Post by Volker BartheldPost by Hans-Juergen Schneidermanagement subsystem der Akkuwechsel mitgeteilt werden muss. [snip
Sarkasmus]
Ich hoffe stark, daß man vor 13 Jahren auch in Japan noch nicht solche
Hinterfotzigkeiten einprogrammiert hat.
Das ist eigentlich eingängige Methode, der Kiste beizubiegen, was die an
Saft in der Dose zu erwarten hat
Ich lasse mir eingehen, daß im Akku ein Chip steckt, der dem Betriebssystem
mitteilt, was für eine Type verbaut ist. Ich kann auch nachvollziehen, daß
es da Sensorik für Strom und Spannung gibt, die man extern abfragen kann.
Ich lasse mir auch eingehen, daß das OS den Akku ein wenig beobachtet und
ermittelt, wieviel von der versprochenen Energie, Kapazität, ...
tatsächlich noch vorhanden ist, schließlich altern die Dinger ja und man
will ja nicht bei 50% die Warnung kriegen und dann hält das Akku noch
einen halben Tag. Man will aber auch nicht, daß bei einer prognostizierten
Restlaufzeit von 1h plötzlich die Unterspannungs-Notabschaltung
reingrätscht. Alles cool, alles nachvollziehbar.
Wenn mir diese Funktionalität aber nur als Hersteller oder Entwickler von
Geheimsoftware zugänglich ist, habe ich ein Problem.
U.U. könntest Du ggfs. evtl. die Möglichkeit in Betracht zu ziehen [...]
in "/sys/class/power_supply/BAT0/uevent", [...] eine ganze Litanei an
interessanten Angaben zur Stromversorgung [nachzusehen].
Das ist m. M. n. ziemlich genau das...
Darunter gibt es auch zwei Angaben zur Kapazität, nämlich
"POWER_SUPPLY_CHARGE_FULL_DESIGN" und "POWER_SUPPLY_CHARGE_FULL", und die
sind partout _nicht_ gleich.
... was Dir auch die "Power Statistics"-GUI anzeigt.
Da steht, daß der Akku 48Wh haben soll, was sich mit den Angaben in [1]
deckt. Warum es in der Amazon-Beschreibung einmal heißt "Mehr als 500
Ladezyklen" und einmal "Hohe Festigkeit - bis zu 1000 Ladezyklen", lassen
wir mal dahingestellt, schließlich sind die Angaben ja miteinander
kompatibel. Die nutzbare Kapazität (was wohl POWER_SUPPLY_CHARGE_FULL
gleichkommt) von dem Teil bewegt sich aber eher so bei 30Wh, dabei scheint
sich das OS in Bezug auf die Lade-/Entladeprognose relativ sicher zu sein,
es gibt da wenig Schwankungen um die Werte.
Ob ein Computer dieses Jahrgangs sich zwischen 12 und 15W im Leerlauf
reintun muß, kann ich nicht sagen. Ein musealer Test [2] spricht von 2 1/2
Stunden Ausdauer mit dem Standardakku, der ebenfalls 48Wh haben soll.
Rechnen wir jetzt meinen Austausch HDD->SSD mit rein und daß es bei Linux
Mint Mate sicher noch Optimierungspotential gibt, würden die 2 1/2 Stunden
schon irgendwie hinkommen, hätte der Akku die versprochene Kapazität.
So liefert der Akku aber schon im Neuzustand nur etwas mehr als 60% des
nominalen Werts, wo ich mir etwas verarscht vorkomme. Bei einem Auto
schreibt man auch nicht "Tankvolumen 50 Liter" in die Spec und dann kann
ich nur 30 Liter rauslutschen, weil der Tank idiotisch geformt ist und nur
kopfüber komplett ausgeleert werden kann. Muß der Hersteller eben seinen
Tank anders bauen oder seine Angabe korrigieren.
Obendrauf kommt, daß der Verriegelungsmechanismus schlampig gefertigt ist:
Wo der Originalakku sauber einrastet, muß ich bei dem Ding von Greenzell
ganz schön drücken, damit der federbelastete Hebel zurückschnappt. Damit
könnte ich leben (macht man ja nicht jeden Tag), nicht aber mit der
Kombination der Qualitätsdefizite.
Mir ist da auch mal aufgefallen, daß die letztere Angabe bei "manchen"
Aufladevorgängen um einen kleinen Betrag 'runtergesetzt wurde, so daß
die nächsten Aufladungen dann schon bei weniger Kapazität enden mußten.
[...] Das ist dann wohl eine Maßnahme zur Angstkompensation der
Konstrukteure, die damit verhindern wollten, daß der alternde Akku in
seinen fortgeschrittenen Lebensjahren mit zuviel Ladung überbeansprucht
werden [...] könnte...
Jetzt könnten wir natürlich wieder die Diskussion über das - in diesem
meinen Akkupack von Greencell vermutlich absente BMS bzw. den Balancer
führen. Ist aber auch egal. 40% "Angstkompensation" halte ich für
inakzeptabel und eher schon im Bereich des Betrugs angesiedelt. Je nun.
Ich beobachte das noch ein paar Zyklen und dann geht das Ding zurück. Das
ist tatsächlich einer der Gründe, warum ich bei Amazon kaufe. Keinen Bock,
mich mit irgendwelchen merkbefreiten, sturköpfigen Kistenschiebern
auseinanderzusetzen, da habe ich aktuell mit den Kasperln bei Autodoc und
einem offenbar um keinen Preis der Welt dichtzukriegenden TRW-Faustsattel
schon genug Spaß.
Diese Kiste ist zwar ein lenovo, aber der Akku stammt von SANYO, und die
Systemfunktionen sollten bei einem halbwegs aktuellen Linux auch andere
Akkus erkennen und deren Daten auswerten können.
Jup. Wenn mich die Sache nervt, stammt meine zukünftige Kiste auch von
Lenovo. Deren Ausrüstung hat zwar nicht mehr die Unverwüstlichkeit der
früheren IBM-Thinkpads, einen gebrauchten T460s aus A-Ware ziehe ich
nagelneuen Alternativen von Dell, Toshiba, Sony oder gar Apple aber
jederzeit vor. Meist sind die Sachen von [3] gut erhaltene
Leasingrückläufer mit sehr geringen Abnutzungserscheinungen (wie
Tastenabdrücke am Display und ein paar Glanzflecken auf dem Glidepad) und
der Akku ist auch noch auf mindestens 80% seines Neuzustands. Davon kann
mein Greencell nur träumen.
Schade. Hätte halt auch ausnahmsweise klappen können.
Volker
[1] https://www.amazon.de/dp/B01N3KPEWW
[2] https://www.connect.de/testbericht/toshiba-tecra-s5-01v007gr-316921-2760.html
[3] https://www.thinkstore24.de/laptops/lenovo-ultrabooks/thinkpad-t460s/288/a-ware-lenovo-thinkpad-t460s-core-i5-6300u-8gb-ssd-festplatte-fullhd-ips