Discussion:
Mal wieder: Tiefentladeschutz fuer NiMH.
(zu alt für eine Antwort)
Martin Klaiber
2006-07-28 09:28:24 UTC
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Ich habe einen ziemlich alten (>10J) Laptop, der leider Akkupacks
frisst. Und zwar passiert das dadurch, dass er im Standby-Modus den
Akku leersaugt, bis einzelne Zellen hinüber sind. Wenn der Laptop
läuft, passiert es nicht, vermutlich reicht ihm einfach die Spannung
irgendwann nicht mehr, längst bevor einzelne Zellen umgepolt werden.

Das Problem bei der ganzen Sache: die Akkupacks enthalten 10 Zellen
NiMH ohne weitere Elektronik, abgesehen von einer Thermosicherung,
einer Diode und einem NTC. Und in dem Pack ist auch kein Platz für
zusätzliche Elektronik, das Design stammt vom Anfang der 90er Jahre.
Im Laptop könnte ich einen Tiefentladeschutz unterbringen, aber bei
12V Akkuspannung ist so eine Abschaltung halt ziemlich unzuverlässig.

Nun frage ich mich, ob es auch schon helfen würde, wenn ich parallel
zu jeder Zelle eine Schottky-Diode in Sperrichtung schalten würde?
Sie würde dann leitend werden, wenn die Zelle umgepolt wird und die
Spannung ein paar hundert mV überschreitet. Oder wäre das für die
Zelle schon zuviel?

TIA, Martin
Wolfgang Mahringer
2006-07-28 10:03:56 UTC
Permalink
Hallo Martin,
Post by Martin Klaiber
Ich habe einen ziemlich alten (>10J) Laptop, der leider Akkupacks
frisst. Und zwar passiert das dadurch, dass er im Standby-Modus den
Akku leersaugt,
Nimm doch den Ruhezustand. Braucht dann keinen Saft mehr aus dem
Akku und startet auch flott.
Post by Martin Klaiber
Nun frage ich mich, ob es auch schon helfen würde, wenn ich parallel
zu jeder Zelle eine Schottky-Diode in Sperrichtung schalten würde?
Bringt nichts. Wenige Millivolt Umpolung reichen schon aus um
die Zelle zu schädigen.
Angeblich soll man NiMH-Zellen auch nicht auf Null Volt entladen,
allerdings kann ich das nicht bestätigen. Ich hab seit 2 Jahren ein
solches Pack GP3300 in Betrieb ohne Probleme oder Kapazitätsverlust,
im Gegenteil.
Post by Martin Klaiber
Oder wäre das für die Zelle schon zuviel?
Ja

vg,
Wolfgang
--
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Martin Klaiber
2006-07-28 10:23:39 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahringer
Post by Martin Klaiber
Ich habe einen ziemlich alten (>10J) Laptop, der leider Akkupacks
frisst. Und zwar passiert das dadurch, dass er im Standby-Modus den
Akku leersaugt,
Nimm doch den Ruhezustand. Braucht dann keinen Saft mehr aus dem
Akku und startet auch flott.
Du meinst diesen Modus, bei dem der Speicherinhalt auf die Platte
geschrieben wird (suspend to disk, oder so ähnlich)? Das kann er
noch nicht, ist zu alt. Das Problem ließe sich auch einfach dadurch
lösen, dass ich ihn gar nicht in den standby-mode schicke, aber es
ist halt praktisch und manchmal vergesse ich ihn leider darin. Wenn
er dann zwei, drei Tage in diesem Modus ist, ist der Akku kaputt.
Post by Wolfgang Mahringer
Post by Martin Klaiber
Nun frage ich mich, ob es auch schon helfen würde, wenn ich parallel
zu jeder Zelle eine Schottky-Diode in Sperrichtung schalten würde?
Bringt nichts. Wenige Millivolt Umpolung reichen schon aus um
die Zelle zu schädigen.
Ok, schade.
Marcel Müller
2006-07-28 12:36:47 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Martin Klaiber
Du meinst diesen Modus, bei dem der Speicherinhalt auf die Platte
geschrieben wird (suspend to disk, oder so ähnlich)? Das kann er
noch nicht, ist zu alt.
Wie? Das geht doch mit /jedem/ PC, oder? Alle für den Restart
erforderlichen Informationen werden schließlich auf die Platte gelegt.
Jadenfalls habe ich es mit Win2k schon mit einer Uralt-PC-Möhre von etwa
1995 geschafft, weil es mir immer zu nervig war alle Programme wieder
neu aufzumachen. Da gab es keine BIOS-Unterstützung für sowas.
Allerdings musste ich die Funktion erst irgendwo in der Systemsteuerung
freischalten.


Marcel
Martin Klaiber
2006-07-28 16:01:58 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
Post by Martin Klaiber
Du meinst diesen Modus, bei dem der Speicherinhalt auf die Platte
geschrieben wird (suspend to disk, oder so ähnlich)? Das kann er
noch nicht, ist zu alt.
Wie? Das geht doch mit /jedem/ PC, oder?
Nicht dass ich wüsste, aber ich werde mich mal informieren.
Post by Marcel Müller
Alle für den Restart erforderlichen Informationen werden schließlich
auf die Platte gelegt.
Und wie findet sie das BIOS dort? Wird dazu jedesmal der Bootsektor
neu geschrieben?
Henning Paul
2006-07-28 16:14:26 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Post by Marcel Müller
Wie? Das geht doch mit /jedem/ PC, oder?
Nicht dass ich wüsste, aber ich werde mich mal informieren.
Doch. Es wird einfach der Hauptspeicherinhalt in die Datei hiberfil.sys
geschrieben.
Post by Martin Klaiber
Post by Marcel Müller
Alle für den Restart erforderlichen Informationen werden schließlich
auf die Platte gelegt.
Und wie findet sie das BIOS dort? Wird dazu jedesmal der Bootsektor
neu geschrieben?
Der Rechner startet ganz normal, inkl. Windows-Bootloader. Letzterer
guckt vor dem "regulären" Start nach, ob eine "hiberfil.sys" vorhanden
ist, wenn ja, wird anstatt des "regulären" Starts der Inhalt der Datei
zurück in den Hauptspeicher geschrieben.

Bei Linux ist das ganz ähnlich, da guckt der Kernel selbst, ob im Swap
ein solches Speicherabbild liegt und lädt das bei Bedarf.

Du meintest sicherlich das "echte" ACPI-Suspend-to-Disk. Da übernimmt
das BIOS das Auslagern und Zurückschreiben des Hauptspeichers. Da das
aber praktisch nie funktioniert, wird i.A. obiges Verfahren verwendet.

Gruß
Henning
--
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PM: ***@gmx.de , ICQ: 111044613
Martin Klaiber
2006-07-30 09:12:41 UTC
Permalink
Post by Henning Paul
Bei Linux ist das ganz ähnlich, da guckt der Kernel selbst, ob im Swap
ein solches Speicherabbild liegt und lädt das bei Bedarf.
Ah, danke, das kannte ich noch nicht.
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2006-07-30 09:34:21 UTC
Permalink
Post by Henning Paul
Der Rechner startet ganz normal, inkl. Windows-Bootloader. Letzterer
guckt vor dem "regulären" Start nach, ob eine "hiberfil.sys" vorhanden
ist, wenn ja, wird anstatt des "regulären" Starts der Inhalt der Datei
zurück in den Hauptspeicher geschrieben.
Wobei so eine alte Möhre (wie im OP beschrieben) sicher nicht unter
Windows 2000 oder XP laufen wird, und bei älteren Windows-Versionen
ist das nicht so einfach.
Martin Klaiber
2006-07-30 09:42:01 UTC
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
Wobei so eine alte Möhre (wie im OP beschrieben) sicher nicht unter
Windows 2000 oder XP laufen wird, und bei älteren Windows-Versionen
ist das nicht so einfach.
Auf der alten Möhre läuft Linux, ist also kein Problem.
Dieter Wiedmann
2006-07-28 10:37:13 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahringer
Wenige Millivolt Umpolung reichen schon aus um
die Zelle zu schädigen.
So extrem ists dann doch nicht, aber die Flussspannung einer
Schottkydiode reicht halt leider doch locker um die Zelle zu ruinieren.


Gruß Dieter
Martin Klaiber
2006-07-28 11:36:45 UTC
Permalink
Post by Dieter Wiedmann
Wenige Millivolt Umpolung reichen schon aus um die Zelle zu schädigen.
So extrem ists dann doch nicht, aber die Flussspannung einer
Schottkydiode reicht halt leider doch locker um die Zelle zu ruinieren.
Tja, wäre zu schön gewesen...

Hat jemand eine Idee, was es sonst noch an Alternativen gäbe? Das
Ganze müsste so klein sein, dass es in die Aussparungen zwischen den
Zellen passt. Unmittelbar auf den Zellen liegt der Deckel.

Hier rein müsste die Elektronik passen:
|
_ V _ _
/ \ / \ /
| || || usw...
\ _ / \ _ / \ _

Die Zellen liegen in fünf Reihen zu je zwei Zellen. Es würde sich also
anbieten, jeweils zwei zu überwachen. Aber dann bräuchte ich irgendwo
einen Controller und Leistungsfet, und dafür ist eigentlich kein Platz.
Matthias Weingart
2006-07-28 14:27:38 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Hat jemand eine Idee, was es sonst noch an Alternativen gäbe? Das
Ganze müsste so klein sein, dass es in die Aussparungen zwischen
den Zellen passt. Unmittelbar auf den Zellen liegt der Deckel.
|
_ V _ _
/ \ / \ /
| || || usw...
\ _ / \ _ / \ _
Die Zellen liegen in fünf Reihen zu je zwei Zellen. Es würde sich
also anbieten, jeweils zwei zu überwachen. Aber dann bräuchte ich
irgendwo einen Controller und Leistungsfet, und dafür ist
eigentlich kein Platz.
Eigentlich reicht es, die Gesamtspannung zu überwachen, wenn da ein
(kurzfristiger) Drop um eine Zellspannung auftritt, dann muss der Akku
abgeklemmt werden. Also brauchst du einen uC, der möglichst wenig Strom
braucht und klein ist und einen ADC drin hat. Dazu dann einen dicken N-
FET als Schalter in Serie zum Pack. Ein aktueller MSP430 mit
Ruhestromaufnahme 2uA wurde passen. Der braucht dan auch noch ein 32kHz
Quarz und einen Spannungsregler auf 3V. Kleinstes Gehäuse ist imho
16pin QFN: 4mm im Quadrat. Das Teil kann dann ja auch im Notebook
untergebracht werden.

M.
--
Bitte auf ***@pentax.boerde.de antworten.
Martin Klaiber
2006-07-28 15:59:50 UTC
Permalink
Post by Matthias Weingart
Eigentlich reicht es, die Gesamtspannung zu überwachen, wenn da ein
(kurzfristiger) Drop um eine Zellspannung auftritt, dann muss der Akku
abgeklemmt werden.
Die Idee ist nicht schlecht, aber ich befürchte, dass durch die geringe
Stromaufnahme der standby-Funktion sich der Akku so langsam entlädt,
dass man das nicht zuverlässig auswerten kann. Genaueres weiß ich wohl
erst nach einem Testaufbau.

Problematisch ist halt auch, dass die Kurve im oberen Bereich, so um 1V
Zellenspannung, noch ziemlich rund ist, und erst zu tieferen Spannungen
hin steiler abfällt. Und dann ist man ziemlich schnell im kritischen
Bereich. Aber die Idee hat auf jeden Fall was.
Georg Seegerer
2006-07-28 16:28:39 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Post by Matthias Weingart
Eigentlich reicht es, die Gesamtspannung zu überwachen, wenn da ein
(kurzfristiger) Drop um eine Zellspannung auftritt, dann muss der Akku
abgeklemmt werden.
Die Idee ist nicht schlecht, aber ich befürchte, dass durch die geringe
Stromaufnahme der standby-Funktion sich der Akku so langsam entlädt,
dass man das nicht zuverlässig auswerten kann. Genaueres weiß ich wohl
erst nach einem Testaufbau.
Wenn der uC zwei ADC Eingänge hat kannst du eine Gruppe aus zwei und
eine aus drei in Reihe geschalteter Zellen überwachen, da kann man
aus der Summenspannung noch eindeutig erkennen ob eine der Zellen
langsam gegen 0V geht. Auch wenn als Entladespannung in der Gegend
von 0,9V angegeben wird stört es die Zelle nicht wenn die Spannung
weiter absinkt, man muß nur verhindern dass die 0V erreicht bzw.
unterschritten werden.

Georg
--
Die Reply-To Adresse ist reply-fähig ;-)
Matthias Weingart
2006-07-31 19:58:30 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Post by Matthias Weingart
Eigentlich reicht es, die Gesamtspannung zu überwachen, wenn da
ein (kurzfristiger) Drop um eine Zellspannung auftritt, dann muss
der Akku abgeklemmt werden.
Die Idee ist nicht schlecht, aber ich befürchte, dass durch die
geringe Stromaufnahme der standby-Funktion sich der Akku so
langsam entlädt, dass man das nicht zuverlässig auswerten kann.
Genaueres weiß ich wohl erst nach einem Testaufbau.
Naja, 3 Tage und 5 Ah angenommen, ergeben ca. 70mA.
Das sieht man schon schön deutlich im Spannungsverlauf des Akkus.
Die Kunst besteht nun nur darin, auf ganz schnelle Spannungseinbrueche
nicht zu reagieren und auf ganz langsame auch nicht. So im Zeitrahmen
von 10 Sekunden - 5 min spielt sich das ab.

Meine elektrische Heckenschere ist auch von dem Problem betroffen. Man
merkt es sogar beim Arbeiten. Irgendwann geht die Schere "eine Stufe
zurück", man kann aber "schnell noch das letzte Stück" fertig machen,
ehe der Akku ganz leer ist. Naja, sollte man aber nicht, denn 1 Zelle
ist dann schon umgepolt und lange lebt der Pack dann nicht mehr.

M.
--
Bitte auf ***@pentax.boerde.de antworten.
Dieter Wiedmann
2006-07-28 17:13:21 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Post by Dieter Wiedmann
So extrem ists dann doch nicht, aber die Flussspannung einer
Schottkydiode reicht halt leider doch locker um die Zelle zu ruinieren.
Tja, wäre zu schön gewesen...
Naja, evtl bringts ja doch was. Miss doch mal wieviel Strom da fließt,
mit den gängigen 1A Schottkys sollten bis zu 50mA drin sein, die
Spannung muss halt unter -250mV bleiben.


Gruß Dieter
Wolfgang Mahringer
2006-07-29 08:13:50 UTC
Permalink
Hi Dieter,
Post by Dieter Wiedmann
Naja, evtl bringts ja doch was. Miss doch mal wieviel Strom da fließt,
mit den gängigen 1A Schottkys sollten bis zu 50mA drin sein, die
Spannung muss halt unter -250mV bleiben.
ABgesehen davon, dass das die umgepolte Zelle mit dieser Spannung
schon "hinüber" ist, wirst man mit 1A kaum auskommen. Es fließt ja
immerhin der ganze Strom, den der Laptop braucht, durch die Diode.

vg,
Wolfgang
--
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Dieter Wiedmann
2006-07-29 14:31:40 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahringer
Post by Dieter Wiedmann
Naja, evtl bringts ja doch was. Miss doch mal wieviel Strom da fließt,
mit den gängigen 1A Schottkys sollten bis zu 50mA drin sein, die
Spannung muss halt unter -250mV bleiben.
ABgesehen davon, dass das die umgepolte Zelle mit dieser Spannung
schon "hinüber" ist,
Nö.
Post by Wolfgang Mahringer
wirst man mit 1A kaum auskommen. Es fließt ja
immerhin der ganze Strom, den der Laptop braucht, durch die Diode.
Man Standbystrom.


Gruß Dieter
Wolfgang Mahringer
2006-07-29 16:45:16 UTC
Permalink
Hi Dieter,
Post by Dieter Wiedmann
Post by Wolfgang Mahringer
Post by Dieter Wiedmann
Naja, evtl bringts ja doch was. Miss doch mal wieviel Strom da fließt,
mit den gängigen 1A Schottkys sollten bis zu 50mA drin sein, die
Spannung muss halt unter -250mV bleiben.
ABgesehen davon, dass das die umgepolte Zelle mit dieser Spannung
schon "hinüber" ist,
Nö.
Dann erklär mir bitte warum dann Deine Methode nicht in der
Praxis zum Schutz gegen Umpolung angewendet wird.

Meine Erfahrungen diesbezüglich sind anders.

Schon klar, die Zellen sind nicht gleich ganz tot, aber Innen-
widerstand und nutzbare Kapazität wurden deutlich schlechter.
Hängt allerdings sicherlich auch stark von der jeweiligen
Zell-Konstruktion und -Chemie ab, das gesteht ich zu :-)
Post by Dieter Wiedmann
Post by Wolfgang Mahringer
wirst man mit 1A kaum auskommen. Es fließt ja
immerhin der ganze Strom, den der Laptop braucht, durch die Diode.
Man Standbystrom.
Stümmt, aber 50mA kommt mir arg wenig vor...

vg,
Wolfgang
--
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Dieter Wiedmann
2006-07-29 18:16:22 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahringer
Dann erklär mir bitte warum dann Deine Methode nicht in der
Praxis zum Schutz gegen Umpolung angewendet wird.
Weil sie eh nur bei kleinen Strömen funktioniert, und dort wird so schon
gelegentlich verwendet.
Post by Wolfgang Mahringer
Meine Erfahrungen diesbezüglich sind anders.
Schon klar, die Zellen sind nicht gleich ganz tot, aber Innen-
widerstand und nutzbare Kapazität wurden deutlich schlechter.
Hängt allerdings sicherlich auch stark von der jeweiligen
Zell-Konstruktion und -Chemie ab, das gesteht ich zu :-)
Ja, die liebe Chemie, hab ich studiert, ein Schwerpunkt war
Elektrochemie.:-) Bei NiMH kann man nachdem die Zelle noch 0,6V (@25°C)
hat noch etwa 3% der entnommenen Kapazität weiter entladen, solange die
Zellenspannung nicht unter -0,25V kommt, sonst wird die Zelle
tatsächlich dauerhaft geschädigt. Dazu gibts auch diverse Publikationen,
ich muss mal suchen, mindestens eine hab ich hier.
Post by Wolfgang Mahringer
Post by Dieter Wiedmann
Man Standbystrom.
Stümmt, aber 50mA kommt mir arg wenig vor...
Deshalb die Frage an den OP wieviels denn sei.


Gruß Dieter


Gruß Dieter
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2006-07-29 18:39:53 UTC
Permalink
Post by Dieter Wiedmann
Weil sie eh nur bei kleinen Strömen funktioniert, und dort wird so schon
gelegentlich verwendet.
Und weil es Geld kostet und Aufwand ist, der meist nicht im Verhältnis
zur Ersparnis steht; außerdem will man ja neue Akku-Packs verkaufen
*g*
Martin Klaiber
2006-07-30 09:00:59 UTC
Permalink
Post by Dieter Wiedmann
Naja, evtl bringts ja doch was. Miss doch mal wieviel Strom da fließt,
Im standby: ca. 20 bis 25mA.
Post by Dieter Wiedmann
mit den gängigen 1A Schottkys sollten bis zu 50mA drin sein, die
Spannung muss halt unter -250mV bleiben.
Die einzige Schottky-Diode, die ich gerade greifbar hatte, war eine
SB560, damit habe ich knapp 260mV Spannungsabfall bei o.g. Strömen.

Wie kritisch sind denn diese -250mV, ist das eine harte Grenze? Und
ist das ein Betriebszustand, in dem der Akku dauerhaft oder öfters
betrieben werden darf, ohne dass er Schaden nimmt?
Dieter Wiedmann
2006-07-30 10:16:07 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Die einzige Schottky-Diode, die ich gerade greifbar hatte, war eine
SB560, damit habe ich knapp 260mV Spannungsabfall bei o.g. Strömen.
Wie kritisch sind denn diese -250mV, ist das eine harte Grenze?
Arg, ist aber auch temperaturabhängig.
Post by Martin Klaiber
Und
ist das ein Betriebszustand, in dem der Akku dauerhaft oder öfters
betrieben werden darf, ohne dass er Schaden nimmt?
Durchaus dauerhaft und öfters.


Gruß Dieter
Marcel Müller
2006-07-30 06:46:47 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Martin Klaiber
Hat jemand eine Idee, was es sonst noch an Alternativen gäbe? Das
Ganze müsste so klein sein, dass es in die Aussparungen zwischen den
Zellen passt. Unmittelbar auf den Zellen liegt der Deckel.
Jetzt wird es anspruchsvoll!

Also ich habe schon vergleichbares für Camping-Akkus gemacht. Allerdings
war die Schaltung extern. Sie war aber auch nicht sonderlich groß.

Der Trick ist, mit einem n-Kanal MOSFET die Minus-Leitung des Akkus zu
unterbrechen. Die Gatespannung wird just in dem Moment abgeschaltet, wie
die Verbraucherspannung einen Sollwert unterschreitet.

Einfachste Version:

Akku + -----------*--------*------ Verbraucher, Lader +
| RRR
| R R
| R R R2
_\| | RRR
Post by Martin Klaiber
|----*
/ | |
+----* |
RRR | RRR
R1 R R ----- R R R3
R R ===== R R
RRR | | | RRR
Akku - ------*----*-+ +----*------ Verbraucher, Lader -

Im Normalfall ist das Gate immer offen. Das gilt auch für den Rückwärts
fließenden Ladestrom. Auch er fließt über Rds(on) und nicht über die
Substratdiode.

Wenn jedoch die Akkuspannung zu klein wird, macht der Transistor langsam
zu. Dabei bricht die Verbraucherspannung weiter ein, was schnell zu
einem stabilen, abgeschalteten Zustand führt. Danach bekkomt man die
Last nicht mehr an, ohne die Spannung auf der Verbraucherseite wieder
deutlich zu erhöhen. Wird jedoch eine Ladeschaltung angeschlossen, so
wird das FET wieder geöffnet.

Der Nachteil ist, dass die Schaltung, solange der Akku noch nicht leer
ist, etwas Strom verbraucht. Aufgrund des hochohmigen MOSFET Gates kann
man die Sache aber sehr hochohmig auslegen. Einzig der
Ein-/Ausschaltvorgang wird dabei langsamer. Das muss bei der Auslegung
berücksichtigt werden. Beim Ausschalten ist das Grenzlastintegral der
typischerweise ungekühlten FET zu beachten. Beim Einschalten der
kurzzeitige Strom über die Substratdiode.

Bei der Spannungserkennung kann bzw. sollte man sich natürlich ggf. mehr
Mühe geben. Z.B. macht eine Z-Diode in Reihe zu R3 die Schaltschwelle
steiler. Wenn einen der Stromverbrauch nicht zu sehr stört, geht auch
ein sparsamer Komparator.


Marcel
Martin Klaiber
2006-07-30 09:10:46 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
Der Trick ist, mit einem n-Kanal MOSFET die Minus-Leitung des Akkus zu
unterbrechen. Die Gatespannung wird just in dem Moment abgeschaltet, wie
die Verbraucherspannung einen Sollwert unterschreitet.
Diese Abschaltung ist nicht das Problem, Komparatoren für diesen Zweck
gibt es ja viele. Das Problem ist, zu erkennen, wenn eine einzelne Zelle
unter 1V fällt.
Post by Marcel Müller
Bei der Spannungserkennung kann bzw. sollte man sich natürlich ggf. mehr
Mühe geben. Z.B. macht eine Z-Diode in Reihe zu R3 die Schaltschwelle
steiler. Wenn einen der Stromverbrauch nicht zu sehr stört, geht auch
ein sparsamer Komparator.
Das Problem ist halt genau das. Der Akkupack besteht aus zehn NiMH
Zellen, also 12V Nennspannung, vollgeladen auch 12,5V. Damit ich sicher
verhindern kann, dass eine Zelle umgepolt wird, muss ich bei 11,5 oder
11V abschalten, und das ist halt sehr früh. Die Alternative, die jemand
vorschlug, nämlich den schnellen Spannungsabfall auszuwerten, halte ich
bei so vielen Zellen für sinnvoller, nur erfolgt dieser Spannungsabfall
bei 20mA Strom und Zellen von 2,5 bis 4Ah vermutlich so langsam, dass
ich denke, dass die Auswertung auch schwierig sein wird.
Martin Petrson
2006-07-28 15:23:21 UTC
Permalink
Hallo Martin,
Post by Martin Klaiber
Nun frage ich mich, ob es auch schon helfen würde, wenn ich parallel
zu jeder Zelle eine Schottky-Diode in Sperrichtung schalten würde?
Sie würde dann leitend werden, wenn die Zelle umgepolt wird und die
Spannung ein paar hundert mV überschreitet. Oder wäre das für die
Zelle schon zuviel?
evtl. stehe ich auf dem Schlauch, aber: wenn du die Dioden parallel in
Durchflussrichtung schaltest wird jede Zelle nur bis zur
Durchbruchspannung entladen und dann überbrückt, wird also nicht bis auf
0V entladen.
In der Modellbaugruppe sollten sonst mehr Tips zu finden sein.

Bei Deinem Vorschlag schliesst Du die Akkus übrigens kurz, oder?

MfG Martin
Wolfgang Gerber
2006-07-28 15:38:03 UTC
Permalink
Post by Martin Petrson
evtl. stehe ich auf dem Schlauch, aber: wenn du die Dioden parallel in
Durchflussrichtung schaltest wird jede Zelle nur bis zur
Durchbruchspannung entladen und dann überbrückt, wird also nicht bis auf
0V entladen.
Und wie soll das funktionieren?

Gruss Wolfgang
--
Wolfgang Gerber - Neu-Ulm - ehemals Herbrechtingen

Achtung Spamfilter: Bei Mailantwort muss das Subjekt
das Wort NGANTWORT enthalten.
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2006-07-29 08:35:44 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Nun frage ich mich, ob es auch schon helfen würde, wenn ich parallel
zu jeder Zelle eine Schottky-Diode in Sperrichtung schalten würde?
Das hilft definitiv, so habe ich früher öfters mal Akkus gesichert.
Natürlich sind Tiefentladungen dennoch Streß für die Zellen, NiCd ist
da bissl robuster.
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