Post by Markus LeschHallo NG,
habe hier mehrere 12V Miniatur-Lüfter welche lt. Datenblatt für eine
Betriebsspannung von 10,8V bis 13,2V geeignet sind. Nun möchte ich
diese Lüfter mit niedriger Spannung als der empfohlenen betreiben.
Da in dem Gerät in dem die Lüfter genutzt werden sollen nur eine
Spannung von 5V vorhanden ist, testete ich das einfach aus und war doch
angenehm überrascht, als der 12V-Lüfter bei 5V direkt anlief (ohne daß
man ihn etwa anschubsen mußte).
Sicherlich haben die Lüfter bei 5V einen geringeren Luftdurchsatz, der
dennoch ausreichen würde.
Die Frage ist nun, ob das evtl. auf die Lebensdauer gehen könnte wenn
ich die Lüfter mit solch abweichender zu niedrigen Spannung gegenüber
des empfohlenen Bereiches betreibe, oder etwa andere Nachteile
auftreten könnten; könnt Ihr mir da helfen?
Hi,
da gibts lange Erfahrungen zu, im PC-Bereich. Mit das erste, was ein
Selbstbauer probiert ist die lauten Lüfter auf niedrigerer Spannung
anzuschliessen. Die knisterneuen Lüfter laufen auch auf 5 Volt an, doch nach
kurzer Laufzeit reicht das nicht mehr zum "Kaltstart", je nach Solldrehzahl
und Bauart ist das Anlaufdrehmoment mit nur 5 Volt einfach zu klein. Die
"Querspannung" 7 Volt im PC dagegen kann man einigermaßen zuverlaessig
einsetzen, solange nicht zuviel Strom derart am Netzteilregler "vorbei"
fließt. Deine 12 Volt-Luefter werden also erstmal anlaufen. Doch eben nicht
lange, und richtig problematisch wirds beim Kaltstart nach ein paar Wochen
Dauerbetrieb. Auch ist der Luftdurchsatz nicht nur "ein bißchen" kleiner,
sondern kaum noch der Rede wert. Offen auf dem Tisch wirkt es noch spürbar,
aber eingebaut kann der Quirl nicht mehr genügend Druck aufbauen. Die
Luftsäule beginnt sich bloß noch zu drehen, mit Rauchtests kann man das
leicht nachweisen, ein verantwortlicher Selbstbauer testet auch das aus,
bevor sein Silentbolide auf die Teststrecke geht.
Dem Lüfter tut das Sparen aber nichts. Eher gegenteilig verbraucht solches
Schleichen weniger Lageröl. Doch hier liegt auch der Grund für das spätere
Blockieren, das Lageröl verharzt bzw gerinnt und wird zäher, bei langsamem
Lauf erstaunlicherweise schneller als bei Nenndrehzahl, wohl wegen der
geringeren Durchmischung und Erwärmung. Bei manchen Lüfterbauarten kannst Du
das Lageröl auswechseln, gegen ein Leichtlauföl auf Silikonbasis etwa, doch
das ist riskant, denn Silikone sickern praktisch aus allen Ritzen raus und
können sogar Kunststoffe zerstören. Sowas geht also nur bei geeigneter
Lagerkonstruktion, und z.B. hängendem Einbau, wie es meist in den internen
14cm-Lüftern in superleisen Netzteilen vorkommt, da, wo der Fan nach unten
hängt und die Luft nach oben saugt. In praktisch allen anderen Einbauarten
laeuft Dein Silikonöl dir einfach davon, passiert auch hängend, ja, aber da
dauert es meiner Erfahrung nach noch am längsten bis zum Trockenlauf.
Stehend sollte man es garnichterst versuchen, grandiose Schweinerei, wenn
Silikonöl austritt, das kriegt man nie wieder weg ohne "kriminelle"
Loösungsmittel. Grund fuer das Auslaufen ist das Lagersystem, meist
Gleitlager mit konstruktionsbedingtem Lagerspiel. Für den unvermeidlichen
Lagerspalt ist die Viskositaet des Lageröls ausgelegt, der "halbe Tropfen"
darin hängt sozusagen "kapillarisch" fest, waere mehr Öl drin, würde es
dennoch auslaufen. Und dann gleich ganz, der "Damm wird sozusagen
gebrochen", wenn ausgetretenes Öl eine Laufspur gelegt hat, zieht es den
Rest nach.
Also lass es besser mit 5 Volt. Da die Ströme so klein sind, nimm einen
StepUpWandler fuer ca. 8-10 Volt und Du bist auf der sicheren Seite.
--
mfg,
gUnther