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Loop Antenne entdämpfen
(zu alt für eine Antwort)
s***@yahoo.com
2014-02-06 11:29:34 UTC
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Hallo,
Ich habe noch mal mit einer Loop-Antenne experimentiert (1 cm Messingring, 32 cm Durchmesser, 20-600 pF Drehko parallel). Diese stellen ja einen Parallelschwingkreis dar, bei dem die Spule sehr vergrößert ist. Unbelastet würde diese einen (ideal) unendlich großen Scheinwiderstand besitzen, real halt einen sehr großen.
Um die empfangene Energie optimal auszukoppeln (die Selektivität soll möglichst erhalten bleiben) werden ja solche Dinge wie Sekundärspulen, Spulen mit Anzapfungen oder Gamma-Match verwendet. Ich dachte mir, das muss auch einfacher gehen...
Ich habe es einfach mal mit einem Vorverstärker mit hochohmigem Eingang versucht (Gegenkopplung) - das klappt ganz gut, die Bandbreite ist dann noch bei ca. 1 MHz (-6dB). Anschließend versuchte ich es mit einer Rückkopplung (wie in einer Audionschaltung) - das kann man dann nahezu beliebig "spitz" regeln - man bekommt die Bandbreite auf < 10 kHz - im KW-Bereich kann man damit genau einen Sender selektieren! Wenn man's übertreibt fängt das Ganze aber an zu schwingen - ist also mit Vorsicht zu genießen. Immerhin hängt schon eine Antenne dran - das ergibt dann einen netten (illegalen) Sender.
Da fehlt dann nur noch ein Demodulator und man hat ein Minimal-Audion.

Hat so etas schon mal jemand versucht? Wie groß ist praktisch der Blindwiderstand einer solchen Antenne?

Ich habe die Rückkopplung wieder rausgenommen, da damit hauptsächlich "Müll" selektiert wurde und die Senderauswahl sehr fummelig war. Die Entnahme der Energie über den Vorverstärker find ich optimal, man kann dann praktisch auf die Mitte eines KW-Bandes abstimmen und muss nicht ständig nachregeln, die Störungen außerhalb des Bandes werden jedoch ganz gut ausgeblendet.

Grüße
Steffen
Izur Kockenhan
2014-02-06 14:00:13 UTC
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Post by s***@yahoo.com
Hat so etas schon mal jemand versucht? Wie groß ist praktisch der
Blindwiderstand einer solchen Antenne?
Ich habe die Rückkopplung wieder rausgenommen, da damit hauptsächlich
"Müll" selektiert wurde und die Senderauswahl sehr fummelig war. Die
Entnahme der Energie über >den Vorverstärker find ich optimal, man kann
dann praktisch auf die Mitte eines KW-Bandes abstimmen und muss nicht
ständig nachregeln, die Störungen außerhalb des >Bandes werden jedoch ganz
gut ausgeblendet.
Der Fußpunktwiderstand einer solchen Loop-Antenne ist im abgestimmten Fall
halt reell und hochohmig. Ich empfehle nach einiger Erfahrung mit aktiven
Antennen einen MOSFET (z.B. BF1109 oder BF908) mit hoher Steilheit als
Sourcefolger damit man am Ausgang auf 50 Ohm kommt um an die Leitung
anzupassen, was mit den genannten Typen durchaus bei richtiger
Dimensionierung möglich ist. Optimale Verhältnisse erreicht man mit einem OP
vom Typ OPA659. Der hat einen FET-Eingang, kleine Eingangskapazität und hohe
Grenzfrequenz.

Empfehlen kann ich nur die Simulation in LTspice, Models vom BF908 und vom
OPA659 gigt es ja. Bei der Berechnung der Induktivität der Spule greift man
auf Nührmann' s literatur zurück.

Nun, die abgestimmte Loop-Antenne bringt Dir Vorselektion, stellt sich die
Frage ob Du bei Deinem Empfänger überhaupt benötigst. Vom Empfänger hängt
alles ab. Ist der gut, dann kannst Du problemlos auf eine andere aktive
Antenne zuückgreifen, die dann im Frequenzbereich von 10 kHz bis 30 MHz
ziemlich genau nach theoretischer Berechnung 1 m lang sein muss. Das ist
einiges kleiner als die Loop-Anordnung und muss nicht abgestimmt werden.

Ich empfehle die Simulation mit LTspice.

Izur Kockenhan
Peter Thoms
2014-02-08 20:30:06 UTC
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Post by s***@yahoo.com
Hallo,
Ich habe noch mal mit einer Loop-Antenne experimentiert (1 cm Messingring, 32 cm Durchmesser, 20-600 pF Drehko parallel). Diese stellen ja einen Parallelschwingkreis dar, bei dem die Spule sehr vergrößert ist. Unbelastet würde diese einen (ideal) unendlich großen Scheinwiderstand besitzen, real halt einen sehr großen.
Um die empfangene Energie optimal auszukoppeln (die Selektivität soll möglichst erhalten bleiben) werden ja solche Dinge wie Sekundärspulen, Spulen mit Anzapfungen oder Gamma-Match verwendet. Ich dachte mir, das muss auch einfacher gehen...
Ich habe es einfach mal mit einem Vorverstärker mit hochohmigem Eingang versucht (Gegenkopplung) - das klappt ganz gut, die Bandbreite ist dann noch bei ca. 1 MHz (-6dB). Anschließend versuchte ich es mit einer Rückkopplung (wie in einer Audionschaltung) - das kann man dann nahezu beliebig "spitz" regeln - man bekommt die Bandbreite auf < 10 kHz - im KW-Bereich kann man damit genau einen Sender selektieren! Wenn man's übertreibt fängt das Ganze aber an zu schwingen - ist also mit Vorsicht zu genießen. Immerhin hängt schon eine Antenne dran - das ergibt dann einen netten (illegalen) Sender.
Da fehlt dann nur noch ein Demodulator und man hat ein Minimal-Audion.
Hat so etas schon mal jemand versucht? Wie groß ist praktisch der Blindwiderstand einer solchen Antenne?
Ich habe die Rückkopplung wieder rausgenommen, da damit hauptsächlich "Müll" selektiert wurde und die Senderauswahl sehr fummelig war. Die Entnahme der Energie über den Vorverstärker find ich optimal, man kann dann praktisch auf die Mitte eines KW-Bandes abstimmen und muss nicht ständig nachregeln, die Störungen außerhalb des Bandes werden jedoch ganz gut ausgeblendet.
Hallo,

das ist doch umständlich, Selektion an einer eh schwachen Antenne.

*Ich* nehme eine etwas umgemurkste Formel für eine Breitbandloop:

- Primärseite:
µH (Loop)= µH (1 oder max. 2Wdg durch Doppelochkern)
ggf mehrere Doppellochkerne BN73-202 in Reihe kleben.

- Sekundärseite:
µH*2*Pi*fmin = Z empfänger (bspw. 50Ohm)

Damit hast Du Ruhe mit dem ewigen Abstimmen.


Peter
s***@yahoo.com
2014-02-12 07:24:43 UTC
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Hallo,
Danke für die Antworten. So wie es aussieht kann man eine Loop entweder unabgestimmt betreiben (breitbandig bis max 1/3 Resonanzfrequenz) -> dann niederohmig mit entsprechender Transformation von 3-10 Ohm auf 50 (Transformator, Balun oder Verstärker) oder in Resonanz. Dann hochohmigmit Auskopplung über Koppelschleife oder direkt mit hochohmigem Verstärker (wie in der ersten Antwort beschrieben, FET's haben ja einen Eingangswiderstand über 100 MegaOhm).

Welche Variante ist jetzt besser in durch DSL, Schaltnetzteilen, gepulsten LEDs und der gleichen "verseuchter" Umgebung an einem nicht sonderlich übersteuerungsfesten Empfänger?

Grüße
Steffen
Peter Thoms
2014-02-13 21:24:20 UTC
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Post by s***@yahoo.com
dann niederohmig mit entsprechender Transformation von 3-10 Ohm auf 50 (Transformator, Balun oder Verstärker)
Die kommst Du auf die absurden Daten, mit "1 cm Messingring, 32 cm
Durchmesser"?


Peter

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