Discussion:
Leitungsnachbildung
(zu alt für eine Antwort)
Oliver Reinhold
2007-09-26 21:08:46 UTC
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Hallo,

für Tests an Geräten mit RS422/485-Schnittstellen suche ich eine
Schaltung, die mir 10-100-500/1000m Kabel (JY(St)Y n*2*0,8) simuliert.
Das Ersatzschaltbild mit den rechnerischen Werten nachbauen könnte ich,
allerdings währe mir eine Schaltung, die in der Praxis erprobt ist
lieber, LSA-Verteiler und Muffen zu Erdkabeln mag ich nicht berechnen.
Irgendwie füttere ich Google mit den flachsen Begriffen, mag wer helfen?

Gruß
Oliver
Rafael Deliano
2007-09-27 06:20:39 UTC
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Post by Oliver Reinhold
Schaltung, die mir 10-100-500/1000m Kabel (JY(St)Y n*2*0,8)
simuliert.
Bis zu welcher Grenzfrequenz ? Die alten Postnachbildunge wo oberhalb
3,4kHz bzw. 16 kHz kein Intresse mehr war verwenden RC-Nachbildungen.
Wenn man sich auf 9600 Baud beschränkt mag das noch genügen.
Für DSL sind dann wohl auch Induktivitäten fällig geworden.
Post by Oliver Reinhold
Das Ersatzschaltbild mit den rechnerischen Werten nachbauen könnte ich,
Viel mehr ist bei alten Geräten nicht als ein RC-Kettenleiter. Man
kann sich trösten: bei Postgeräten mußten die Kondensatoren wegen
Ruf spannungsfest sein, hier würden wohl kleine Kerkos genügen.
Post by Oliver Reinhold
allerdings währe mir eine Schaltung, die in der Praxis erprobt ist
lieber
Gibts glaube ich ich nicht viel Vereinfachung: in je mehr Stufen
man auflöst desto "echter" das Kabel.

Leiterplatte layouten die den Bauteilwurm in SMD enthält,
Boards mit unterschiedlichen Werten bestücken die
die unterschiedliche Kabellänge darstellen.
Übliche Geräte kaskadieren ihre Teilstücke und brücken sie
dann wahlweise per Relais d.h. 100 + 500 + 1000m kann
man dort anwählen.

MfG JRD
Michael Koch
2007-09-27 06:30:42 UTC
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Hi,
Post by Rafael Deliano
Leiterplatte layouten die den Bauteilwurm in SMD enthält,
Wäre es da nicht einfacher sich einfach eine 1000m Kabeltrommel zu kaufen?
Dann braucht man sich keine Gedanken mehr darüber zu machen ob die
Simulation der Realität entspricht.

Gruss
Michael
Rafael Deliano
2007-09-27 06:44:05 UTC
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Post by Michael Koch
Wäre es da nicht einfacher sich einfach eine 1000m Kabeltrommel zu kaufen?
Klingeldraht baut aussen rum Feld auf das sich auf Trommel verkoppelt,
Koppelkapazität käme als Störung noch dazu.
Die Effekte hat man nicht wenn mans grade auslegt wie die Post.

An Koax wird glaube ich auch im Labor immer mit Trommel ( die Sorte die
von Gabelstapler angeliefert wird ) gemacht, bei hohen Frequenzen
hilft keine diskrete Nachbildung mehr.

MfG JRD
Stefan Brröring
2007-09-27 06:48:34 UTC
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Das wäre auch mein Vorschlag gewesen.

Weiss jemand, ob bzw. inwieweit sich das aufgewickelte Kabel anders
verhält als ein vergrabenes?

Gruß

Stefan DF9BI
Uwe Hercksen
2007-09-27 07:13:54 UTC
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Post by Stefan Brröring
Weiss jemand, ob bzw. inwieweit sich das aufgewickelte Kabel anders
verhält als ein vergrabenes?
Hallo,

wie bereits gesagt, bei aufgewickelter Paralleldrahtleitung gibt es
Übersprechen von Windung zu Windung. Ein alleine geradlinig vergrabenes
Kabel hat das Problem nicht.

Bye
Michael Koch
2007-09-27 07:29:16 UTC
Permalink
Hi,
Post by Uwe Hercksen
wie bereits gesagt, bei aufgewickelter Paralleldrahtleitung gibt es
Übersprechen von Windung zu Windung. Ein alleine geradlinig vergrabenes
Kabel hat das Problem nicht.
Man könnte einen grossen Karton nehmen und das Kabel abwickeln und da rein
stopfen, so ungeordnet wie möglich. Das reduziert die Kopplungen zwar nicht
auf Null, aber es dürfte wesentlich besser sein als die Kabeltrommel.

Gruss
Michael
Uwe Hercksen
2007-09-27 07:56:47 UTC
Permalink
Post by Michael Koch
Man könnte einen grossen Karton nehmen und das Kabel abwickeln und da rein
stopfen, so ungeordnet wie möglich. Das reduziert die Kopplungen zwar nicht
auf Null, aber es dürfte wesentlich besser sein als die Kabeltrommel.
Hallo,

oder man benutzt die alten Wickelmethoden für kapazitätsarme Spulen,
siehe hier: http://www.jogis-roehrenbude.de/Spulenwickeln.htm

Bye
Henning Paul
2007-09-27 08:25:09 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
Post by Michael Koch
Man könnte einen grossen Karton nehmen und das Kabel abwickeln und da
rein stopfen, so ungeordnet wie möglich. Das reduziert die Kopplungen
zwar nicht auf Null, aber es dürfte wesentlich besser sein als die
Kabeltrommel.
oder man benutzt die alten Wickelmethoden für kapazitätsarme Spulen,
siehe hier: http://www.jogis-roehrenbude.de/Spulenwickeln.htm
Zwar kapazitätsarm, dafür aber induktivitätsreich, kann man auch nicht
gebrauchen. :-)

Gruß
Hening
Stefan Brröring
2007-09-27 08:49:37 UTC
Permalink
Post by Henning Paul
Post by Uwe Hercksen
Post by Michael Koch
Man könnte einen grossen Karton nehmen und das Kabel abwickeln und da
rein stopfen, so ungeordnet wie möglich. Das reduziert die Kopplungen
zwar nicht auf Null, aber es dürfte wesentlich besser sein als die
Kabeltrommel.
oder man benutzt die alten Wickelmethoden für kapazitätsarme Spulen,
siehe hier: http://www.jogis-roehrenbude.de/Spulenwickeln.htm
Zwar kapazitätsarm, dafür aber induktivitätsreich, kann man auch nicht
gebrauchen. :-)
Gruß
Hening
Was ist mit den üblichen Telekommunikationsleitungen?
CAT-5 Kabel oder abgeschirmte Telefonkabel?

Gruß

Stefan DF9BI
Uwe Hercksen
2007-09-27 09:03:25 UTC
Permalink
Post by Henning Paul
Zwar kapazitätsarm, dafür aber induktivitätsreich, kann man auch nicht
gebrauchen. :-)
Hallo,

na dann denkt man halt einfach etwas weiter und macht die Hälfte der
Wicklungen in Gegenrichtung.

Bye
Hergen Lehmann
2007-09-27 08:52:59 UTC
Permalink
Post by Oliver Reinhold
Hallo,
wie bereits gesagt, bei aufgewickelter Paralleldrahtleitung gibt es
Übersprechen von Windung zu Windung. Ein alleine geradlinig vergrabenes
Kabel hat das Problem nicht.
Dafür hat das geradlinige Kabel das Problem von Einkopplungen aus
anderen Adernpaaren und aus der Umgebung. Wenn es nicht um akademische
Untersuchungen, sondern um praktische Tests geht, ist ein gewisses
Übersprechen vielleicht sogar erwünscht.

Ich jedenfalls habe für solche Tests einen 250m-Ring JY(St)Y 10*2*0.6
in der Firma hinter dem Schreibtisch liegen. Macht sich prima. Man
kann perfekt die durch Laufzeiten und Reflektionen entstehenden
Probleme simulieren. Übersprechen hingegen sieht man selbst bei
Vollbelegung des Kabels nur minimal, die Verdrillung leistet offenbar
gute Arbeit.

Hergen
Henning Paul
2007-09-27 09:02:39 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Post by Oliver Reinhold
Hallo,
wie bereits gesagt, bei aufgewickelter Paralleldrahtleitung gibt es
Übersprechen von Windung zu Windung. Ein alleine geradlinig
vergrabenes Kabel hat das Problem nicht.
Dafür hat das geradlinige Kabel das Problem von Einkopplungen aus
anderen Adernpaaren und aus der Umgebung. Wenn es nicht um akademische
Untersuchungen, sondern um praktische Tests geht, ist ein gewisses
Übersprechen vielleicht sogar erwünscht.
Wenn man MIMO machen will, dann schon.

Gruß
Henning
Rafael Deliano
2007-09-27 09:18:35 UTC
Permalink
Post by Hergen Lehmann
Post by Oliver Reinhold
10-100-500/1000m Kabel (JY(St)Y n*2*0,8) simuliert.
Ich jedenfalls habe für solche Tests einen 250m-Ring JY(St)Y 10*2*0.6
in der Firma hinter dem Schreibtisch liegen.
Für die 10m sicher, für 100m wohl auch. Eben weil da auch
gerne höhere Frequenzen genutzt werden.
Üblicher Post-RC-Simulator macht 0 - 16km in 0,1km Schritten.
Das wäre per echtem Kabel unhandlich.

MfG JRD
Hergen Lehmann
2007-09-27 20:10:25 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
Üblicher Post-RC-Simulator macht 0 - 16km in 0,1km Schritten.
... funktioniert aber leider nicht für RS485.

Hergen
Rafael Deliano
2007-09-27 06:56:01 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
Bauteilwurm in SMD
D.h. für die Teilstücke krumme Längen in Meter die aber "geraden"
E6-Werten der Kerkos entsprechen.
Post by Rafael Deliano
Gibts glaube ich ich nicht viel Vereinfachung
Zumindest für unidirektionalen Betrieb ( RS422, V24, TTY ) könnte
man sich natürlich RC-Filter mit OPs ausdenken. Neumodische OPs
haben wohl oft slewrate daß sie altmodische digitale Signale
simulieren könnten. Wäre dann eine Eingangsschaltung die die
Eingangsimpedanz nachbildet, maues Tiefpaß-Filter das auch
bestimmte Anforderungen an Phase hat, Ausgangsschaltung die
Ausgangsimpedanz nachbildet.
Hab aber sowas noch nie praktisch realisiert gesehen.

Wohl weniger Bauteile. Aber: enormer Entwicklungsaufwand,
Bauteilwert der OPs höher als der des Vogelfutters,
leichter demolierbar.

MfG JRD
Uwe Hercksen
2007-09-27 07:16:37 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
Viel mehr ist bei alten Geräten nicht als ein RC-Kettenleiter. Man
kann sich trösten: bei Postgeräten mußten die Kondensatoren wegen
Ruf spannungsfest sein, hier würden wohl kleine Kerkos genügen.
Hallo,

ist die Induktivität immer vernachlässigbar? Ein RLC-Kettenleiter wird
gleich erheblich aufwendiger, dazu gibt es noch die unerwünschten
Kopplungen zwischen benachbarten Induktivitäten.

Bye
horst-d.winzler
2007-09-27 07:56:58 UTC
Permalink
Post by Oliver Reinhold
Post by Rafael Deliano
Viel mehr ist bei alten Geräten nicht als ein RC-Kettenleiter. Man
kann sich trösten: bei Postgeräten mußten die Kondensatoren wegen Ruf
spannungsfest sein, hier würden wohl kleine Kerkos genügen.
Hallo,
ist die Induktivität immer vernachlässigbar?
Ist es nicht. Sonst bräuchte es zB keiner Pupinspulen. Heute
allerdings nicht mehr eingesetzt.
Post by Oliver Reinhold
Ein RLC-Kettenleiter wird
gleich erheblich aufwendiger, dazu gibt es noch die unerwünschten
Kopplungen zwischen benachbarten Induktivitäten.
Unterschiedliche Kopplung zB bei: Paarverseilung, Sternverseilung,
Kam es auf geringstes Übersprechen an, wurden am verlegten Kabel
Kompenstionskondensatoren eingebaut.
--
mfg hdw
Rolf_Bombach
2007-09-27 19:21:56 UTC
Permalink
Post by horst-d.winzler
Post by Uwe Hercksen
ist die Induktivität immer vernachlässigbar?
Ist es nicht. Sonst bräuchte es zB keiner Pupinspulen. Heute
allerdings nicht mehr eingesetzt.
Das Argument geht aber in die falsche Richtung. Gerade
weil das Kabel/die Leitung zu wenig Induktivität hat,
werden die Leitungen pupinisiert.
Spätestens wenn die Impedanzen Sender/Empfängerseitig
unter dem Wellenwiderstand des Kabels liegen, ist
die Induktivität nicht mehr zu vernachlässigen.
Beim Telefon wars andersrum.
--
mfg Rolf Bombach
Horst-D.Winzler
2007-09-27 20:40:07 UTC
Permalink
Post by Rolf_Bombach
Post by horst-d.winzler
Post by Uwe Hercksen
ist die Induktivität immer vernachlässigbar?
Ist es nicht. Sonst bräuchte es zB keiner Pupinspulen. Heute
allerdings nicht mehr eingesetzt.
Das Argument geht aber in die falsche Richtung. Gerade
weil das Kabel/die Leitung zu wenig Induktivität hat,
werden die Leitungen pupinisiert.
Eben, der induktive Anteil wurde derart erhöht, das die Gruppenlaufzeit
für den genutzten Bereich wieder stimmte. Kabel nahm dafür
tiefpasscharakter an. Die Grenzfrequenz des Kabels wurde erniedrigt.
--
mfg hdw
Rolf_Bombach
2007-09-30 13:00:41 UTC
Permalink
Post by Horst-D.Winzler
Post by Rolf_Bombach
Post by horst-d.winzler
Ist es nicht. Sonst bräuchte es zB keiner Pupinspulen. Heute
allerdings nicht mehr eingesetzt.
Das Argument geht aber in die falsche Richtung. Gerade
weil das Kabel/die Leitung zu wenig Induktivität hat,
werden die Leitungen pupinisiert.
Eben, der induktive Anteil wurde derart erhöht, das die Gruppenlaufzeit
für den genutzten Bereich wieder stimmte. Kabel nahm dafür
tiefpasscharakter an. Die Grenzfrequenz des Kabels wurde erniedrigt.
Das ist halt der Preis. Sauberer wäre natürlich ein Draht
in Form einer Schraubenfeder vulgo Spiralfeder. Dann
steigt allerdings der ohmsche Widerstand viel zu stark
und die Leitungen hängen dann wohl durch ;-). Aber
als Koax ist das für kürzere Strecken manchmal ganz
praktisch. Genaue Bezeichnung hab ich vergessen.
--
mfg Rolf Bombach
Horst-D.Winzler
2007-10-06 11:01:41 UTC
Permalink
Post by Rolf_Bombach
Post by Horst-D.Winzler
Post by Rolf_Bombach
Post by horst-d.winzler
Ist es nicht. Sonst bräuchte es zB keiner Pupinspulen. Heute
allerdings nicht mehr eingesetzt.
Das Argument geht aber in die falsche Richtung. Gerade
weil das Kabel/die Leitung zu wenig Induktivität hat,
werden die Leitungen pupinisiert.
Eben, der induktive Anteil wurde derart erhöht, das die Gruppenlaufzeit
für den genutzten Bereich wieder stimmte. Kabel nahm dafür
tiefpasscharakter an. Die Grenzfrequenz des Kabels wurde erniedrigt.
Das ist halt der Preis. Sauberer wäre natürlich ein Draht
in Form einer Schraubenfeder vulgo Spiralfeder. Dann
steigt allerdings der ohmsche Widerstand viel zu stark
und die Leitungen hängen dann wohl durch ;-). Aber
als Koax ist das für kürzere Strecken manchmal ganz
praktisch. Genaue Bezeichnung hab ich vergessen.
Wie wärs denn mit einer Goubau-Leitung? 90% der Energie wird in einem
Luftraum von einem Radius von 0,7 Wellenlänge, übertragen. Könnte ev.
etwas "unhandlich" werden ;-)
--
mfg hdw
Rafael Deliano
2007-09-27 08:02:17 UTC
Permalink
Post by Uwe Hercksen
ist die Induktivität immer vernachlässigbar?
Frequenzabhängig:
* tiefe Frequenzen: RC
Typische Anwendung: Post, Sinus bis 3,4kHz
Simulator als Gerät baubar.

* mittlere Frequenzen: RLC
Anwendung: DSL, alles was in 100kHz Bereich will/wollte
z.B. auch Trägerfrequenzsysteme ehedem.
Simulator als Gerät wohl noch baubar ( wenn wie bei DSL Markt
existiert der das Gerät pekuniär trägt. Wenn nicht: Rechner-
simulation ).

* hohe Frequenzen: LC
Anwendung: Layouts in digitalen Schaltungen
( wobei das C hier die hauptsächlich die Eingangskapazität
der ICs ist, nicht die der Massefläche der Leiterplatten )
Nur Rechnersimulation.

MfG JRD
Henning Paul
2007-09-27 08:23:19 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
Post by Uwe Hercksen
ist die Induktivität immer vernachlässigbar?
* tiefe Frequenzen: RC
Typische Anwendung: Post, Sinus bis 3,4kHz
Simulator als Gerät baubar.
* mittlere Frequenzen: RLC
Anwendung: DSL, alles was in 100kHz Bereich will/wollte
z.B. auch Trägerfrequenzsysteme ehedem.
Simulator als Gerät wohl noch baubar ( wenn wie bei DSL Markt
existiert der das Gerät pekuniär trägt. Wenn nicht: Rechner-
simulation ).
* hohe Frequenzen: LC
Anwendung: Layouts in digitalen Schaltungen
( wobei das C hier die hauptsächlich die Eingangskapazität
der ICs ist, nicht die der Massefläche der Leiterplatten )
Nur Rechnersimulation.
Eine (zugegebenermaßen ziemlich akademische) Veröffentlichung zur
Modellierung von Kabelbündeln ist z.B. hier
http://www.stanford.edu/~kseong/pubs/Binder_MIMO_Channels.pdf zu
finden. Da geht es aber speziell um die Modellierung von Crosstalk.

Gruß
Henning
Rafael Deliano
2007-09-27 12:13:23 UTC
Permalink
ziemlich akademische) Veröffentlichung zur Modellierung von
Kabelbündeln
Untersuchungen waren früher auf Telecom-Firmen beschränkt. Heute gibt
es in dem Bereich einiges an Aktivitäten der grossen CAD-Firmen wegen
Nachfrage der Anwender im Bereich automotive & Flugzeuge ( berühmt:
Airbus A380 ).
Das simple RLC-Modell dürfte in LTSpice unschwer simulierbar sein,
wenn man sich noch simple Modelle der RS422/485-ICs macht. Zumindest
die Verformung der Pulse wird man sehen. Reflektionen unterminierter
Leitungen und ähnliche Feinheiten machts natürlich nicht.

MfG JRD
horst-d.winzler
2007-09-29 14:05:57 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
Post by Uwe Hercksen
ist die Induktivität immer vernachlässigbar?
* tiefe Frequenzen: RC
Typische Anwendung: Post, Sinus bis 3,4kHz
Simulator als Gerät baubar.
* mittlere Frequenzen: RLC
Anwendung: DSL, alles was in 100kHz Bereich will/wollte
z.B. auch Trägerfrequenzsysteme ehedem.
Simulator als Gerät wohl noch baubar ( wenn wie bei DSL Markt
existiert der das Gerät pekuniär trägt. Wenn nicht: Rechner-
simulation ).
* hohe Frequenzen: LC
Anwendung: Layouts in digitalen Schaltungen
( wobei das C hier die hauptsächlich die Eingangskapazität
der ICs ist, nicht die der Massefläche der Leiterplatten )
Nur Rechnersimulation.
Hohe Frequenzen:
HDSL Systeme: Primämultiplexanschlüße/2 Mbit Datenltgs./ PCM5D/PCM 11
HDB3 Systeme: ASLMX/2 Mbit Datenltgs.
ADSL2+ bis 2,2MHz

Papierkabelspleiße dürften sich noch recht gut simulieren. Bei LSA+,3M
oder Kabelquetschverbinder dürfte es etwas "chaotisch" werden.
--
mfg hdw
Rafael Deliano
2007-10-01 11:58:29 UTC
Permalink
ist die Induktivität immer vernachlässigbar?
Hohe Frequenzen: ADSL2+ bis 2,2MHz
Papierkabelspleiße dürften sich noch recht gut simulieren.
Naja, die Frage war ja nicht ob auf Rechner simulierbar, da wird viel
gehen, sondern ob Nachbildung baubar.
Nagender Zweifel: wenn bei Nachbildung gebaut mit RLC-Kettengliedern

---R---L--+---
|
C
|
----------+---

R weil fetter 0,8 Draht klein ist und Eingang weil RS422
sprungartig angeregt wird, wird das nicht an Resonanzfrequenz
munter klingeln ?
Echtes Kabel mit verteiltem LC hätte solches Verhalten mangels Güte
wohl nicht ( bzw. nur das bekannte Terminierungsproblem ).
Die konventionellen RC-Nachbildungen mangels L auch nicht.

MfG JRD
Horst-D.Winzler
2007-10-01 19:37:34 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
Post by Uwe Hercksen
ist die Induktivität immer vernachlässigbar?
Hohe Frequenzen: ADSL2+ bis 2,2MHz
Papierkabelspleiße dürften sich noch recht gut simulieren.
Naja, die Frage war ja nicht ob auf Rechner simulierbar, da wird viel
gehen, sondern ob Nachbildung baubar.
Nagender Zweifel: wenn bei Nachbildung gebaut mit RLC-Kettengliedern
---R---L--+---
|
C
|
----------+---
R weil fetter 0,8 Draht klein ist und Eingang weil RS422
sprungartig angeregt wird, wird das nicht an Resonanzfrequenz
munter klingeln ?
Echtes Kabel mit verteiltem LC h�tte solches Verhalten mangels G�te
wohl nicht ( bzw. nur das bekannte Terminierungsproblem ).
Die konventionellen RC-Nachbildungen mangels L auch nicht.
Man könnte die Glieder R--L zusammenfassen und mit Widerstandsdraht
realisieren. Wenn möglich sollten Kabel(nachbildungen) mit Übertrager
abgeschlossen werden. Anders kann man wohl nicht von reproduzierbaren
Verhältnissen ausgehen. Bedeutet auch, keine Reflexionen an den Endpunkten.
Ebenso sollte der aperiodische Grenzfall für alle Frequenzen keinesfalls
überschritten werden. Also monotoner Abfall.
Geht man von realen Verhältnissen aus, müßen Verbidungsstellen(
Spleißstellen) berücksichtigt werden. Bei Telefonkabel sind dann noch
unterschiedliche Aderdurchmesser zu beachten.
0,8 ganz, ganz selten
0,6 zumeißt ältere Kabel
0,4 üblich
0,35 wurde eine zeitlang aus sparsamkeitsgründen für die Hausanschlüße
eingesetzt. Dabei war der Kabelgraben das eigentlich teuere. Aber auch
damals gas Spinner ;-)
Wer längere 0,35 Adern zu seinem APL besitzt, hat für ADSL gleich
schlechte Karten ;-(
Das alles sorgt für Impedanzsprünge.
--
mfg hdw
Rafael Deliano
2007-10-02 12:52:29 UTC
Permalink
Post by Horst-D.Winzler
Man könnte die Glieder R--L zusammenfassen und mit Widerstandsdraht
realisieren.
Meine erste Idee war "gedruckte Spulen", die haben auch ziemlich maue
Güte. Aber wegen Verkopplung, Platzbedarf schlecht.
Nächstes Problem bei denen: mit konzentrierten Bauteilen hat man
LTSpice und Hardwareaufbau quasi identisch. Mit "verteilten
Bauteilen" funktioniert die Simulation nichtmehr.
Post by Horst-D.Winzler
0,8 ganz, ganz selten
0,6 zumeißt ältere Kabel
0,4 üblich
Die RC-Postsimulatoren machen 0,6 und 0,4. Aber für
RS422/485 wird 0,8 durchaus Bedeutung haben.

MfG JRD
Horst-D.Winzler
2007-10-02 20:11:52 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
Post by Horst-D.Winzler
Man könnte die Glieder R--L zusammenfassen und mit Widerstandsdraht
realisieren.
Meine erste Idee war "gedruckte Spulen", die haben auch ziemlich maue
Güte. Aber wegen Verkopplung, Platzbedarf schlecht.
Die "gedruckten Spulen" könnten mit HF-Eisen-"Flächen" (Platten)
abgedeckt werden.
Eigentlich sind aber für sowas Ringkernspulen geeignet.
Post by Rafael Deliano
Nächstes Problem bei denen: mit konzentrierten Bauteilen hat man
LTSpice und Hardwareaufbau quasi identisch. Mit "verteilten
Bauteilen" funktioniert die Simulation nichtmehr.
Na ja, wenn sich alles gut simulieren ließe, benötigte man ja eigentlich
keine Nachbildungen ;-)
Post by Rafael Deliano
Post by Horst-D.Winzler
0,8 ganz, ganz selten
0,6 zumeißt ältere Kabel
0,4 üblich
Die RC-Postsimulatoren machen 0,6 und 0,4. Aber für
RS422/485 wird 0,8 durchaus Bedeutung haben.
0,8 findet sich nur noch in alten papierisolierten Kabeln.
--
mfg hdw
Horst-D.Winzler
2007-10-03 06:00:27 UTC
Permalink
Post by Horst-D.Winzler
Post by Rafael Deliano
Post by Horst-D.Winzler
Man könnte die Glieder R--L zusammenfassen und mit Widerstandsdraht
realisieren.
Meine erste Idee war "gedruckte Spulen", die haben auch ziemlich maue
Güte. Aber wegen Verkopplung, Platzbedarf schlecht.
Die "gedruckten Spulen" könnten mit HF-Eisen-"Flächen" (Platten)
abgedeckt werden.
Eigentlich sind aber für sowas Ringkernspulen geeignet.
Post by Rafael Deliano
Nächstes Problem bei denen: mit konzentrierten Bauteilen hat man
LTSpice und Hardwareaufbau quasi identisch. Mit "verteilten
Bauteilen" funktioniert die Simulation nichtmehr.
Na ja, wenn sich alles gut simulieren ließe, benötigte man ja eigentlich
keine Nachbildungen ;-)
Post by Rafael Deliano
Post by Horst-D.Winzler
0,8 ganz, ganz selten
0,6 zumeißt ältere Kabel
0,4 üblich
Die RC-Postsimulatoren machen 0,6 und 0,4. Aber für
RS422/485 wird 0,8 durchaus Bedeutung haben.
0,8 findet sich nur noch in alten papierisolierten Kabeln.
Vermutlich ist es sinnvoller so 10m Ringe der verschiedenen Kabel für
Tests vorzuhalten. Oft kriegt man die sogar aus dem Schrott. Bei
Nichtgebrauch dann ev. im Keller zu zwischenspeichern. So noch
Speicherplatz vorhanden ist ;-)
--
mfg hdw
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