Ich hab derzeit keine M?glichkeit, einen 2x 265W (RMS) Verst?rker unter
realen Bedingungen zu testen, vermute aber, dass er unter Last ?berhitzt
(fiel mehrmals bei Live-Anwendungen aus).
Der Vorschlag mit einer wassergekuehlten Ringleitung unter Wasser, dessen
Widerstand der Angabe der Lautsprecherimpedanz entspricht, ist eine elegante
Idee. *klatschmaschine_anwerf*
Mich interessiert jetzt aber mal Deine Aussage (fiel mehrmals bei
Live-Anwendungen aus). Was genau fiel aus? Kaputte Entstufentransistoren
wegen ueberhoehter Dauerlast?
Das finde ich naemlich seltsam, weil bei einer Live-Anwendung eine solche
Audio-Endstufe im Verhaeltnis zu dem was sie zu leisten vermag nur wenig
belastet ist. Ein Ausfall wegen Ueberhitzung der Endstufentransistoren ist
naemlich praktisch unmoeglich.
Warum? Die mittleren Tonfrequenzen benoetigen, um eine gerade noch
ertraegliche Lautstaerke zu erzeugen, nur ein Bruchteil der Leistung, die die
Endstufe abgeben kann. Der Bassanteil kann die volle Leistung fordern, macht
aber zeitlich auch nur einen gewissen Teil aus, wie z.B. markante
Bassgitarrenanschlaege. Ein intensiver dauerhafter staendig gleich lauter
Bassklang gibt es eigentlich nie.
Mit was kann man entsprechend dimensionierte Lautsprecher am besten
simulieren?
Wenn es darum geht die angegebene RMS-Maximallast zu testen, eignet sich
durchaus ein dicker Leistungswiderstand. Ich habe immer so getestet.
Allerdings nur bis 100 Watt. Es duerfte schon recht aufwaendig sein
Lastwiderstaende mit einer Belastungsfaehigkeit von 300 Watt zu bekommen.
Also zurueck zur Wasserleitung unter Wasser... ;-)
Mir ist aber grad noch ein anderer Trick in den Sinn gekommen: Ein
Elektroheizkoerper. Es gibt viele mit 230 VAC und 2000 W. Die haben im
Betrieb (heisser Zustand) ein Widerstand von 26.5 Ohm. Der Kaltwiderstand
wird etwas niedriger sein, aber nicht viel, weil sonst haut es beim
Einschalten die Sicherung raus. Musst es ausmessen. Dann schaltest Du
einfach etwa 3 solche Oefen parallel. Theoretisch waeren das dann 8.8 Ohm, -
falls die Maximallleistung auf 8 Ohm spezifiziert ist. Der Einsatz von 6 Oefen
fuer 4 Ohm ist dann schon etwas schwieriger aufzutreiben... :-)))
Es stellt sich die Ueberlegung ob ein ohmscher Widerstand fuer den
Belastungstest genuegt. Eindeutig ja. Wenn Du mit einem Ohmmeter den
Widerstand eines dynamischen Lautrecher mit einer Angabe von z.B. 8 Ohm
testest, wirst Du staunen, wenn Du einen Wert 6 oder sogar 7 Ohm misst. Der
ohmsche Anteil ist sehr gross, was bedeutet, dass ein dynamischer
Lautsprecher eine miese Induktivitaet und die sehr geringe Gegen-EMK, die
die schwingenden Spule im Magnetspalt erzeugt, ist so schwach, die kann man
auch gleich vergessen.
Der langen Rede kurzer Sinn, fuer den erwaehnten Leistungstest reicht ein
ohmscher Widerstand.
Man muss aber noch etwas beruecksichtigen: Die Kuehlung der
Entstufen-Transistoren ist fuer eine Dauerlast mit der angegebenen
Maximallleitung vielleicht unterdimensioniert, weil, live im Einsatz, diese
Dauerleistung gar nie eintritt. Darum solltest Du bei einer
Dauer-Voll-Lastmessung unbedingt auch den Temperaturanstieg am Kuehlkoerper
ueberpruefen und, wenn noetig, vorzeitig den Test abschalten.
Halogen-/Autolampen?
Ungeeignet, weil der Gluehfadenwiderstand extrem von der Erwaermung
abhaengig ist. Der Kaltwiderstand ist bei Autolampen weit mehr 10 mal
niedriger als im Leuchtzustand.
Man kann diese Lampen allerdings fuer etwas anderes "misbrauchen". Ich habe
sie mal bei einer Endstufe als Kurzschluss- und Ueberlastschutz eingesetzt.
Bei zu kraeftigem Aufdrehen der Lautstaerke "glimmten" leicht die
Gluehfaeden und damit stieg der Quellwiderstand fuer die lautsprecher. Bei
einem Kurzschluss der Lautsprecheranschluesse leuchteten bei grossem
Ausgangssignal diese Autolampen mit stark erhoehtem Widerstand.
Aber selbst dann, wenn der Otto-Normalbuerger-Hoehrer noch keine
Verzerrungen wahrnimmt, ein audiophiler (ich hoere, also bin ich) Hoerer
wird mein Lampensicherungsvorschlag sogleich in Grund und Boden verdammen.
:-)))
Gruss
Thomas
--
ELKO-Buecher ueber Opamp, Instrumentation-Amplifier und Timer-555:
http://www.elektronik-kompendium.de/shop/buecher/operationsverstaerker-und-instrumentationsverstaerker
http://www.elektronik-kompendium.de/shop/buecher/timer-555
(Aendere "akz" durch "isi" in der Mailadresse fuer Reply!)