Discussion:
Wellenwiderstand einer asymmetrischen Streifenleitung
(zu alt für eine Antwort)
Michael Koch
2011-12-04 08:35:10 UTC
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Hallo,

ich möchte den Wellenwiderstand einer asymmetrischen Streifenleitung
berechnen.
Breite des Streifenleiters: 100 mm
Dicke des Streifenleiters: 0.2 mm
Abstand zur einen Massefläche: 100 mm
Abstand zur anderen Massefläche: 300 mm
Dielektrikum: Luft

Dazu gibt es zwei Online-Tools:

http://www.technick.net/public/code/cp_dpage.php?aiocp_dp=util_pcb_imp_stripline_asym
ergibt mit obigen Daten 114 Ohm

http://www.eeweb.com/toolbox/asymmetric-stripline-impedance/
ergibt mit obigen Daten 138 Ohm

Und nun frage ich mich welches Ergebnis näher am tatsächlichen
Wellenwiderstand liegt.

Gruß
Michael
Henning Trispel
2011-12-05 15:06:58 UTC
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Hallo Michael,

um dich noch mehr zu verwirren: Mein Tool sagt mir 124 Ohm Impedanz.

Mfg
Henning
Martin Laabs
2011-12-05 18:21:27 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Michael Koch
ich möchte den Wellenwiderstand einer asymmetrischen Streifenleitung
berechnen.
Breite des Streifenleiters: 100 mm
Dicke des Streifenleiters: 0.2 mm
Abstand zur einen Massefläche: 100 mm
Abstand zur anderen Massefläche: 300 mm
Das ist dann aber keine Streifenleitung mehr sondern eine
Stripline, oder?
Was Du noch brauchst ist die Frequenz bei der die Impedanz
bestimmt werden soll. Durch Skineffekt usw. wird sie sich
leicht aendern.

Ich habe es mal mit LineCalc vom ADS rechnen lassen. Da komme ich auf
131.2 Ohm. Weicht nur minimal zwischen 10MHz und 10GHz ab wobei ich
einen fast perfekten Leiter angenommen habe.

Wenn es Dir sehr wichtig ist den Wert genau zu kennen kann ich es auch
mal simulieren.

Viele Gruesse,
Martin
Michael Koch
2011-12-05 19:25:56 UTC
Permalink
Hallo Martin,
Post by Martin Laabs
Das ist dann aber keine Streifenleitung mehr sondern eine
Stripline, oder?
Die richtige Bezeichnung ist wohl asymmetrische Streifenleitung oder
TEM-Zelle, glaube ich zumindest.
Post by Martin Laabs
Was Du noch brauchst ist die Frequenz bei der die Impedanz
bestimmt werden soll.
0 bis einige 100 MHz.
Post by Martin Laabs
Ich habe es mal mit LineCalc vom ADS rechnen lassen. Da komme ich auf
131.2 Ohm. Weicht nur minimal zwischen 10MHz und 10GHz ab wobei ich
einen fast perfekten Leiter angenommen habe.
Das Material ist 0.2 mm Kupferblech.
Post by Martin Laabs
Wenn es Dir sehr wichtig ist den Wert genau zu kennen kann ich es auch
mal simulieren.
An einer Simulation wäre ich sehr interessiert.
Das genannte Zahlenbeispiel sollte nur zeigen, dass die verschiedenen
Tools ziemlich unterschiedliche Ergebnisse liefern. Die Anwendung, um
die es mir eigentlich geht, kann ich mit dem erstgenannten Tool nicht
berechnen, weil es da eine Einschränkung für die Breite des Streifens
gibt.

Es geht konkret um eine Streifenleitung, die zur Überprüfung von
Feldstärke-Messgeräten dienen soll, ähnlich wie auf dieser Abbildung:
http://www.emv-labor-schuhwerk.de/temzelle.htm

Der Wellenwiderstand soll 50 Ohm sein. Die oberen und unteren
Masseflächen sind 500 mm breit, der Streifen soll 300 mm breit sein.
Die Länge des quaderförmigen Mittelteils soll etwa 700 mm sein, aber
das spielt ja für die Berechnung keine Rolle.
Der Abstand von der unteren Massefläche zum Streifen soll 300 mm sein.
Gesucht ist der Abstand von Streifen zur oberen Massefläche, so dass
sich 50 Ohm ergibt.
Das zweite genannte Tool sagt 44 mm, aber unter der vereinfachenden
Annahme dass die Masseflächen unendlich breit sind.

Als Abstandhalter werde ich Kunststoff-Gewindestangen verwenden,
damit ich die Höhe des Streifens später so hintrimmen kann, dass die
Reflektionen minimiert werden. Aber der Verstellbereich ist nicht
beliebig gross -- deshalb brauche ich für den Anfang eine möglichst
genaue Berechnung des Abstands.

Gruß
Michael
Christoph Brinkhaus
2011-12-07 19:23:52 UTC
Permalink
Michael Koch <***@t-online.de> schrieb:

Hallo Michel,

ich hänge mich mal hier in den Thread, weil es auch um die Anwendung geht.
Deine Stehwellenbrücke schaut gut aus. Ich denke dabei bloss immer an
die Teile für die "fröhlichen Wellen" um 27MHz...
Da ist hohe Genauigkeit nicht unbedingt notwendig.
Post by Michael Koch
Hallo Martin,
Post by Martin Laabs
Das ist dann aber keine Streifenleitung mehr sondern eine
Stripline, oder?
Die richtige Bezeichnung ist wohl asymmetrische Streifenleitung oder
TEM-Zelle, glaube ich zumindest.
Post by Martin Laabs
Was Du noch brauchst ist die Frequenz bei der die Impedanz
bestimmt werden soll.
0 bis einige 100 MHz.
Richtung hoher Frequenzen ist das Feld irgendwann nicht mehr allzu homogen,
das passt aber schon.
Post by Michael Koch
Post by Martin Laabs
Ich habe es mal mit LineCalc vom ADS rechnen lassen. Da komme ich auf
131.2 Ohm. Weicht nur minimal zwischen 10MHz und 10GHz ab wobei ich
einen fast perfekten Leiter angenommen habe.
Das Material ist 0.2 mm Kupferblech.
Post by Martin Laabs
Wenn es Dir sehr wichtig ist den Wert genau zu kennen kann ich es auch
mal simulieren.
An einer Simulation wäre ich sehr interessiert.
Das genannte Zahlenbeispiel sollte nur zeigen, dass die verschiedenen
Tools ziemlich unterschiedliche Ergebnisse liefern. Die Anwendung, um
die es mir eigentlich geht, kann ich mit dem erstgenannten Tool nicht
berechnen, weil es da eine Einschränkung für die Breite des Streifens
gibt.
Es geht konkret um eine Streifenleitung, die zur Überprüfung von
http://www.emv-labor-schuhwerk.de/temzelle.htm
Ich kenne sowas auch mit nur zwei Blechen.
Macht man sowas inzwischen nicht mehr?
Post by Michael Koch
Der Wellenwiderstand soll 50 Ohm sein. Die oberen und unteren
Masseflächen sind 500 mm breit, der Streifen soll 300 mm breit sein.
Die Länge des quaderförmigen Mittelteils soll etwa 700 mm sein, aber
das spielt ja für die Berechnung keine Rolle.
Der Abstand von der unteren Massefläche zum Streifen soll 300 mm sein.
Gesucht ist der Abstand von Streifen zur oberen Massefläche, so dass
sich 50 Ohm ergibt.
Das zweite genannte Tool sagt 44 mm, aber unter der vereinfachenden
Annahme dass die Masseflächen unendlich breit sind.
Du willst also drei Platten, weil Du dann mit einer quasi die Impedanz
kontrollieren kannst?
Post by Michael Koch
Als Abstandhalter werde ich Kunststoff-Gewindestangen verwenden,
damit ich die Höhe des Streifens später so hintrimmen kann, dass die
Reflektionen minimiert werden. Aber der Verstellbereich ist nicht
beliebig gross -- deshalb brauche ich für den Anfang eine möglichst
genaue Berechnung des Abstands.
Dann habe ich Dich vielleicht falsch verstanden. Du möchtest nich
genau 1xx Ohm haben, sondern Du willst direkt eine Impedanz von 50 Ohm
erreichen?
Dann gäbe es auch keine Probleme mit der ansonsten notwendigen
breitbandiger Anpassung...
Post by Michael Koch
Gruß
Michael
Viele Grüße,

Christoph
Michael Koch
2011-12-07 20:40:39 UTC
Permalink
Hallo Christoph,
Post by Christoph Brinkhaus
Ich kenne sowas auch mit nur zwei Blechen.
Macht man sowas inzwischen nicht mehr?
Wenn man nur zwei Bleche hat, ist der Abstand ungünstig klein wenn man
auf 50 Ohm kommen will.
Post by Christoph Brinkhaus
Post by Michael Koch
Der Wellenwiderstand soll 50 Ohm sein. Die oberen und unteren
Massefl chen sind 500 mm breit, der Streifen soll 300 mm breit sein.
Die L nge des quaderf rmigen Mittelteils soll etwa 700 mm sein, aber
das spielt ja f r die Berechnung keine Rolle.
Der Abstand von der unteren Massefl che zum Streifen soll 300 mm sein.
Gesucht ist der Abstand von Streifen zur oberen Massefl che, so dass
sich 50 Ohm ergibt.
Das zweite genannte Tool sagt 44 mm, aber unter der vereinfachenden
Annahme dass die Massefl chen unendlich breit sind.
Du willst also drei Platten, weil Du dann mit einer quasi die Impedanz
kontrollieren kannst?
Ja, genau. So ähnlich wie auf dem Bild das ich im ersten Posting
verlinkt habe. Nur mit dem Unterschied, dass ich die Masseflächen im
Bereich der Anschlußstecker nicht auf voller Breite lassen werde,
sondern spitz zulaufend.
Post by Christoph Brinkhaus
Dann habe ich Dich vielleicht falsch verstanden. Du m chtest nich
genau 1xx Ohm haben, sondern Du willst direkt eine Impedanz von 50 Ohm
erreichen?
Dann g be es auch keine Probleme mit der ansonsten notwendigen
breitbandiger Anpassung...
Ja, ich möchte direkt 50 Ohm erreichen um jegliche Probleme mit der
Anpassung zu vermeiden. Das zuerst genannte Rechenbeispiel sollte nur
zeigen, dass verschiedene Programme unterschiedliche Ergebnisse
liefern.

Gruß
Michael
Christoph Brinkhaus
2011-12-10 14:39:47 UTC
Permalink
Michael Koch <***@t-online.de> schrieb:

Hallo Michael,

ich habe mal ein wenig simuliert.
Post by Michael Koch
Post by Christoph Brinkhaus
Post by Michael Koch
Der Wellenwiderstand soll 50 Ohm sein. Die oberen und unteren
Massefl chen sind 500 mm breit, der Streifen soll 300 mm breit sein.
Die L nge des quaderf rmigen Mittelteils soll etwa 700 mm sein, aber
das spielt ja f r die Berechnung keine Rolle.
Der Abstand von der unteren Massefl che zum Streifen soll 300 mm sein.
Gesucht ist der Abstand von Streifen zur oberen Massefl che, so dass
sich 50 Ohm ergibt.
Ich habe mir zuerst als Abschätzung und zur Kontrolle die Mikrostripleitung
mit unendlicher Massefläche angeschaut. Da komme ich bei 300mm Breite
und 61mm Höhe auf 50Ohm.

Als nächstes habe ich eine Geometrie mit drei Ebenen erstellt:

1) Unten unendliche Masse
2) 300mm darüber eine 300mm breite Leitung mit Ein- und Ausgangsport
3) xx mm darüber mittig eine 400mm breite Fläche. Oberhalb und unterhalb
ist ein 50mm breiter Streifen, der mit Vias an den Stirnseiten auf die
unterste Massefläche angeschlossen ist.
-> Für xx = 65mm komme ich auf 50Ohm.

Zur Kontrolle habe ich die Struktur umgebaut.

1) Unten unendliche Masse
2) 300 mm darüber mittig eine 500mm breite Fläche,
die mit Vias an der Aussenkante auf die unterste Massefläche angeschlossen ist.
3) 65 mm darüber eine 300 mm breite Leitung mit Ein- uns Ausgangsport.
Das ist dann etwa eine Mikrostreifenleitung mit eher endlicher Masse.
Damit komme ich auf 55Ohm. Das ist weniger, weil ja die zweite Masse
zur Streifenleitung hin fehlt. Das sollte plausibel sein.

Zur weiteren Kontrolle habe ich das nochmals vereinfacht zu
1) Unten unendliche Masse
2) 65 mm darüber eine 300 mm breite Leitung mit ein- uns Ausgangsport.
Das ist dann etwa eine Mikrostreifenleitung mit unendlicher Masse.
Damit komme ich auf nur etwas unter 55Ohm.

Die Gesamtimpedanz scheint also durch die Struktur mit dem kleineren Abstand
dominiert zu sein. Das ist ja auch logisch.
Ich war allerdings erst vorsichtig, weil eine Stripline mit jeweils
105mm 50Ohm ergibt.
Post by Michael Koch
Post by Christoph Brinkhaus
Post by Michael Koch
Das zweite genannte Tool sagt 44 mm, aber unter der vereinfachenden
Annahme dass die Massefl chen unendlich breit sind.
Das kann dann nicht sein, wenn eine Mikrostreifenleitung mit unendlicher
Masse 61mm hoch ist. Durch die zweite Massefläche wird die Impedanz
verkleinert, wodurch der nötige Abstand zur Kompensation etwas
größer werden muß.
Post by Michael Koch
Post by Christoph Brinkhaus
Du willst also drei Platten, weil Du dann mit einer quasi die Impedanz
kontrollieren kannst?
Ja, genau. So ähnlich wie auf dem Bild das ich im ersten Posting
verlinkt habe. Nur mit dem Unterschied, dass ich die Masseflächen im
Bereich der Anschlußstecker nicht auf voller Breite lassen werde,
sondern spitz zulaufend.
Post by Christoph Brinkhaus
Dann habe ich Dich vielleicht falsch verstanden. Du m chtest nich
genau 1xx Ohm haben, sondern Du willst direkt eine Impedanz von 50 Ohm
erreichen?
Dann g be es auch keine Probleme mit der ansonsten notwendigen
breitbandiger Anpassung...
Ja, ich möchte direkt 50 Ohm erreichen um jegliche Probleme mit der
Anpassung zu vermeiden. Das zuerst genannte Rechenbeispiel sollte nur
zeigen, dass verschiedene Programme unterschiedliche Ergebnisse
liefern.
Die Programme arbeiten zum Teil nur für bestimmte Parameterbereiche mit
brauchbarer Genauigkeit, weil dort nur Näherungsformeln angewendet werden
können.

Ich habe RFSim99 für Kontrollergebnisse für die Stipline und die
Mikrostreifenleitung verwendet. Für die Simulation habe ich Sonnet
eingesetzt.

Deine Ergebnisse aus der Messung würden mich dann schon interessieren.
Da bin ich bestimmt nicht der einzige.

Ein verkleinertes Modell sollte es ja auch tun zur Kontrolle,
zum Beispiel ein Aufbau aus Pertinax-platinen...
Post by Michael Koch
Gruß
Michael
Viele Grüße,

Christoph
Michael Koch
2011-12-11 22:04:35 UTC
Permalink
Hallo Christoph,
Post by Christoph Brinkhaus
Ein verkleinertes Modell sollte es ja auch tun zur Kontrolle,
zum Beispiel ein Aufbau aus Pertinax-platinen...
Ich habe provisorisch ein Modell im Maßstab 1:4 gebaut.
Breite der unteren Massefläche: 125mm
Abstand von der unteren Massefläche zum Streifen: 75mm
Streifenbreite: 75mm
Breite des oberen Streifens: 125mm

Die Messung mit der Messbrücke ergibt das beste VSWR bei ca. 21mm
Abstand zur oberen Massefläche, das würde in der Original-Größe 84mm
entsprechen.
Somit bestätigt die Messung deine Vermutung, dass die 44mm viel zu
klein sind.

Gruß
Michael
Michael Koch
2011-12-12 08:21:19 UTC
Permalink
Hallo,

hier habe ich eine Bauanleitung gefunden, allerdings mit symmetrischem
Aufbau:
http://www.emcs.org/acstrial/newsletters/summer08/pp2.pdf

Gruß
Michael
Michael Koch
2011-12-12 08:46:18 UTC
Permalink
Hallo,

eine Sache verstehe ich noch nicht bei den TEM-Zellen die auf den
folgenden Seiten abgebildet sind:
http://www.credencetech.com/media/products/TEM_Cells_open.pdf
http://www.emv-labor-schuhwerk.de/temzelle.htm
Hier haben die beiden Masseflächen von Anfang bis Ende eine konstante
Breite. Somit verändert sich das Verhältnis von Streifen-Breite zu
Masseflächen-Breite, und damit müsste sich doch auch der
Wellenwiderstand entlang des Streifens verändern.

Gruß
Michael
Christoph Brinkhaus
2011-12-12 19:22:40 UTC
Permalink
Michael Koch <***@t-online.de> schrieb:

Hallo Michael!
Post by Michael Koch
Hallo,
eine Sache verstehe ich noch nicht bei den TEM-Zellen die auf den
http://www.credencetech.com/media/products/TEM_Cells_open.pdf
http://www.emv-labor-schuhwerk.de/temzelle.htm
Hier haben die beiden Masseflächen von Anfang bis Ende eine konstante
Breite. Somit verändert sich das Verhältnis von Streifen-Breite zu
Masseflächen-Breite, und damit müsste sich doch auch der
Wellenwiderstand entlang des Streifens verändern.
Bei Mikrostreifenleitungen kommt es auf das Verhältnis Breite
zu Höhe über Massefläche an. Bei einer symmetrischen Leitung
ist es auch das Verhältnis Leitungsabstand zu Leitungsbreite
bzw Durchmesser.

Die TEM Zelle ist nun nicht mit unendlicher Masse,
aber auch nicht gerade nur eine Zweidrahtleitung.
Trotzdem ist bei beiden das Verhältnis Breite - Abstand
entscheident.
Das Verhältnis der Breiten ist nicht unwichtig,
ist aber wohl eher ein Merkmal der nicht Idealität.

Anders herum gesehen sollte man IMHO aus der Anschauung herraus
eine nicht schmaler werdende Masse mit einer noch schmaler
werdenden Mittelleitung kompensieren können.
Post by Michael Koch
Gruß
Michael
Viele Grüße,

Christoph
Christoph Brinkhaus
2011-12-12 19:12:48 UTC
Permalink
Michael Koch <***@t-online.de> schrieb:

Hallo Michael!
Post by Michael Koch
Hallo Christoph,
Post by Christoph Brinkhaus
Ein verkleinertes Modell sollte es ja auch tun zur Kontrolle,
zum Beispiel ein Aufbau aus Pertinax-platinen...
Ich habe provisorisch ein Modell im Maßstab 1:4 gebaut.
Breite der unteren Massefläche: 125mm
Abstand von der unteren Massefläche zum Streifen: 75mm
Streifenbreite: 75mm
Breite des oberen Streifens: 125mm
Danke für den Versuch. Versuch macht kluch.
Post by Michael Koch
Die Messung mit der Messbrücke ergibt das beste VSWR bei ca. 21mm
Abstand zur oberen Massefläche, das würde in der Original-Größe 84mm
entsprechen.
Somit bestätigt die Messung deine Vermutung, dass die 44mm viel zu
klein sind.
Die 84mm ergeben in der Simulation 57 Ohm. Bezüglich 50 Ohm entspricht
das einer Reflektionsdämpfung von 24dB. Die Art der Zusammenführung
der Bleche auf die Koaxkonnektoren haben sicherlich auch einen
Einfluß auf die Impedanz, je nachdem ob es zu niederohmig durch zu breite
Bleche mit zu kleinen Abständen oder zu hochhomig durch zu schmale Bleche
mit zu großen Abständen ist. Das bezieht sich auch auf Deine Frage
im übernächsten Subthread. Damit kann man bestimmt mehr verschlechtern, als
um eine Fehlanpassung von nur 24dB.

Wie sieht denn die Zusammenführung der Bleche aus?
Post by Michael Koch
Gruß
Michael
Viele Grüße,

Christoph
Michael Koch
2011-12-12 19:34:56 UTC
Permalink
Hallo Christoph,
Post by Christoph Brinkhaus
Wie sieht denn die Zusammenführung der Bleche aus?
Im Moment alles andere als ideal, das ist nur ein Provisorium. Ich bin
bis auf etwa 15dB Reflektionsdämpfung gekommen (0-300MHz).
Post by Christoph Brinkhaus
Die 84mm ergeben in der Simulation 57 Ohm.
Gut, dann werde ich die 21mm noch etwas verkleinern, mal sehen ob ich
die Reflektionsdämpfung damit noch weiter runter kriege.

Gruß
Michael

Michael Schwingen
2011-12-06 15:22:20 UTC
Permalink
Post by Michael Koch
Hallo,
ich möchte den Wellenwiderstand einer asymmetrischen Streifenleitung
berechnen.
Breite des Streifenleiters: 100 mm
Dicke des Streifenleiters: 0.2 mm
Abstand zur einen Massefläche: 100 mm
Abstand zur anderen Massefläche: 300 mm
Dielektrikum: Luft
Trace Analyzer kommt (mit unendlich breiten Masseflächen) auf 120.6 Ohm:

http://www.eecircle.com/downloads/ta.html

Bei den ganzen Calculator-Tools, die nur mit Näherungsformeln arbeiten, wäre
ich vorsichtig - da ist schnell unklar, ob man sich noch in dem Bereich
bewegt, wo die Formeln halbwegs genau sind.

cu
Michael
Michael Koch
2011-12-06 16:02:57 UTC
Permalink
Hallo,
ich fasse die bisherigen Ergebnisse zusammen:
114 Ohm
120.6 Ohm
124 Ohm
131.2 Ohm
138 Ohm

Woraus ich den Schluss ziehe, dass alle Ergebnisse mit Vorsicht
zu geniessen sind. Aber eigentlich interessiert mich ja das andere
Beispiel, das ich im vorigen Posting beschrienen habe.
Der Feinabgleich auf genau 50 Ohm wird sowieso mit einer
Stehwellen-Messbrücke gemacht. Aber der Verstellbereich des
oberen Luftspalts ist begrenzt, daher komme ich nicht um eine
Simulation herum.

Gruß
Michael
Christoph Brinkhaus
2011-12-06 20:36:02 UTC
Permalink
Michael Koch <***@t-online.de> schrieb:

Hallo Michael,

ich wage mal eine ganz andere Betrachtungsweise...
Post by Michael Koch
Hallo,
114 Ohm
120.6 Ohm
124 Ohm
131.2 Ohm
138 Ohm
Der niedrigste Wert und der höchste Wert liegen relativ dicht zusammen.
Wenn zB der Abschluss von 114Ohm an einer Leitung von 138Ohm
angeschlossen wäre, dann wäre der Reflektionsfaktor vom Betrag

r = (138-114) / (138+114) = 0.095...

Der entsprechende Wert in dB und das VSWR wären

20*log10(r) = -20.4dB und
VSWR = (1+r)/(1-r) = 1.2.

Da muss man schon aufpassen, daß die Transformation von den
1xx Ohm auf 50Ohm ebenfalls so gut passt.
Post by Michael Koch
Woraus ich den Schluss ziehe, dass alle Ergebnisse mit Vorsicht
zu geniessen sind. Aber eigentlich interessiert mich ja das andere
Beispiel, das ich im vorigen Posting beschrienen habe.
Ich finde die Ergebnisse doch recht ähnlich.
Ansonsten kannst Du bei Bedarf eine Software bemühen, die sowas
numerisch berechnet. zB Sonnet von www.sonnetusa.com ist IMHO einfach
zu verwenden. Die Firma bietet eine Evaluationssoftware, die schon recht
umfangreich ist.
Post by Michael Koch
Der Feinabgleich auf genau 50 Ohm wird sowieso mit einer
Stehwellen-Messbrücke gemacht. Aber der Verstellbereich des
oberen Luftspalts ist begrenzt, daher komme ich nicht um eine
Simulation herum.
Die Stehwellenbrücke muss auch erst die "Genauigkeit" ensprechend
-20dB bezogen auf 50Ohm haben.

Wenn man die Platten mit "Drähten" (TM) irgendwo anschliesst, dann können
einem schon die Drähte als Induktivität die Anpassung kaputt machen...
Je höher die Frequenz ist, desso wichtiger wird das natürlich.

Welchen Frequenzbereich willst Du denn abdecken?
Was hast Du für eine Stehwellenbrücke?
Post by Michael Koch
Gruß
Michael
Viele Grüße,

Christoph
Michael Koch
2011-12-06 21:02:37 UTC
Permalink
Hallo Christoph,
Post by Christoph Brinkhaus
Wenn man die Platten mit "Drähten" (TM) irgendwo anschliesst, dann können
einem schon die Drähte als Induktivität die Anpassung kaputt machen...
Der Generator wird natürlich über ein 50 Ohm Koax-Kabel angeschlossen,
und ebenso der Abschlusswiderstand.
Post by Christoph Brinkhaus
Welchen Frequenzbereich willst Du denn abdecken?
0 bis einige 100 MHz. Bei höheren Frequenzen wird wohl die
Gleichmässigkeit
des Feldes schlechter.
Post by Christoph Brinkhaus
Was hast Du für eine Stehwellenbrücke?
Hameg HZ547

Gruß
Michael
Klaus Butzmann
2011-12-06 23:53:34 UTC
Permalink
Post by Christoph Brinkhaus
Was hast Du für eine Stehwellenbrücke?
Unter den Tisch greif:
Ja die ZRB2 ist noch da :-)



Butzo
Franz Glaser
2011-12-07 07:25:06 UTC
Permalink
Post by Christoph Brinkhaus
20*log10(r) = -20.4dB und
VSWR = (1+r)/(1-r) = 1.2.
Da muss man schon aufpassen, daß die Transformation von den
1xx Ohm auf 50Ohm ebenfalls so gut passt.
Was! Gibts dafür noch keine Äpp aufm AiPod?
<duck und wech!>

GL
--
Hinter dem Problem des Sittenverfalls
stecken immer Nützliche Idioten!
http://basisreligion.reliprojekt.de/nuetzliche.htm
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