Post by Matthias WeingartHh? Da haben wir also letztlich doch eine Schleife gelegt - aber eben
das bisschen Widerstand da drin bringt's. Frag' mich mal warum -
jedenfalls funktioniert's problemlos. In meiner Kiste inzwischen zwei
derartige "Schleifen". ;)
Fr Erklrungen wren jetzt also die Theoretiker gefordert. Hallo Jrg -
schwrst du immer noch auf durchgehende Masseflchen? Die wrden hier
zum totalen Versagen fhren, damit wrde man unzhlige Schleifen legen.
;)
Man versucht ja - durch günstige Anordung der Bauteile, den
Hochstrombereich vom Eingangsteil rein räumlich zu trennen, um eben diese
Schleifen zu vermeiden.
Korrekt, aber ein gemeinsames Bezugspotenzial (sprich: Masse) müssen
beide schon haben. Das ist das Problem. ;)
Post by Matthias WeingartIch bin immer für eine durchgehende Massefläche -
wegen der guten Abschirmung! Bei mir gibt es unter den Eingangskreisen aber
noch eine zweite - nur so gross wie nötige - Massefläche, die mit der
durchgehenden Fläche nur an einer Stelle verbunden ist (quasi auch wieder
so ne Art Sternpunktmethode).
Japp, aber:
- Damit "verschenkst" du einen Layer auf der Platine, das macht das
Layout nicht einfacher und die Herstellung und Bestückung der Platine
einiges aufwändiger,
- Und so toll ist die Abschirmwirkung einer 0,35µm starken Kupferschicht
wahrlich nicht. Z-.B. gegen (niederfrequente) magnetische (Brumm-)
Einstreuungen (und die gibt's massenweise) = 0.
- Das Ganze ist ja quasi ein "Abblockkondensator über alles", aber nur
von reichlich geringer Kapazität, also nur bei extrem hohen Frequenzen
wirksam, und auch nur gegen kapazitive Einstreuungen.
Post by Matthias WeingartHörst Du das 200Hz Knattern, wenn Du ein GSM-Handy in die Nähe deines
Verstärkers bringst?
Aber wie. Das ist der beste EMV-Check, und völlig kostenlos. ;) Aber da
muss ich schon sehr nahe 'ran.
Post by Matthias WeingartFalls ja, dann hilft so eine durchgehende Fläche (+
weitere Massnahmen) dagegen. Hab so einen Richtwert im Kopf: bei 1GHz
dämpft die 1.5mm entfernte GND-Plane um ca. 60dB; natürlich nur wenn alle
abgehenden Leitungen gegen diese Masse direkt an der Platinenkante adäquat
abgeblockt sind.
Und nur im GHz - Bereich und darüber, richtig (hatten wir schon). Der
"Elektrosmog", der dir Ärger machen kann und überall 'rumgeistert, hat
aber viele Gesichter: Netzbrummen, gelegentlich Störspitzen aus dem
Netz, und am raffiniertesten: AM-Sender. Irgendein Bauelement mit
nichtlinearer Kennlinie findet sich immer bereit, als Demodulator zu
arbeiten, und schon kannst du Radio Jerewan draufhaben, ganz ohne
GEZ-Gebühren. ;)
Also meine Kiste hat:
- Ein solides Gehäuse aus 1mm STAHLblech (von einem alten Desktop-PC),
;) selbstverständlich mittels Schutzleiter geerdet.Die "durchgehende
Masse" ist also der Boden (die Platinen "schweben" mit geringem Abstand
darüber.)
Aber nicht mit Signalmasse verbunden (diese sträfliche Bequemlichkeit
mancher Gerätehersteller gehört verboten - damit sind Brummschleifen bei
Verbindungen mit anderen Geräten vorprogrammiert). DIE bewährte Lösung
ist für mich: Die "zentrale Masse" (also der Sternpunkt im Netzteil)
wird über einen Kondensator mit dem Blechkleid verbunden, möglichst in
der Nähe der Stelle, wo der Schutzleiter angeklemmt ist. Der C (so
0,1µF) stellt für Brummströme einen hohen Widerstand dar, blockt aber HF
zuverlässig ab.
- gegen Spikes aus dem Netz ein Filter vor dem Neztrafo (X - / Y -
Kondensatoren und Drosseln, der Einfachheit halber aus einem alten PC -
Netzeil ausgeschlachtet) und eine Schutzleiterdrossel (ein
Ferrit-Ringkern, den Schutzleiter ein paarmal drumgewurschtelt).
Ok, mein Handy kommt nötigenfalls immer noch durch, aber nur, weil die
Frontplatte kein Blech ist. ;)