Discussion:
Mehrere FI/LS-Schalter hintereinander. Welcher spricht zuerst an?
(zu alt für eine Antwort)
Erwin Haupt
2007-10-25 12:38:43 UTC
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Hallo,

ich möchte herausfinden, welcher FI/LS Schalter zuerst anspricht,
wenn mehrere hintereinander geschalten sind.

Angenommen man hat zuerst einen

FI/LS 16 A Klasse B

dannach kommt

FI/LS 16 A Klasse C

danach kommt der Verbraucher.

Wenn am Verbraucher eine Überlast (Kurzschluß) erzeugt wird,
welcher der FI/LS-Kombischalter spricht zuerst an?

Der FI/LS 16 A Klasse B, weil Klasse B empfindlicher ist als
Klasse C? Oder der FI/LS 16A mit Klasse C, weil er näher am
Verbraucher montiert ist?

Wenn am Verbraucher ein Fehlerstrom erzeugt wird, welcher
FI/LS spricht dann an?

Der FI/LS welcher näher am Verbraucher montiert ist? Oder ist
es eher Glücksache?

Gruss
Erwin

P.S.
Ich möchte einen mit einem Haupt FI/LS abgesicherten
Stromkreis, hinter de Haupt FI/LS in mehrere Stromkreise aufteilen und
diese mit mehreren FI/LS absichern. So dass im Fehlerfall nur der
FI/LS des Unter-Stromkreises anspricht und nicht der Haupt-LS/FI.
Hergen Lehmann
2007-10-25 13:24:37 UTC
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Post by Erwin Haupt
Wenn am Verbraucher eine Überlast (Kurzschluß) erzeugt wird,
welcher der FI/LS-Kombischalter spricht zuerst an?
Wenn keiner davon explizit ein selektiver Typ ist => bei Kurzschluss
Zufall, bei Überlast abhängig von der Kennlinie.
Post by Erwin Haupt
Wenn am Verbraucher ein Fehlerstrom erzeugt wird, welcher
FI/LS spricht dann an?
Bei gleicher Empfindlichkeit ebenfalls Zufall, bei abweichender
Empfindlichkeit ggf. abhängig von der Höhe des Fehlerstroms.
Post by Erwin Haupt
Ich möchte einen mit einem Haupt FI/LS abgesicherten
Stromkreis, hinter de Haupt FI/LS in mehrere Stromkreise aufteilen und
diese mit mehreren FI/LS absichern. So dass im Fehlerfall nur der
FI/LS des Unter-Stromkreises anspricht und nicht der Haupt-LS/FI.
Es gibt (im Fachhandel, nicht im Baumarkt) spezielle, selektive
Schutzschalter, die verzögert auslösen. Ob auch als LS/FI-Kombination,
weiss ich nicht, einzeln auf jeden Fall.

Für den Leitungsschutzschalter kämen als Alternative auch noch
Schmelzsicherungen in Frage, diese sind von Haus aus langsamer und
damit selektiv.

Hergen
Lutz Illigen
2007-10-26 02:42:15 UTC
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Post by Hergen Lehmann
Wenn keiner davon explizit ein selektiver Typ ist => bei
Kurzschluss Zufall, bei Überlast abhängig von der Kennlinie.
Tippe auf den B.

Lutz
Willi Marquart
2007-10-25 13:41:03 UTC
Permalink
Post by Erwin Haupt
ich möchte herausfinden, welcher FI/LS Schalter zuerst anspricht,
wenn mehrere hintereinander geschalten sind.
Angenommen man hat zuerst einen
FI/LS 16 A Klasse B
dannach kommt
FI/LS 16 A Klasse C
danach kommt der Verbraucher.
Wenn am Verbraucher eine Überlast (Kurzschluß) erzeugt wird,
welcher der FI/LS-Kombischalter spricht zuerst an?
Der FI/LS 16 A Klasse B, weil Klasse B empfindlicher ist als
Klasse C? Oder der FI/LS 16A mit Klasse C, weil er näher am
Verbraucher montiert ist?
Wenn Du die Selektivität sicherstellen willst, sollten sich die LS um
2 Nennstromstufen unterscheiden. Also hinter einem 16 A LS sollte ein
25 A LS sitzen.
Post by Erwin Haupt
Wenn am Verbraucher ein Fehlerstrom erzeugt wird, welcher
FI/LS spricht dann an?
Bei RCDs wird Selektivität durch zeitliche Verzögerung des Abschaltens
um mehrere Perioden erreicht. Solche RCDs sind dann aber nicht mehr
für den Personenschutz geeignet.

Was bei Dir da zuerst anspricht, wird also reiner Zufall sein.
Übrigens, der neumodische Name für FI/LS ist RCBO (Residual Current
operated circuit Breakers with Overcurrent protection).

Gruß Willi
Ragnar Bartuska
2007-10-25 14:48:18 UTC
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Post by Willi Marquart
Post by Erwin Haupt
ich möchte herausfinden, welcher FI/LS Schalter zuerst anspricht,
wenn mehrere hintereinander geschalten sind.
Angenommen man hat zuerst einen
FI/LS 16 A Klasse B
dannach kommt
FI/LS 16 A Klasse C
danach kommt der Verbraucher.
Wenn am Verbraucher eine Überlast (Kurzschluß) erzeugt wird,
welcher der FI/LS-Kombischalter spricht zuerst an?
Der FI/LS 16 A Klasse B, weil Klasse B empfindlicher ist als
Klasse C? Oder der FI/LS 16A mit Klasse C, weil er näher am
Verbraucher montiert ist?
Wenn Du die Selektivität sicherstellen willst, sollten sich die LS um
2 Nennstromstufen unterscheiden. Also hinter einem 16 A LS sollte ein
25 A LS sitzen.
LSS sind nie selektiv, zumindest die Kurzschlußauslöser. Bei
Schmelzsicherungen kann man von einem Faktor von 1,6 ausgehen, LS -
Sicherung sind die von dir erwähnten 2 Stufen.
Post by Willi Marquart
Post by Erwin Haupt
Wenn am Verbraucher ein Fehlerstrom erzeugt wird, welcher
FI/LS spricht dann an?
Bei RCDs wird Selektivität durch zeitliche Verzögerung des Abschaltens
um mehrere Perioden erreicht. Solche RCDs sind dann aber nicht mehr
für den Personenschutz geeignet.
Üblicherweise wird dann der selektive FI mit 100mA ausgeführt und
dient nur dem Brandschutz bei der Leitung.

Im genannten Fall wird der FILS auslösen der gerade Lust hat.

sg Ragnar
Willi Marquart
2007-10-25 15:33:37 UTC
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Post by Ragnar Bartuska
Post by Willi Marquart
Wenn Du die Selektivität sicherstellen willst, sollten sich die LS um
2 Nennstromstufen unterscheiden. Also hinter einem 16 A LS sollte ein
25 A LS sitzen.
LSS sind nie selektiv, zumindest die Kurzschlußauslöser. Bei
Schmelzsicherungen kann man von einem Faktor von 1,6 ausgehen, LS -
Sicherung sind die von dir erwähnten 2 Stufen.
Ich wollt eigentlich keine längere Diskussion über Selektivität vom
Zaune brechen, das lässt sich mit einer Faustregel auch nicht so
einfach erschlagen, sondern dem OP deutlich machen, dass seine
Vorstellungen so nicht funktionieren. Trotzdem ist die Faustregel ganz
brauchbar, Stotz z.B. garantiert für den Hauptsicherungsautomat S700
mit In=25 A Selektivität zu Sicherungsautomaten S 260-B/C 16 A bis zu
Kurzschlußströmen von 6 kA, beim S270 B/C sogar bis 10 kA, mit
Schmelzsicherungen wird das nicht erreicht.

Gruß Willi
Lutz Illigen
2007-10-26 03:01:21 UTC
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Post by Willi Marquart
Wenn Du die Selektivität sicherstellen willst, sollten sich die
LS um 2 Nennstromstufen unterscheiden. Also hinter einem 16 A LS
sollte ein 25 A LS sitzen.
Davor nicht dahinter, 25 A - 16 A - Verbraucher.

Lutz
Willi Marquart
2007-10-26 06:18:01 UTC
Permalink
Post by Lutz Illigen
Post by Willi Marquart
Wenn Du die Selektivität sicherstellen willst, sollten sich die
LS um 2 Nennstromstufen unterscheiden. Also hinter einem 16 A LS
sollte ein 25 A LS sitzen.
Davor nicht dahinter, 25 A - 16 A - Verbraucher.
Da ich ein Verbraucher bin, hab ich auch seine Blickrichtung :-). Und
dann sind die 25 A hinter den 16 A.

Gruß Willi
Rudi Horlacher [Paul von Staufen]
2007-10-26 21:11:34 UTC
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Post by Lutz Illigen
Post by Willi Marquart
Wenn Du die Selektivität sicherstellen willst, sollten sich die
LS um 2 Nennstromstufen unterscheiden. Also hinter einem 16 A LS
sollte ein 25 A LS sitzen.
Davor nicht dahinter, 25 A - 16 A - Verbraucher.
Na,na, hast du es schon probiert? Bei einem schwachen Netz könnte es
stimmen. (Sehr selten)
Bei hohen Kurzschlußleistungen im Netz könnten 3...4-fachen LS-Nennstrom-
Unterschieden schon noch Probleme geben, glaube es mir. Alles schon erlebt.

Rudi
--
/ Rudi Horlacher - Am Pfarrgarten 42 - 73540 Heubach /
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