Discussion:
Rückkopplung elektronisch vermeiden
(zu alt für eine Antwort)
Peter Kern
2007-10-12 20:12:10 UTC
Permalink
Hallo,

nachdem nun Eingangssignale behandelt wurden, komm ich gleich mal mit dem
nächsten (Audio-)Problem.

Ich möchte es vermeiden, das es zum üblichen Pfeifen kommt. Dafür muss es
eine elektronische Schaltung geben - immerhin merkt man ab und zu, das es
auch in grossen Anlagen zum kompletten abregeln führt, wenn Micros zu dicht
an den Boxen vorbeikommen...

Hat mal jemand Lese- und Schaltungshinweise?

Danke!

Peter
Michael Kutscher
2007-10-12 21:15:16 UTC
Permalink
Hi,
Post by Peter Kern
Hat mal jemand Lese- und Schaltungshinweise?
Es gab vor etlichen Jahren (1991) in dem Buch "Elektronische Schaltungen
für Rock und Pop" aus dem Elektor-Verlag eine recht aufwändige
Schaltung. Das Eingangssignal wurde einer SSB-Aufbereitung unterzogen
und dann, mit geringfügig unterschiedlichem Mischsignal wieder
abbereitet. Das Ding bewirkte also eine Frequenzverschiebung um ein paar
Herz.
Dieser "Feedback-Killer" war eine Eurokarte voll Technik, speziell mit
etlichen eng tolerierten Widerständen und Kondensatoren.
Ich habe es mal gebaut und es war tatsächlich wirksam: Schon bei einer
kleinen Frequenzverschiebung kam kein Pfeifen mehr zustande.
Wenn es um Musik geht, ist die Frequenzverschiebung natürlich ein
Problem, genauso ein Problem ist dabei Stereo, wenn man die Technik für
beide Kanäle _exakt_ gleich braucht. Aber um ein Redner-Mikrophon etwas
handhabungsfreundlicher zu machen, ist das Gerät gut.

Ob man das Buch noch irgendwo bekommt, weiß ich leider nicht: Ist nicht
mehr grade aktuell. Ich hatte es damals aus einer Bibliothek. Ich weiß
nicht, ob die Schaltung Eingang in eines der 100x-Schaltungen-Bücher
oder CDs gefunden hat. Vermutlich was die Schaltung irgendwann davor
auch in der Zeitschrift.

Gruß
Michael Kutscher
Marcel Müller
2007-10-12 21:43:43 UTC
Permalink
Post by Michael Kutscher
Schaltung. Das Eingangssignal wurde einer SSB-Aufbereitung unterzogen
und dann, mit geringfügig unterschiedlichem Mischsignal wieder
abbereitet. Das Ding bewirkte also eine Frequenzverschiebung um ein paar
Herz.
Die Idee ist ja eigentlich genial.
Post by Michael Kutscher
Dieser "Feedback-Killer" war eine Eurokarte voll Technik, speziell mit
etlichen eng tolerierten Widerständen und Kondensatoren.
Ich habe es mal gebaut und es war tatsächlich wirksam: Schon bei einer
kleinen Frequenzverschiebung kam kein Pfeifen mehr zustande.
Und so richtig funktionieren dürfte es auch nur, wenn im Mittel über
eine gewisse Frequenzbreite die kritische Verstärkung noch nicht
erreicht ist. Aber aufgrund der Rauminterferenzen, die einzelne
Frequenzen schon ordentlich Verstärken können, holt man damit allemal
einen Faktor raus.
Post by Michael Kutscher
Wenn es um Musik geht, ist die Frequenzverschiebung natürlich ein
Problem, genauso ein Problem ist dabei Stereo, wenn man die Technik für
beide Kanäle _exakt_ gleich braucht.
Naja, solange die Oszillatoren für die Modulation/Demodulation bei
beiden Kanälen die gleichen sind, sollte das Stereo schon hinreichend
sauber sein. Aber das Problem bei Musik mit niedrigen Frequenzen, die
natürlich überproportional verschoben werden, wird man wohl nicht los.


Marcel
Ralph A. Schmid, dk5ras
2007-10-13 19:29:21 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
Naja, solange die Oszillatoren für die Modulation/Demodulation bei
beiden Kanälen die gleichen sind, sollte das Stereo schon hinreichend
sauber sein.
Heute geht sowas relativ einfach mit DSP-Technik, da ist dann auch die
Reproduzierbarkeit viel höher.
Olaf Kaluza
2007-10-12 21:47:56 UTC
Permalink
Post by Michael Kutscher
Ob man das Buch noch irgendwo bekommt, weiß ich leider nicht: Ist nicht
Es war auch mal etwas vergleichbares in einer Elrad drin und die kann
man ja alle als DVD bekommen.

Olaf
Sevo Stille
2007-10-12 22:06:23 UTC
Permalink
Post by Michael Kutscher
Wenn es um Musik geht, ist die Frequenzverschiebung natürlich ein
Problem,
Nicht wirklich - die üblichen Systeme verschieben nur um etwa 0,5-2Hz,
das stört in der Praxis kaum bis garnicht. Der preiswerte Ansatz ist,
mit Harmonizern zu arbeiten - aber selbst wenn die keine harmonischen
Fehler machen, sind sie wegen der systemimmanenten Verzögerung von rund
15ms aufwärts akustisch wie auch vom Spielgefühl her störender als echte
Frequenzshifter.

Daneben gibt es Feedback-Suppressoren mit adaptiven Filtern oder
adaptiver Phasenregelung, aber die tendieren bei schwierigem Material zu
einem sehr unerwünschten Eigenleben - sowas ist in den meisten modernen
aktiven Frequenzweichen integriert, aber nur, um boxenzerstörendes
Feedback zu bloßem hörbarem zu dämpfen...

Gruß Sevo
Marte Schwarz
2007-10-12 22:52:41 UTC
Permalink
Hallo Sevo,
Post by Sevo Stille
Post by Michael Kutscher
Wenn es um Musik geht, ist die Frequenzverschiebung natürlich ein
Problem,
Nicht wirklich - die üblichen Systeme verschieben nur um etwa 0,5-2Hz,
das stört in der Praxis kaum bis garnicht.
2 Hz sind bei 100 Hz schon richtig viel und verstimmt eben auch die
Obertöne mit. Das stört dann schon recht bald. bei höheren Tönen sieht das
schnell anderst aus. Das Teil von Elektor geht auch nur über einen recht
schmalen Frequenzbereich. Sprache ja, Musik, nein.

Marte
Sevo Stille
2007-10-12 23:12:18 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
2 Hz sind bei 100 Hz schon richtig viel und verstimmt eben auch die
Obertöne mit. Das stört dann schon recht bald. bei höheren Tönen sieht das
schnell anderst aus.
Im Gegenteil, 2Hz sind bei 60Hz eine Menge (62Hz zu 122Hz ist eine
Verschiebung um ca. eine Achtelnote), bei 2000Hz praktisch nichts
(2002Hz zu 4004Hz ist in Noten oder Cent nicht mehr auszudrücken).
Solche Geräte klammern daher den Baßbereich aus (der aber laufzeit- und
phasenbedingt wenig zu Rückkopplungen neigt und wenn doch, dann mit
Delays unauffällig bearbeitbar ist).

Gruß Sevo
Marte Schwarz
2007-10-15 09:02:57 UTC
Permalink
Hi Sevo,
Post by Sevo Stille
Post by Marte Schwarz
2 Hz sind bei 100 Hz schon richtig viel und verstimmt eben auch die
Obertöne mit. Das stört dann schon recht bald. bei höheren Tönen sieht das
schnell anderst aus.
Im Gegenteil, 2Hz sind bei 60Hz eine Menge (62Hz zu 122Hz ist eine
Verschiebung um ca. eine Achtelnote), bei 2000Hz praktisch nichts
(2002Hz zu 4004Hz ist in Noten oder Cent nicht mehr auszudrücken).
hab ich je etwas anderes behauptet?

Marte
Sebastian Zuendorf
2007-10-12 23:17:32 UTC
Permalink
Post by Peter Kern
Ich möchte es vermeiden, das es zum üblichen Pfeifen kommt. Dafür muss es
eine elektronische Schaltung geben
Nennt sich Equalizer + Brain 1.0 :-)
Alternativ nimmt man Mikrofone und Lautsprechersysteme, die halbwegs
ausgeglichen Arbeiten und verhindert bereits so feedbackfördernde
Peaks im Frequenzgang des Systems.
Raumeinflüsse korrigiert man mittels EQ so weit wie möglich/sinnvoll
und kommt so idR sehr feedbacksicher durch die Show.
Post by Peter Kern
immerhin merkt man ab und zu, das es auch in grossen Anlagen zum
kompletten abregeln führt, wenn Micros zu dicht an den Boxen vorbeikommen...
Das ist entweder ein Limiter, der bei bereits vorhandenem Feedback
kurz abregelt oder einer meiner Kollegen mit dem Finger am Fader :-)

Obwohl ich seit Jahren kaum etwas anderes als Ton mache (vor allem im
Bereich Rock'n'Roll) bin ich immer wieder erstaunt, wie feedbacksicher
unsere Systeme sind - ebenso wie Vocalisten, die "auf einmal"
überascht feststellen, dass sie einen halben Meter vor der Front-PA
rumturnen und es trotzdem nicht pfeift :-)

Mit Baumarktanlagen und rotem Plastikmikro klappt das natürlich
nicht...

Ein Wort zu sog. Feedbackunterdrückern:
Die meisten kommerziellen Produkte in diesem Bereich arbeiten als
parametrischer Equalizer mit Detektorfunktion und setzen bei
auftretendem Feedback ein schmales Filter zur Unterdrückung desselben
(z.B. 1/60 Oktave).
Das funktioniert ganz gut, wenn man die Übertragungskette vor der Show
"einpfeift" und die Filter dann so stehen lässt.
Automatisch eingreifende Filter führen leider häufig zu
Fehlerkennungen, so dass z.B. gewollte Feedbacks (von Gitarristen
z.B.) unterdrückt werden oder der Keyboardmonitor auf einmal gruselig
klingt, weil der FBD die Hammond für ein Feedback hielt.

Aus diesem Grund nutze ich solche Kisten allerhöchstens bei Low-Budget
Produktionen für während der Show kritische Monitore oder eben als
"selbsteinmessenden EQ".
IdR bin ich mit einem Terzband-EQ und meinen Ohren schneller und
sicherer :-)

Zuendi
--
RaumKlang Showtechnik - www.raum-klang.net
Tontechnik, Bühnen, Licht, Vertrieb.
Neu im Shop: K&M, Martin Audio, Allen&Heath
Peter Kern
2007-10-13 14:51:10 UTC
Permalink
Post by Sebastian Zuendorf
Post by Peter Kern
immerhin merkt man ab und zu, das es auch in grossen Anlagen zum
kompletten abregeln führt, wenn Micros zu dicht an den Boxen
vorbeikommen...
Das ist entweder ein Limiter, der bei bereits vorhandenem Feedback
kurz abregelt oder einer meiner Kollegen mit dem Finger am Fader :-)
Naja selbst das Micro bedienen und den Finger am Mixer ist ja nun nicht
machbar. Wobei es auch weniger um FOH-Geschichten geht, als vielmehr um die
Beschallung mit einer Person, die vor ner Handvoll Gästen steht und dabei
auch noch zu hören sein soll.
Post by Sebastian Zuendorf
Obwohl ich seit Jahren kaum etwas anderes als Ton mache (vor allem im
Bereich Rock'n'Roll) bin ich immer wieder erstaunt, wie feedbacksicher
unsere Systeme sind - ebenso wie Vocalisten, die "auf einmal"
überascht feststellen, dass sie einen halben Meter vor der Front-PA
rumturnen und es trotzdem nicht pfeift :-)
Das ganze soll zu einem Schülerprojekt reifen.
Die sollen dann nicht nur einen Einblick in den Limiter bekommen, sondern
auch warum das so ist und die Technik dahinter begreifen.
Post by Sebastian Zuendorf
Mit Baumarktanlagen und rotem Plastikmikro klappt das natürlich
nicht...
Wobei ich gestehen muss, das ich mit S* L* Boxen - allerdings älteren
Herstellungsdatums - und Funkmicros von denen bei 0db an ca. 1,5 mtr ran
konnte...
Post by Sebastian Zuendorf
Die meisten kommerziellen Produkte in diesem Bereich arbeiten als
parametrischer Equalizer mit Detektorfunktion und setzen bei
auftretendem Feedback ein schmales Filter zur Unterdrückung desselben
(z.B. 1/60 Oktave).
Das ist ja schon ein Ansatzpunkt..
Post by Sebastian Zuendorf
Aus diesem Grund nutze ich solche Kisten allerhöchstens bei Low-Budget
Produktionen für während der Show kritische Monitore oder eben als
"selbsteinmessenden EQ".
Es soll wie gesagt nichts Weltbewegendes werden - eben nur für das
technische Verständnis und um zu zeigen, wie sowas geht.
Sicher bin ich auch eher mit dem einmessen besser, aber dafür muss Zeit
sein. Und die ist in dem Fall wo der Kram evtl. zum Einsatz kommen soll
nicht gegeben.

Peter
Sebastian Zuendorf
2007-10-13 15:25:26 UTC
Permalink
Post by Peter Kern
Naja selbst das Micro bedienen und den Finger am Mixer ist ja nun nicht
machbar. Wobei es auch weniger um FOH-Geschichten geht, als vielmehr um die
Beschallung mit einer Person, die vor ner Handvoll Gästen steht und dabei
auch noch zu hören sein soll.
Das ist, um mich zu wiederholen, mit anständigem[TM] Material kaum ein
Problem (es sei denn, der Raum macht einem einen Strich durch die
Rechnung).
Post by Peter Kern
Das ganze soll zu einem Schülerprojekt reifen.
Die sollen dann nicht nur einen Einblick in den Limiter bekommen, sondern
auch warum das so ist und die Technik dahinter begreifen.
Ok, dafür halte ich eine Bastellösung für sinnvoll, allerdings dürfte
der Aufbau eines Feedbackdestroyers den Lötigel dann doch schon um
einige Klassen übertreffen :-)
Post by Peter Kern
Wobei ich gestehen muss, das ich mit S* L* Boxen - allerdings älteren
Herstellungsdatums - und Funkmicros von denen bei 0db an ca. 1,5 mtr ran
konnte...
S* L*? Lass mich nicht dumm sterben :-)
Post by Peter Kern
Es soll wie gesagt nichts Weltbewegendes werden - eben nur für das
technische Verständnis und um zu zeigen, wie sowas geht.
Vielleicht dann doch EQ und Ohren?
Ok, damit fällt die Komponente der elektronischen Erkennung von
Feedbacks weg...

Zuendi
--
RaumKlang Showtechnik - www.raum-klang.net
Tontechnik, Bühnen, Licht, Vertrieb.
Neu im Shop: K&M, Martin Audio, Allen&Heath
Peter Kern
2007-10-13 15:53:02 UTC
Permalink
Post by Sebastian Zuendorf
Post by Peter Kern
Naja selbst das Micro bedienen und den Finger am Mixer ist ja nun
nicht machbar. Wobei es auch weniger um FOH-Geschichten geht, als
vielmehr um die Beschallung mit einer Person, die vor ner Handvoll
Gästen steht und dabei auch noch zu hören sein soll.
Das ist, um mich zu wiederholen, mit anständigem[TM] Material kaum ein
Problem (es sei denn, der Raum macht einem einen Strich durch die
Rechnung).
Sporthalle - Vollkommen glatt.
Und damit dürfte der Strich erfüllt sein.
Post by Sebastian Zuendorf
Post by Peter Kern
Das ganze soll zu einem Schülerprojekt reifen.
Die sollen dann nicht nur einen Einblick in den Limiter bekommen,
sondern auch warum das so ist und die Technik dahinter begreifen.
Ok, dafür halte ich eine Bastellösung für sinnvoll, allerdings dürfte
der Aufbau eines Feedbackdestroyers den Lötigel dann doch schon um
einige Klassen übertreffen :-)
Sicher... Es soll ja auch nicht einer in drei Tagen was zusammenzimmern.
Aus einer Projektlaune raus wird es evtl. (!) eine Lösung für kurzfristige
Ansagen...
Post by Sebastian Zuendorf
Post by Peter Kern
Wobei ich gestehen muss, das ich mit S* L* Boxen - allerdings älteren
Herstellungsdatums - und Funkmicros von denen bei 0db an ca. 1,5 mtr
ran konnte...
S* L*? Lass mich nicht dumm sterben :-)
StageLine.
Ja ich weiss...
Ich hab aber die Technik und kann gut damit leben. Selbst Monarch1202-MMX
(Nicht Monacor!) habe ich hier noch im Einsatz.
Meine Monitorendstufe ist uralt, aber gut - eben ohne jeden Schnick und
Schnack, keine Regler, keine Schalter bis auf einen; An;
Einschaltverzögerung; Geht.
Post by Sebastian Zuendorf
Post by Peter Kern
Es soll wie gesagt nichts Weltbewegendes werden - eben nur für das
technische Verständnis und um zu zeigen, wie sowas geht.
Vielleicht dann doch EQ und Ohren?
Ok, damit fällt die Komponente der elektronischen Erkennung von
Feedbacks weg...
Ich weiss ja, das mit anwachsendem Alter das Hörvermögen nachlässt, aber
musstest Du nun auch noch da drauf hauen ;-)

Peter
MaWin
2007-10-13 07:42:14 UTC
Permalink
Post by Peter Kern
Hallo,
nachdem nun Eingangssignale behandelt wurden, komm ich gleich mal mit dem
nächsten (Audio-)Problem.
Ich möchte es vermeiden, das es zum üblichen Pfeifen kommt. Dafür muss es
eine elektronische Schaltung geben - immerhin merkt man ab und zu, das es
auch in grossen Anlagen zum kompletten abregeln führt, wenn Micros zu dicht
an den Boxen vorbeikommen...
Hat mal jemand Lese- und Schaltungshinweise?
Bei den ueblichen Veranstaltungen dient ein Notch-Filter der Vermeidung,
allerdings muss dazu jemand am Mischpult sitzen und ihn bei Rueckkopplung
passend einregeln (auf Rueckkopplungsfrequenz).
Automatisch arbeitende Geraete sind zum Selbstbau wohl zu aufwaendig,
obwohl es mit einem DSP hardwaretechnisch erledigt ist, also das uebliche
56002 Eval-Board mit Audio Ein- und Ausgang.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Matthias Weingart
2007-10-14 12:59:23 UTC
Permalink
Post by MaWin
Bei den ueblichen Veranstaltungen dient ein Notch-Filter der
Vermeidung, allerdings muss dazu jemand am Mischpult sitzen und
ihn bei Rueckkopplung passend einregeln (auf
Rueckkopplungsfrequenz).
Wie läuft das praktisch? Lässt man da jemanden vorher mit dem Mikro vor
den Boxen rumturnen und dreht dann am Equalizer die besagte Frequenz
einfach runter? Ist die Frequenz dann für einen Aufbau immer fest oder
ändert sich das nicht auch - je nachdem wie weit da Mikro von der Box
weg ist?

M. (hab mit sowas eher selten bis gar nicht zu tun)
MaWin
2007-10-14 13:14:57 UTC
Permalink
Post by Matthias Weingart
Wie läuft das praktisch? Lässt man da jemanden vorher mit dem Mikro vor
den Boxen rumturnen und dreht dann am Equalizer die besagte Frequenz
einfach runter? Ist die Frequenz dann für einen Aufbau immer fest oder
ändert sich das nicht auch - je nachdem wie weit da Mikro von der Box
weg ist?
In dem Moment, wo's pfeift, Notch Filter Frequenz einstellen,
die haengt ja von der Laufzeit ab, und damit im Wesentlichen
vom Abstand des Mikros zum Lautsprecher.

Du als Zuhoerer merkst nicht, dass da eine Frequenz fehlt in
der Wiedergabe.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Ralph A. Schmid, dk5ras
2007-10-15 10:30:50 UTC
Permalink
Post by Matthias Weingart
Ist die Frequenz dann für einen Aufbau immer fest oder
ändert sich das nicht auch - je nachdem wie weit da Mikro von der Box
weg ist?
Ertsuanlicherweise ist es meist wirklich nur eine Frequenz, evtl. noch
eine zweite Frequenz dazu, dann kann die Rückkopllung zwischen beidne
springen :-) Ich habe das nie untersucht, vermute aber, daß die zwei
dann in einem Verhältnis stehen.
Henning Paul
2007-10-15 10:37:15 UTC
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Matthias Weingart
Ist die Frequenz dann für einen Aufbau immer fest oder
ändert sich das nicht auch - je nachdem wie weit da Mikro von der Box
weg ist?
Ertsuanlicherweise ist es meist wirklich nur eine Frequenz, evtl. noch
eine zweite Frequenz dazu, dann kann die Rückkopllung zwischen beidne
springen :-) Ich habe das nie untersucht, vermute aber, daß die zwei
dann in einem Verhältnis stehen.
man stehende Welle?

Sind Hohlleiter hier OnT? :-)

Gruß
Henning
Ralph A. Schmid, dk5ras
2007-10-15 18:30:42 UTC
Permalink
Post by Henning Paul
man stehende Welle?
Vermutlich, aber bei so einem komplexen Gebilde wie einem Raum will
man das nicht so recht glauben.
Post by Henning Paul
Sind Hohlleiter hier OnT? :-)
Durchaus :)
Sebastian Zuendorf
2007-10-15 14:01:05 UTC
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Ertsuanlicherweise ist es meist wirklich nur eine Frequenz, evtl. noch
eine zweite Frequenz dazu, dann kann die Rückkopllung zwischen beidne
springen :-) Ich habe das nie untersucht, vermute aber, daß die zwei
dann in einem Verhältnis stehen.
Prinzipiell ist es so, dass eine Übertragungskette bevorzugt da
koppelt, wo sowohl Mikrofon als auch Lautsprecher Peaks im
Frequenzgang aufweisen.
Je nach Raum sind diese Einflüsse deutlich größer als die des Raumes
an sich, so dass die kritischen Frequenzen konstant bleiben.

Durch den Raum hervorgerufene/begünstigte Rückkopplungen auf der
anderen Seite sind meist ebenso konstant, was ihre Frequenz angeht und
lassen sich ebenso wie die erstgenannten relativ leicht mittels
schmalbandiger Filter verhindern.

Es gibt allerdings auch Räume, die Rückkopplungen nahezu über den
gesamten Frequenzbereich begünstigen - da hilft dann nur noch
bedämpfen oder weniger Pegel :-)

Als "Quick&Dirty" Methode zur Vermeidung von Feedbacks eigent sich
übrigens folgende Vorgehensweise recht gut:
Mikrofon halbwegs mittig im Zuhörerbereich in Richtung Bühne zeigend
aufbauen, Klangregelung auf neutral.
Solange Gain zugeben, bis das erste Feedback auftritt, dieses am EQ
ausfiltern (zur Not funktioniert hier Try&Error), mehr Gain bis zum
nächsten Feedback (Bitte vorsichtig beigeben, sonst ist der erste
Lautsprecher schnell hin!).
Nach 3-5 Filtern sollte das System Mikro-PA-Raum ausreichend
koppelfest sein und halbwegs linear übertragen.

So ganz die feine englische Art ist das nicht, funktioniert aber immer
wieder überraschend gut :-)

Zuendi
--
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Tontechnik, Bühnen, Licht, Vertrieb.
Neu im Shop: K&M, Martin Audio, Allen&Heath
Peter Kern
2007-10-15 15:06:12 UTC
Permalink
Hi,
Post by Sebastian Zuendorf
Als "Quick&Dirty" Methode zur Vermeidung von Feedbacks eigent sich
Mikrofon halbwegs mittig im Zuhörerbereich in Richtung Bühne zeigend
aufbauen, Klangregelung auf neutral.
Solange Gain zugeben, bis das erste Feedback auftritt, dieses am EQ
ausfiltern (zur Not funktioniert hier Try&Error), mehr Gain bis zum
nächsten Feedback (Bitte vorsichtig beigeben, sonst ist der erste
Lautsprecher schnell hin!).
Nach 3-5 Filtern sollte das System Mikro-PA-Raum ausreichend
koppelfest sein und halbwegs linear übertragen.
Was passiert, wenn das Mikro näher an die Box kommt? Verschiebt sich damit
nicht die Frequenz, da die Laufzeiten andere sind?
Einen sehr spitzen EQ zu nutzen wäre dann die Möglichkeit, allerdings soll
das eben auch in unterschiedlichen Abständen/Laufzeitgebieten
funktionieren...

Peter
Georg Acher
2007-10-15 15:27:02 UTC
Permalink
Post by Peter Kern
Was passiert, wenn das Mikro näher an die Box kommt? Verschiebt sich damit
nicht die Frequenz, da die Laufzeiten andere sind?
Meinen Erfahrungen in einem alten Hörsaal mit sintflutlicher PA nach: Nein. Man
kann stehen wo man will, das Feedback kommt früher oder später immer und immer
gleich... Das scheint wirklich eine Raumeigenschaft zu sein...
--
Georg Acher, ***@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
Matthias Weingart
2007-10-15 16:40:45 UTC
Permalink
Post by Georg Acher
Post by Peter Kern
Was passiert, wenn das Mikro näher an die Box kommt? Verschiebt
sich damit nicht die Frequenz, da die Laufzeiten andere sind?
Meinen Erfahrungen in einem alten Hörsaal mit sintflutlicher PA
nach: Nein. Man kann stehen wo man will, das Feedback kommt früher
oder später immer und immer gleich... Das scheint wirklich eine
Raumeigenschaft zu sein...
Also keine stehenden Wellen, sondern Resonanzen der Komponenten: Mikro,
Lautsprecher, Raum...

M.
Sebastian Zuendorf
2007-10-15 16:58:06 UTC
Permalink
Post by Peter Kern
Was passiert, wenn das Mikro näher an die Box kommt? Verschiebt sich damit
nicht die Frequenz, da die Laufzeiten andere sind?
Einen sehr spitzen EQ zu nutzen wäre dann die Möglichkeit, allerdings soll
das eben auch in unterschiedlichen Abständen/Laufzeitgebieten
funktionieren...
De facto treten fast immer die gleichen Feedbacks auf - unabhängig vom
Abstand Mikro->Box (im gleichen Raum latürnich).

Einerseits dadurch, dass das System Mikrofon->Lautsprecher selbst bei
bestimmten Frequenzen deutlich stärker zu Rückkopplungen neigt
(angenommene 10dB mehr @ 4kHz beim Lautsprecher, 5dB mehr @ 4kHz beim
Mikrofon z.B. machen das System in diesem Bereich deutlich
empfindlicher als z.B. bei 2kHz, wo der LS evtl. gerade eine kleine
Senke hat), andererseits dadurch, dass jeder Raum seine Resonanzen
hat.
Viele und große Glasflächen z.B. machen einen Raum in den oberen
Mitten deutlich anfälliger für Rückkopplungen, nackte Betonwände
bringen u.U. im Bereich 50...250Hz (bei passenden Raummaßen) eine
erhöhte Gefahr mit sich und machen den Raum "dröhnig".
Wenn Lautsprecher dann noch wandnah aufgestellt werden oder der Raum
eine niedrige und glatte Decke hat, kann man sich ausmalen, was
passiert.

Zuendi
--
RaumKlang Showtechnik - www.raum-klang.net
Tontechnik, Bühnen, Licht, Vertrieb.
Neu im Shop: K&M, Martin Audio, Allen&Heath
Jorgen Lund-Nielsen
2007-10-18 16:04:04 UTC
Permalink
Post by MaWin
Post by Peter Kern
Hallo,
nachdem nun Eingangssignale behandelt wurden, komm ich gleich mal mit dem
nächsten (Audio-)Problem.
Ich möchte es vermeiden, das es zum üblichen Pfeifen kommt. Dafür muss es
eine elektronische Schaltung geben - immerhin merkt man ab und zu, das es
auch in grossen Anlagen zum kompletten abregeln führt, wenn Micros zu dicht
an den Boxen vorbeikommen...
Hat mal jemand Lese- und Schaltungshinweise?
Bei den ueblichen Veranstaltungen dient ein Notch-Filter der Vermeidung,
allerdings muss dazu jemand am Mischpult sitzen und ihn bei Rueckkopplung
passend einregeln (auf Rueckkopplungsfrequenz).
Automatisch arbeitende Geraete sind zum Selbstbau wohl zu aufwaendig,
obwohl es mit einem DSP hardwaretechnisch erledigt ist, also das uebliche
56002 Eval-Board mit Audio Ein- und Ausgang.
http://www.behringer.com/FBQ2496/index.cfm?lang=GER

Jorgen
Peter Kern
2007-10-18 17:50:41 UTC
Permalink
Post by Jorgen Lund-Nielsen
Post by Peter Kern
Ich möchte es vermeiden, das es zum üblichen Pfeifen kommt. Dafür
muss es eine elektronische Schaltung geben - immerhin merkt man ab
und zu, das es auch in grossen Anlagen zum kompletten abregeln
führt, wenn Micros zu dicht an den Boxen vorbeikommen...
Hat mal jemand Lese- und Schaltungshinweise?
http://www.behringer.com/FBQ2496/index.cfm?lang=GER
Das ist der Hammer...

Bei dem Preis brauch man ein "Bastel-"projekt nicht mehr anstossen. Besser
als die werden wir nicht. (*) Aber danke für den Tipp. Mal sehen, ob die
wenigstens grobe Unterlagen für das Vermitteln der Funktionen rausgeben,
damit die Schüler Grundlagenerfahrungen sammeln können...

Peter

(*) Ja ich weiss, das deren Systeme qualitativ weit auseinander klaffen,
aber das Budget gab nur 180 Euro Material vor...

Danke an alle!

P.
Bernd Mayer
2007-10-18 18:08:11 UTC
Permalink
Post by Peter Kern
Post by Jorgen Lund-Nielsen
Post by Peter Kern
Ich möchte es vermeiden, das es zum üblichen Pfeifen kommt. Dafür
muss es eine elektronische Schaltung geben - immerhin merkt man ab
und zu, das es auch in grossen Anlagen zum kompletten abregeln
führt, wenn Micros zu dicht an den Boxen vorbeikommen...
Hat mal jemand Lese- und Schaltungshinweise?
http://www.behringer.com/FBQ2496/index.cfm?lang=GER
Das ist der Hammer...
Hallo,

hier noch einer:

http://www.behringer.com/DSP110/index.cfm?lang=GER


Bernd Mayer

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