. Genau dieses Kabel will man als
Messshunt benutzen. Mit einem empfindlichen Drehspulinstrument geht das
auch völlig ohne Elektronik, man kalibriert sich das mit einem
definierten Strom dann selbst. Bei meinen Klein-/Mittelklassewägen
reichte immer ein Endwert von 30A.

Wie bereits von anderen geschrieben (zumindest von den wenigen, die das
anscheinend überblicken) sollte man die Messkabel _nicht_ hinter einer
Schraub- oder Klemmverbindung anbringen, zumindest wenn man Wert auf
Wiederholgenauigkeit der Messung legt.
Für langfristige Freude am Eigenbau sollten auch _keine_ Lötverbindungen
im Motorraum gemacht werden, es sei denn man kann die Lötstelle
zuverlässig und dauerhaft von Umwelteinflüssen abschirmen.

Been there, done that.

Michael
Harald Wilhelms
2004-05-07 08:01:25 UTC
Permalink
Post by John Orlando
Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen > 200 A und
im Normalbetrieb > 20 A.
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine recht
genaue Strommessung moeglich sein.
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken oder Temp.
zu unlinear?
Hallo John,
Im Prinzip ist das schon möglich; Du brauchst dafür einen speziellen
OP, der auch noch Werte in der Nähe des Nullpunkts verstärkt. Eine
Typenbezeichnung habe ich jetzt nicht zur Hand, aber Maxim dürfte
entsprechendes im Angebot haben. Da der Widerstand von Kupfer im
Auto auch ohne Stromdurchgang stark schwankt, musst Du mit einem
Temperaturfühler auf dem Band die Temperatur messen, und in die Strom-
berechnung mit einbeziehen. Ausserdem ist es wichtig, die
Messanschlüsse
nicht an den Klemmen, sondern etwas nach innen versetzt auf dem Band
anzubringen, um eine gute Genauigkeit zu bekommen. Die Anschlüsse
sollten nicht durch Löten, sondern z.B. mit einer durch das Band
gesteckten Schraube gemacht werden, da Lötverbindungen im Auto unzu-
verlässig sind. (u.a. Zinnpest)Durch den grossenDynamikbereich wird es
allerdings schwierig, Ströme unter 1A noch zuverlässig zu messen.
Gruss
Harald
Harald Wilhelms
2004-05-07 08:01:27 UTC
Permalink
Post by John Orlando
Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Da fliessen ja doch ganz gehoerige Stroeme durch. Beim Anlassen > 200 A und
im Normalbetrieb > 20 A.
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine recht
genaue Strommessung moeglich sein.
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken oder Temp.
zu unlinear?
Hallo John,
Im Prinzip ist das schon möglich; Du brauchst dafür einen speziellen
OP, der auch noch Werte in der Nähe des Nullpunkts verstärkt. Eine
Typenbezeichnung habe ich jetzt nicht zur Hand, aber Maxim dürfte
entsprechendes im Angebot haben. Da der Widerstand von Kupfer im
Auto auch ohne Stromdurchgang stark schwankt, musst Du mit einem
Temperaturfühler auf dem Band die Temperatur messen, und in die Strom-
berechnung mit einbeziehen. Ausserdem ist es wichtig, die
Messanschlüsse
nicht an den Klemmen, sondern etwas nach innen versetzt auf dem Band
anzubringen, um eine gute Genauigkeit zu bekommen. Die Anschlüsse
sollten nicht durch Löten, sondern z.B. mit einer durch das Band
gesteckten Schraube gemacht werden, da Lötverbindungen im Auto unzu-
verlässig sind. (u.a. Zinnpest)Durch den grossenDynamikbereich wird es
allerdings schwierig, Ströme unter 1A noch zuverlässig zu messen.
Gruss
Harald
Lars Mueller
2004-05-07 10:35:27 UTC
Permalink
Post by Harald Wilhelms
Im Prinzip ist das schon möglich; Du brauchst dafür einen speziellen
OP, der auch noch Werte in der Nähe des Nullpunkts verstärkt. Eine
...

Meine Güte, also viermal habe ich den Text jetzt bestimmt gelesen. Ich
wundere mich gerade generell über die scheinbare Kompliziertheit des
Themas! :-) Es gibt doch wirklich genügend Fertiglösungen, die sich
simpelst hierzu mißbrauchen ließen. Stattdessen eine riesen Diskussion
darüber, wie man einen Shunt anschließt und jeder redet an jedem vorbei.
:-))

Gruß Lars
Uwe Bredemeier
2004-05-09 12:33:30 UTC
Permalink
John Orlando schrieb:

Nun mal aus der Praxis -
Post by John Orlando
Kann man das Masseband bei der Autobatterie zum Strommessen nutzen ?
Ja. Auf die vermutlicherweise sinnvollere Alternative die "kleine"
Plusleitung zu benutzen wurde schon hingewiesen.

Da der Widerstand des "Shunt" unbekannt ist muß eh abgeglichen werden.
Es ist daher überhaupt kein Problem die Senseleitungen mit geeigneten
Ringschuhen an den Anschlüssen der verwendeten Leitung zu verschrauben.
Zwar geht nun der Übergangswiderstand der Verpressung des Lastkabels mit
in die Messung ein, warum auch nicht?
Post by John Orlando
Wenn man die Volt die dort anliegen noch verstaerkt muss doch eine recht
genaue Strommessung moeglich sein.
Aber nur mit Differenzverstärker. Nur. Diesen kannst du dir, weil die
Quelle so schön niederohmig ist, simpel zu Fuß als
Einopampdifferenzverstärker zum Beispiel mit einem LF357 aufbauen. Der
LF357 hat enorm praktische Pins zum Anschluß eines R-Trimmers für den
Offsetabgleich.

Je nach Anwendungszweck sei hier noch das Stichwort virtuelle Masse
eingebracht.

Als Fastfertiglösung ließe sich der MAX472 (complete, bidirectional,
high-side current-sense amplifier) einsetzen.
Post by John Orlando
Oder veraendert sich der Widerstand durch die hohen Stromstaerken
oder > Temp. zu unlinear?

0.4% per Grad Celsius.

Gruß

Uwe
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