Discussion:
HF-Ferritkerne entmagnetisieren
(zu alt für eine Antwort)
Frank Scheffski
2024-09-30 12:53:49 UTC
Permalink
Hallo allerseits,


kann man "versehentlich" magnetisierte Ferritkerne aus Antennenkreisen
so entmagnetisieren, daß sie hinterher wieder ihre ursprüngliche
Funktion haben? Entweder durch Erhitzen auf Werte oberhalb der
(unbekannten) Curietemperatur oder durch ein abklingendes
Wechselstromfeld, ähnlich der Entmagnetisierspulen in den alten
Fernsehern?

Die betreffenden Kerne sind in Funkmeldeempfängern als VHF-Antennen
eingesetzt und verursachen bei starker Magnetisierung
Empfindlichkeitsverluste von 6-8dB.
Neuteile kosten 18€ brutto Listenpreis, von daher meine Frage.

Im www findet man viele Meinungen und Ideen und wie es immer so ist,
die einen sagen so, die anderen sagen so. Ich habe auch schon mal
vernommen, daß man solche Kerne zwar entmagnetisieren kann, sie dabei
aber auch ihre HF-Eigenschaften verlieren.

MfG

Frank
Axel Berger
2024-09-30 14:18:43 UTC
Permalink
Post by Frank Scheffski
und verursachen bei starker Magnetisierung
Empfindlichkeitsverluste von 6-8dB.
Wenn Du Meßwerte und neue Vergleichsmagnete hast, warum probierst Du es
mit dem Entmagnetisieren nicht einfach aus?

Ähnliches Thema: Die üblichen Diebstahltags werden angeblich an der
Kasse aufmagnetisiert und unempfindlich. Alle meine Versuche, sie zu
entmagnetisieren und Ausgangssperren auszulösen waren erfolglos. Ich
habe allerdings nur einen einzigen billigen Entmagnetisierer, vieleicht
liegts daran.
Post by Frank Scheffski
die einen sagen so, die anderen sagen so. Ich habe auch schon mal
vernommen, daß man solche Kerne zwar entmagnetisieren kann, sie dabei
aber auch ihre HF-Eigenschaften verlieren.
Eben. Du hast die Möglichkeit zu eigenen Versuchen.
--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
Frank Scheffski
2024-09-30 15:23:30 UTC
Permalink
Post by Axel Berger
Wenn Du Meßwerte und neue Vergleichsmagnete hast, warum probierst Du es
mit dem Entmagnetisieren nicht einfach aus?
Weil ich weder einen Ofen für >450°C noch eine passende
Entmagnetisierdrossel habe. Beides müßte ich entweder bauen oder
kaufen. Und um das Ergebnis zu testen muß ich knapp 3 Wochen warten
und 50km fahren.
Post by Axel Berger
Du hast die Möglichkeit zu eigenen Versuchen.
Prinzipiell richtig, aber bevor man das Rad neu erfindet, kann man
sich auch mal umhorchen. Hierzugrupp z.B.

MfG

Frank
Joerg
2024-09-30 18:39:07 UTC
Permalink
Post by Frank Scheffski
Post by Axel Berger
Wenn Du Meßwerte und neue Vergleichsmagnete hast, warum probierst Du es
mit dem Entmagnetisieren nicht einfach aus?
Weil ich weder einen Ofen für >450°C noch eine passende
Entmagnetisierdrossel habe. Beides müßte ich entweder bauen oder
kaufen. Und um das Ergebnis zu testen muß ich knapp 3 Wochen warten
und 50km fahren.
Kannst Du kurz einen Gastronomie-Ofen benutzen? Oder einen
holzbefeuerten Pizzaofen von Bekannten vielleicht?

https://www.ofen.de/gozney

Ernsthafte Pizzabaecker haben sowas. Auch fuer eine wirklich kernige
Kruste am Brot braucht man sowas. Ich nehme dazu den Weber Kugelgrill.

Eine Entmagnetisierdrossel ist einfach ein offener Stab aus laminiertem
Trafoblech mit Spule drauf. Das erzeugt ein Wechselfeld, man geht nah an
den zu behandelnden Ferrit und dann ganz langsam von ihm weg. Deshalb
betreibe ich meine immer mit Verlaengerungsschur. Oft finden sich
Drosseln mit offenem laminiertem Eisenkern in der Bastelkiste. Die kann
man von der Sekundaerwicklung eines Trafos mit niedriger Wechselspannung
beschicken.
Post by Frank Scheffski
Post by Axel Berger
Du hast die Möglichkeit zu eigenen Versuchen.
Prinzipiell richtig, aber bevor man das Rad neu erfindet, kann man
sich auch mal umhorchen. Hierzugrupp z.B.
So isset :-)
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
Frank Scheffski
2024-09-30 19:37:17 UTC
Permalink
Post by Joerg
Kannst Du kurz einen Gastronomie-Ofen benutzen? Oder einen
holzbefeuerten Pizzaofen von Bekannten vielleicht?
Ich habe es mit der HotAir bei 360°C versucht, da war der Effekt im
Bereich der Nachweisgrenze.

Dann bin ich auf den Balkon und habe den schlimmsten Kandidaten mit
einem Gasbrennerchen zur Rotglut gebracht. Den habe ich dann gut
abkühlen lassen, wie ich dachte und er ist beim Anfassen kurz am
Finger kleben geblieben. Den Fingerabdrucksensor am Handy kann ich
jetzt eine Weile nicht benutzen, aber Dummheit soll ja auch weh tun.
Der Kern ist dabei leider runtergefallen und zerbrochen, aber das
längere Stück davon zeigt keine Spuren von Restmagnetismus mehr.
Dort wo die Teile herkommen, gibt es auch Zugang zu einer
Keramikwerkstatt mit Brennofen.
Post by Joerg
Ernsthafte Pizzabaecker haben sowas. Auch fuer eine wirklich kernige
Kruste am Brot braucht man sowas. Ich nehme dazu den Weber Kugelgrill.
Das haben wir alle vermißt, Jörg ;-) Jetzt noch schnell einen Tip, wie
man mit Galden im Kugelgrill am effektivsten lötet und hierzugrupp
macht sich ein erleichtertes und zufriedenes Lächeln breit :-)))
Post by Joerg
Eine Entmagnetisierdrossel ist einfach ein offener Stab aus laminiertem
Trafoblech mit Spule drauf. Das erzeugt ein Wechselfeld, man geht nah an
den zu behandelnden Ferrit und dann ganz langsam von ihm weg. Deshalb
betreibe ich meine immer mit Verlaengerungsschur. Oft finden sich
Drosseln mit offenem laminiertem Eisenkern in der Bastelkiste. Die kann
man von der Sekundaerwicklung eines Trafos mit niedriger Wechselspannung
beschicken.
Sowas kann ich ja unabhängig von allem mal zurechtbasteln. Seit
einiger Zeit bin ich stolzer Besitzer eines wuchtigen
Trennstelltrafos, da kann man in der Beziehung auch so einiges
anstellen, ohne sich oder $Gerät zu blitzdingsen.

Schön, mal wieder von Dir zu hören!

MfG

Frank
Gerhard Hoffmann
2024-09-30 21:46:29 UTC
Permalink
Post by Frank Scheffski
Das haben wir alle vermißt, Jörg ;-) Jetzt noch schnell einen Tip, wie
man mit Galden im Kugelgrill am effektivsten lötet und hierzugrupp
macht sich ein erleichtertes und zufriedenes Lächeln breit :-))
+1 !

aber das mit Galden und Kugelgrill ist eine extra schlechte Idee.
Wenn man Galden in der Gasphase noch weiter erhitzt, dann zerfällt es
ratzfatz in ziemlich üble Komponenten, da ist man am besten weit weg.

Die beste Versicherung dagegen ist darauf zu achten, dass unten über
der Heizung noch flüssiges Galden ist. Die Dampfwolke hat dann nicht
nennenswert mehr als 230°C, aber eine riesige Wärmekapazität die die
Lötstellen auf die gewünschte Temperatur zwingt.

Gerhard,

der gerade ein völlig over-engineertes Vega450 Schalt-PS auf dem Tisch
liegen hat, aus meinem kranken R&S ZVB8. Mit Platinen aus 2mm Alu mit
den Leistungs-FETs und Gleichrichtern; das allererste Mal, dass das
Löten mit Metcal MX5200 nicht gscheit funktioniert. Dabei habe ich
gesehen, dass jemand mit der 0.2mm SMD-Lötspitze einen Cent auf eine
kaschierte Platine gelötet hat. Es ist wohl an der Zeit, die Imdes
mit dem Galden-230 tatsächlich in Betrieb zu nehmen..
andreas quast
2024-10-01 08:40:49 UTC
Permalink
Post by Gerhard Hoffmann
aber das mit Galden und Kugelgrill ist eine extra schlechte Idee.
Wenn man Galden in der Gasphase noch weiter erhitzt, dann zerfällt es
ratzfatz in ziemlich üble Komponenten, da ist man am besten weit weg.
ich musste daran denken, dass in meiner Jugendzeit das Emaillieren von
allerlei Kinkerlitzchen modern war. Wo sind wohl diese ganzen kleinen
elektrischen Emailleöfen geblieben?
aq
Axel Berger
2024-09-30 20:17:16 UTC
Permalink
Post by Frank Scheffski
Entmagnetisierdrossel habe. Beides müßte ich entweder bauen oder
kaufen.
OK, so eine einfache Drossel hätte ich tief in den Schubladen der hier
Lesenden vorausgesetzt.
--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
Frank Scheffski
2025-02-23 12:08:57 UTC
Permalink
Post by Axel Berger
Ähnliches Thema: Die üblichen Diebstahltags werden angeblich an der
Kasse aufmagnetisiert und unempfindlich.
Das hatte ich seinerzeit wohl überlesen.
Meines Wissens wird der Schwingkreis, der in dem Aufkleber steckt
durch gezielte Überlastung "durchgebrannt". Da ist nichts magnetisch.
Nur eine Spule mit einer "Sicherung" in Reihe.

Die beigen Plastikufos an den Klamotten werden magnetisch entriegelt,
damit hinten der "Pin" rausfällt, der durch den Stoff gesteckt wird,
aber diese Teile meintest Du ja nicht.

Versuch mal, den Durchgang in dem Schwingkreis wiederherzustellen,
dann sollten die Tags auch wieder auslösen.

MfG

Frank
Michael Schwingen
2025-02-23 16:14:40 UTC
Permalink
Post by Frank Scheffski
Post by Axel Berger
Ähnliches Thema: Die üblichen Diebstahltags werden angeblich an der
Kasse aufmagnetisiert und unempfindlich.
Das hatte ich seinerzeit wohl überlesen.
Meines Wissens wird der Schwingkreis, der in dem Aufkleber steckt
durch gezielte Überlastung "durchgebrannt". Da ist nichts magnetisch.
Nur eine Spule mit einer "Sicherung" in Reihe.
Es gab zumindest früher beides:

- Schwingkreis, der an der Kasse durchgebrannt wird

- Tags, die einfach aus 2 Schichten Metall bestehen: eines mit einer
deutlichen Hysteresekurve, die mit einem starken Feld im kHz-Bereich
durch die erzeugten Oberwellen detektiert wird. Parallel ein magnetisch
hartes Material, das an der Kasse magnetisiert wird und dadurch das Tag
deaktiviert. Das Verhalten läßt sich mit einer ausreichend großen Spule,
in die man das Tag schiebt, Signalgenerator und Oszilloskop betrachten.
Post by Frank Scheffski
Versuch mal, den Durchgang in dem Schwingkreis wiederherzustellen,
dann sollten die Tags auch wieder auslösen.
Es gab Systeme mit *2* Schwingkreisen und einer Diode dazwischen - die haben
auf einer anderen Frequenz gesendet, als der, auf der sie angeregt wurden.
Da wurde teilweise mit 2 Kontakten die Diode durchgebrannt.


OK,
https://en.wikipedia.org/wiki/Electronic_article_surveillance

kennt noch mehr Varianten.

cu
Michael
--
Some people have no respect of age unless it is bottled.
Axel Berger
2025-02-23 18:30:25 UTC
Permalink
Post by Frank Scheffski
Das hatte ich seinerzeit wohl überlesen.
Meines Wissens wird der Schwingkreis, der in dem Aufkleber steckt
durch gezielte Überlastung "durchgebrannt".
Das würde erklären, warum keine meiner versuchten Entmagnetisierungen
die geringste Wirkung zeigte.
--
/¯\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
Michael Schwingen
2025-02-24 12:36:26 UTC
Permalink
Post by Axel Berger
Post by Frank Scheffski
Meines Wissens wird der Schwingkreis, der in dem Aufkleber steckt
durch gezielte Überlastung "durchgebrannt".
Das würde erklären, warum keine meiner versuchten Entmagnetisierungen
die geringste Wirkung zeigte.
Nach
https://de.wikipedia.org/wiki/Warensicherungsetikett
gibt es auch noch die akustomagnetischen Varianten - die können in
entmagnetisiertem Zustand unscharf un magnetisiert scharf sein.

cu
Michael
--
Some people have no respect of age unless it is bottled.
Marte Schwarz
2025-02-24 19:37:58 UTC
Permalink
Hallo zusammen,
Post by Michael Schwingen
Post by Frank Scheffski
Meines Wissens wird der Schwingkreis, der in dem Aufkleber steckt
durch gezielte Überlastung "durchgebrannt".
https://de.wikipedia.org/wiki/Warensicherungsetikett
In erster Line zeigt das eindrucksvoll, dass es sehr viele sehr
unterschiedliche Systeme gibt. Eine Aussage, dass es so funktioniere,
trifft also höchstens auf eine nicht näher spezifizierte Technik zu.

Marte

Bernd Mayer
2024-09-30 14:30:13 UTC
Permalink
Post by Frank Scheffski
Hallo allerseits,
kann man "versehentlich" magnetisierte Ferritkerne aus Antennenkreisen
so entmagnetisieren, daß sie hinterher wieder ihre ursprüngliche
Funktion haben? Entweder durch Erhitzen auf Werte oberhalb der
(unbekannten) Curietemperatur oder durch ein abklingendes
Wechselstromfeld, ähnlich der Entmagnetisierspulen in den alten
Fernsehern?
Die betreffenden Kerne sind in Funkmeldeempfängern als VHF-Antennen
eingesetzt und verursachen bei starker Magnetisierung
Empfindlichkeitsverluste von 6-8dB.
Neuteile kosten 18€ brutto Listenpreis, von daher meine Frage.
Hallo,

Ferritkerne in Spulen ändern durch Magnetisierung die Induktivität.
Möglicherweise kann ein Neuabgleich ebenfalls Abhilfe schaffen.

Ich hatte ein zusätzliches Magnetfeld schon öfters mal zum Abgleich von
Filtern mit Induktivitäten eingesetzt.

Früher wurde das ab und an auch in Empfängern eingesetzt.

Ich hatte mal eine Entmagnetisierungsdrossel für Tonköpfe.
Vielleicht kann sowas auch verwenden, je nach Grösse der Ferritkerne.


Bernd Mayer
Frank Scheffski
2024-09-30 15:20:32 UTC
Permalink
Post by Bernd Mayer
Ferritkerne in Spulen ändern durch Magnetisierung die Induktivität.
Möglicherweise kann ein Neuabgleich ebenfalls Abhilfe schaffen.
Gute Geräte lösen in der Testumgebung bei <0,4µV EMF aus, die mit den
magnetisierten Kernen teilweise erst bei 1,8µV, trotz frischem
Abgleich.
Post by Bernd Mayer
Ich hatte mal eine Entmagnetisierungsdrossel für Tonköpfe.
Vielleicht kann sowas auch verwenden, je nach Grösse der Ferritkerne.
10x6x32mm, da muß ich vermutlich was bauen.


MfG

Frank
Bernd Mayer
2024-09-30 19:30:08 UTC
Permalink
Post by Frank Scheffski
Post by Bernd Mayer
Ferritkerne in Spulen ändern durch Magnetisierung die Induktivität.
Möglicherweise kann ein Neuabgleich ebenfalls Abhilfe schaffen.
Gute Geräte lösen in der Testumgebung bei <0,4µV EMF aus, die mit den
magnetisierten Kernen teilweise erst bei 1,8µV, trotz frischem
Abgleich.
Post by Bernd Mayer
Ich hatte mal eine Entmagnetisierungsdrossel für Tonköpfe.
Vielleicht kann sowas auch verwenden, je nach Grösse der Ferritkerne.
10x6x32mm, da muß ich vermutlich was bauen.
Hallo,

meine sah dieser hier recht ähnlich die man bei Amazon über die Suche
https://html.duckduckgo.com/html?q=entmagnetisierungsdrossel
für 26,90 € finden kann.

Vermutlich kann man stattdessen auch eine Relaisspule passender Größe
mit Kern aus Eisen oder Ferrit verwenden.

Die kann man dann auch mit anderen Frequenzen als 50 Hz ansteuern.


Bernd Mayer
Bernd Mayer
2024-09-30 21:23:14 UTC
Permalink
Post by Bernd Mayer
Post by Frank Scheffski
Post by Bernd Mayer
Ferritkerne in Spulen ändern durch Magnetisierung die Induktivität.
Möglicherweise kann ein Neuabgleich ebenfalls Abhilfe schaffen.
Gute Geräte lösen in der Testumgebung bei <0,4µV EMF aus, die mit den
magnetisierten Kernen teilweise erst bei 1,8µV, trotz frischem
Abgleich.
Post by Bernd Mayer
Ich hatte mal eine Entmagnetisierungsdrossel für Tonköpfe.
Vielleicht kann sowas auch verwenden, je nach Grösse der Ferritkerne.
10x6x32mm, da muß ich vermutlich was bauen.
Hallo,
meine sah dieser hier recht ähnlich die man bei Amazon über die Suche
https://html.duckduckgo.com/html?q=entmagnetisierungsdrossel
für 26,90 € finden kann.
Vermutlich kann man stattdessen auch eine Relaisspule passender Größe
mit Kern aus Eisen oder Ferrit verwenden.
Nachtrag:

ein starker Magnet, etwa aus einer alten Festplatte, mit Heißkleber auf
ein alten Bohrer kleben.
Danach mit einem Akkubohrschrauber damit drehend langsam und gleichmäßig
den Magnet an den Ferritkern annähern und wieder entfernen.


Bernd Mayer
Hans-Juergen Schneider
2024-09-30 15:25:30 UTC
Permalink
Post by Frank Scheffski
Hallo allerseits,
kann man "versehentlich" magnetisierte Ferritkerne aus Antennenkreisen
so entmagnetisieren, daß sie hinterher wieder ihre ursprüngliche
Funktion haben?
In der Keramik wird wohl irgendwas von Ferro nach Perma gekippt sein.
Selbst wenn man es entmagnetisiert, kommt das ganz schnell wieder.
So stelle ich mir das jedenfalls vor.

MfG
hjs
Frank Scheffski
2025-02-23 12:03:57 UTC
Permalink
Post by Frank Scheffski
Hallo allerseits,
kann man "versehentlich" magnetisierte Ferritkerne aus Antennenkreisen
so entmagnetisieren, daß sie hinterher wieder ihre ursprüngliche
Funktion haben? Entweder durch Erhitzen auf Werte oberhalb der
(unbekannten) Curietemperatur oder durch ein abklingendes
Wechselstromfeld, ähnlich der Entmagnetisierspulen in den alten
Fernsehern?
So, hier mal ein Update zu diesem Problem und der vermeintlichen
Lösung:

Ja, durch Erhitzen auf >450°C verlieren die magnetisierten Kerne ihre
Magnetisierung wieder.

Ja, durch Erhitzen auf >450°C verlieren die magnetisierten Kerne ihre
HF-Eigenschaften komplett.

Die betreffenden Funkempfänger beinhalten einen Doppelsuperhet-
Empfänger und es gibt einen Meßausgang auf der 2. ZF, der mit 3
Trimmkondensatoren auf Maximum abzugleichen ist (~50-60mV @ 455kHz).

Der Antennenkreis ist bei einem guten Kern einfach abzugleichen, da es
eine Art Resonanzpunkt gibt, bei dem das Signal sprungartig auf
Maximum geht und sobald man den Trimmer ein bißchen verdreht, auch
deutlich wieder abfällt. Die "Dynamik" des Signals über eine komplette
Drehung des Trimmers liegt etwa bei 1:6.

Mit einem magnetisierten Ferritkern ist das Signalmaximum spürbar
kleiner (~35-40mV), zum Teil auch nur ein Drittel, aber dieser
Resonanzpunkt ist nach wie vor vorhanden. Der Mindestpegel für eine
sicher Auswertung des HF-Eingangssignals liegt dann etwa 6-8dB über
dem eines guten Geräts.

Mit einem geglühten Kern liegt der Meßpegel nur noch bei etwa 18%
(~10mV) und es gibt keinerlei Resonanzpunkt.
Auf Änderungen am Trimmer reagiert das Signal quasi garnicht mehr.
Der Messpegel bleibt konstant niedrig.
Tauscht man im Testaufbau den Ferritkerkern gegen einen guten aus,
schwuppt das Signal sofort auf Maximum (~60mV).

Von daher ist die Frage für mich dahingehend beantwortet, daß man
Ferritkerne durch Ausglühen maximal kaputt macht.
Der Restmagnetismus der geglühten Kerne liegt übrigens (das kann ich
mit dem Magnetsensor in meinem Handy schön messen) im Bereich guter
Kerne, also etwa 40µT.
Magnetisierte Kerne haben bis zu 400 µT und jetzt habe ich in einem
Gerät sogar "The Beast" entdeckt, mit stolzen 1,6mT.
Das könnte ein Rettungsdienst-Gerät gewesen sein und man war zu lange
im CT/MRT damit.

Ich werde jetzt mal Ausschau nach einem passenden Kern halten und es
dann nochmal mit einem passenden Drossel-Selbstbau versuchen,
ansonsten bleibt nur noch der Neukauf der Kerne.

MfG

Frank
Loading...