Discussion:
Breitbandverstärker bauen - Hilfe, mein Know How reicht nicht aus!
(zu alt für eine Antwort)
Christian Julius
2006-09-15 10:39:35 UTC
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Hallo,

ja, ich muss es zugeben: Meine Kenntnisse reichen auch nach Lektüre
des Tietze-Schenk und vieler anderer Seite im Netz nicht aus, um einen
Breitbandverstärker bis ca 80 Mhz mit Transistoren zu dimensionieren.
Ein Grundgerüst steht aber es bricht schon bei nur 30 Mhz ein. Und in
fast allen Publikationen werden Schaltungen nicht dimensioniert oder so
theoretisch abgehandelt, dass ich vor lauter Integralen und
Differenzialen auf Halbleiter-Molekülebene nicht weiss wo der Hammer
hängt.

Grösstes Problem sind dabei die Kenntnisse über die Berechnung von
Transistorstufen und die Wahl der richtigen. Auf teure OP will ich
verzichten, das MUSS mit Transistoren wie zB dem BF240 gehen, die eine
ft von 800 Mhz haben.

Abgegriffen wird das 15ns Nadel-Signal an einer SFH205 Pin Diode, die
es etwas streckt. welches dann in eine Impedanzwandlerstufe hineinmuss,
erst danach kann die Verstärkung beginnen. Nach erfolgten +30db muss
es auf eine Komparatorstufe gehen, die aus dem analogen Signal einen
digitalen Peak macht, der dann in einem uC weiterverarbeitet wird.
Dieses klappt schon, wenn ich eine Flanke die aus dem Verstärker
herauskommt differenziere und einem Komparator das Originalsignal und
das differenzierte zuführe.

In meinem Kopf geistern Begriffe wie Emitterschaltung, Kaskode,
Spannungsfolger, Differenzverstärker, Transimpedanzverstärker herum
aber wer kann mir helfen aus einem Grundgerüst einen richtigen
Verstärker mit 5-6 Transistoren zu bauen, der in Pspice auch richtig
funktioniert, wo ich Stufe für Stufe verstehe was vorgeht und in einem
sauberen Skript dann die Berechnung ablegen kann, so dass ich auf
diesem Wissen später aufsetzen kann?



Gruss,
Christian
Markus Greim
2006-09-15 17:00:20 UTC
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Hallo
Post by Christian Julius
ja, ich muss es zugeben: Meine Kenntnisse reichen auch nach Lektüre
des Tietze-Schenk und vieler anderer Seite im Netz nicht aus, um einen
Breitbandverstärker bis ca 80 Mhz mit Transistoren zu dimensionieren.
Ein Grundgerüst steht aber es bricht schon bei nur 30 Mhz ein. Und in
fast allen Publikationen werden Schaltungen nicht dimensioniert oder so
theoretisch abgehandelt, dass ich vor lauter Integralen und
Differenzialen auf Halbleiter-Molekülebene nicht weiss wo der Hammer
eine Quelle ewiger Freude,guter und einfach aufgebauter Schaltungen,
sind die Serviceunterlagen von Hameg. Die etwas älteren Modell haben
fast nur diskrete Transistoren, Mit Schaltplan und allen
Bauteilebezeichnungen auf Deutsch. Ich hab hier z.B. die Unterlagen für
das HM 605 (Baujahr 86). Ist hier noch täglich im Einsatz und der
Schaltplan, sehr übersichtlich.

Grüße Markus Greim
Juergen Klein
2006-09-17 07:08:19 UTC
Permalink
Post by Markus Greim
eine Quelle ewiger Freude,guter und einfach aufgebauter Schaltungen,
sind die Serviceunterlagen von Hameg. Die etwas älteren Modell haben
fast nur diskrete Transistoren, Mit Schaltplan und allen
Bauteilebezeichnungen auf Deutsch. Ich hab hier z.B. die Unterlagen für
das HM 605 (Baujahr 86). Ist hier noch täglich im Einsatz und der
Schaltplan, sehr übersichtlich.
Feines Teil, hab ich auch hier stehen.

Gruß
Jürgen
--
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Winfried Salomon
2006-09-15 18:41:15 UTC
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Hallo Christian,
Post by Christian Julius
Hallo,
ja, ich muss es zugeben: Meine Kenntnisse reichen auch nach Lektüre
des Tietze-Schenk und vieler anderer Seite im Netz nicht aus, um einen
Breitbandverstärker bis ca 80 Mhz mit Transistoren zu dimensionieren.
Ein Grundgerüst steht aber es bricht schon bei nur 30 Mhz ein. Und in
fast allen Publikationen werden Schaltungen nicht dimensioniert oder so
theoretisch abgehandelt, dass ich vor lauter Integralen und
Differenzialen auf Halbleiter-Molekülebene nicht weiss wo der Hammer
hängt.
ich kenne ja Deinen Kenntnisstand nicht, aber wenn Du das nicht studiert
hast bleibt Dir nichts anderes übrig, als etwas nachzubauen. Ein
Selbststudium wirst Du mit Google sicher nicht hinbekommen. Für den
Schaltungsentwurf brauchst Du solide Grundlagenkenntnisse und eine Menge
Erfahrung, _und_ gute Ideen. Ich weiß, daß man in den
Halbleitervorlesungen bis zum Fermiintegral oder zur
Schrödingergleichung geht, aber wenn man die Transistoren nicht selbst
herstellen will, nützt einem das wenig.
Post by Christian Julius
Grösstes Problem sind dabei die Kenntnisse über die Berechnung von
Transistorstufen und die Wahl der richtigen. Auf teure OP will ich
verzichten, das MUSS mit Transistoren wie zB dem BF240 gehen, die eine
ft von 800 Mhz haben.
Der BF240 hat bei mir ein ft=380 MHz, BF199 wär da mit 550 MHz besser.
Die kosten wirklich nur wenige Cent, also wäre eine diskrete Lösung
bestimmt kostensparend. Ich weiß jetzt zwar die Preise für passende OPs
nicht, könnte aber durchaus sein. Außerdem finde ich Selbermachen viel
interessanter als fertig zu kaufen oder Application Notes nachzubauen,
was anderes wird ja heute sicher kaum noch gemacht.

Die Auswahl der richtigen Bauteile ist übrigens immer ein besonderes
Problem.
Post by Christian Julius
Abgegriffen wird das 15ns Nadel-Signal an einer SFH205 Pin Diode, die
es etwas streckt. welches dann in eine Impedanzwandlerstufe hineinmuss,
erst danach kann die Verstärkung beginnen. Nach erfolgten +30db muss
es auf eine Komparatorstufe gehen, die aus dem analogen Signal einen
digitalen Peak macht, der dann in einem uC weiterverarbeitet wird.
Dieses klappt schon, wenn ich eine Flanke die aus dem Verstärker
herauskommt differenziere und einem Komparator das Originalsignal und
das differenzierte zuführe.
Du willst also einen sehr schmalen Impuls erkennen? Wie groß sind die
Pegel, TTL? Mit welcher Spannung und Pegel sollte der Verstärker laufen,
welche Slewrate muß er haben?
Post by Christian Julius
In meinem Kopf geistern Begriffe wie Emitterschaltung, Kaskode,
Spannungsfolger, Differenzverstärker, Transimpedanzverstärker herum
aber wer kann mir helfen aus einem Grundgerüst einen richtigen
Verstärker mit 5-6 Transistoren zu bauen, der in Pspice auch richtig
funktioniert, wo ich Stufe für Stufe verstehe was vorgeht und in einem
sauberen Skript dann die Berechnung ablegen kann, so dass ich auf
diesem Wissen später aufsetzen kann?
Da Du Pspice hast, kann ich Dir was zum Testen geben. In dieser Gruppe
gab es am 27.10.2005 eine Diskussion "Problem mit OP:30 MHz, 20Vpp
erzeugen", in der ich auch Vorschläge gemacht habe. Es ging dort
allerdings um einen Breitbandverstärker mit hohem Pegel, für den keine
integrierten Bausteine zu finden waren.

Ganz zum Schluß der Mega-Diskussion habe ich am 14.12.05 einen
Schaltungsvorschlag gemacht in Form einer Pspice-Datei. Ich hänge sie
mal hinten dran und Du kannst sie Dir ja mal anschauen. Es ist eine
modifizierte Kaskode-Schaltung in Gegenkopplung betrieben, um die
linearen Verzerrungen im Großsignalbetrieb klein zu halten. Es geht
natürlich auch viel einfacher mit simpler Kaskode.

Von dieser Schaltung habe ich Varianten z.B. mit BF199/BF450, die über
280 MHz Bandbreite gehen, je nach Dimensionierung, aber alles nur
simuliert. Nur warne ich davor zu glauben, daß der wirkliche Aufbau sich
so wie die Simulation verhält, aber zum Finden eines Konzeptes ist es
ganz gut.

Die 30 dB Verstärkung würde ich mit 2 in Kette geschalteten Verstärkern
realisieren mit hier je 15 dB oder 5.6, Stichwort
Verstärkungs-Bandbreiteprodukt. Außerdem wäre ein diskreter Verstärker
mit höherer Verstärkung entsprechend empfindlicher gegen
Parameterschwankung durch z.B. Temperatur. Mit Current-Feedback-OP
könnte man das vielleicht vermeiden, bin jetzt aber nicht sicher.

Was noch fehlt, ist das Verhalten der Diode und wie man die ankoppelt,
aber das kann man ja noch überlegen. Ich hoffe, Du kannst Dir aus der
Knotenliste den Schaltplan rekonstruieren und ich habe extra die
Low-Level-Form der Schaltung gewählt, weil die wirklich IMHO auf _jeder_
Spice-Version laufen müßte. Da ich hier PSpice 7.1 Vollversion habe,
nützt Dir das Schicken des Projekts garantiert nichts, denn ich weiß,
daß die zu nichts kompatibel ist, auch nicht zur nächsthöheren Version,
außerdem habe ich meine Bibliotheken modifiziert. Dies hier sollte sogar
auf den Eval-Versionen laufen.

Der Verstärker unten ist ein Beispiel, wie man hohe Pegel klirrarm auf
50 Ohm geben könnte, wie es Funktionsgeneratoren machen sollen. Am
Ausgang fehlt allerdings noch ein Leistungsbuffer.

mfg. Winfried



SPICE-Modell, 2G.6-kompatibel
===============================
*linearer gegengekoppelter HF-Grosssignalverstaerker V=5
* Verstaerkung V = 1 + r7/(2*r8)
r1 2 3 50m
r2 30 4 1.15k
r3 4 0 6.8k
r4 7 0 4.7
r5 6 0 1k
r6 8 0 4.7
r7 11 12 360
r8 12 30 45
r10 30 13 5k
r11 13 0 560
c1 3 4 1u
*Frequenzgangkorrektur
c2 12 30 1p
c3 11 12 2.2p
*
q1 5 4 12 Q2N2905A
q2 6 6 7 Q2N2219A
q3 9 6 8 Q2N2219A
q4 11 13 10 Q2N2219A

*linearisierter Buffer
r12 16 0 15
r13 17 0 1k
r14 18 0 33
r15 30 17 1k
r16 19 0 10k
r17 19 20 50
c4 13 0 1n
c5 14 19 1u
c6 17 0 1n
c7 20 0 8p
q5 30 11 14 Q2N2219A
q6 15 17 16 Q2N2219A
q7 17 17 18 Q2N2219A

*Versorgung
vb 30 0 dc 30
*zur Strommessung
vic1 5 6 dc 0
vic3 10 9 dc 0
vic6 14 15 dc 0
*Signalquellen
v1 1 0 dc 0 ac 0 sin(0 2 50meg 0 0 0)
v2 2 1 dc 0 ac 1 pulse(0v 2.e-6 1n 1n 1n 2u 4u)


.model Q2N2905A PNP(
+Is=650.6E-18
+Xti=3
+Eg=1.11
+Vaf=115.7
+Bf=231.7
+Ne=1.829
+Ise=54.81f
+Ikf=1.079
+Xtb=1.5
+Br=3.563
+Nc=2
+Isc=0
+Ikr=0
+Rc=.715
+Cjc=14.76p
+Mjc=.5383
+Vjc=.75
+Fc=.5
+Cje=19.82p
+Mje=.3357
+Vje=.75
+Tr=111.3n
+Tf=603.7p
+Itf=.65
+Vtf=5
+Xtf=1.7
+Rb=10)

.model Q2N2219A NPN(
+Is=14.34f
+Xti=3
+Eg=1.11
+Vaf=74.03
+Bf=255.9
+Ne=1.307
+Ise=14.34f
+Ikf=.2847
+Xtb=1.5
+Br=6.092
+Nc=2
+Isc=0
+Ikr=0
+Rc=1
+Cjc=7.306p
+Mjc=.3416
+Vjc=.75
+Fc=.5
+Cje=22.01p
+Mje=.377
+Vje=.75
+Tr=46.91n
+Tf=411.1p
+Itf=.6
+Vtf=1.7
+Xtf=3
+Rb=10)

*Ausgabe
.tran 100p 50u 0s 100p
.ac dec 101 1 1000Meg

*.print tran v(11,0) v(19,0) v(20,0)
*.print tran vdb(11,0) vdb(19,0) vdb(20,0)
*.print tran i(vic1) i(vic3) i(vic6)
.probe
*.options reltol=1.e-5 numdgt=7 acct
.options acct
.end
==================================
Ende Spice-Modell
Helmut Schellong
2006-09-15 20:17:45 UTC
Permalink
Post by Winfried Salomon
Hallo Christian,
In dieser Gruppe
gab es am 27.10.2005 eine Diskussion "Problem mit OP:30 MHz, 20Vpp
erzeugen", in der ich auch Vorschläge gemacht habe. Es ging dort
allerdings um einen Breitbandverstärker mit hohem Pegel, für den keine
integrierten Bausteine zu finden waren.
Ja, ich hatte/habe da einen Super-OPV in Arbeit, mit Spice.

Ich habe allerdings gemerkt, daß da (in Spice) parasitäre Kapazitäten
bei allen Transistoren pauschal den gleichen Wert haben, so daß
ich das mal real aufbauen und weiterentwickeln muß.

Ich hab das Thema nicht vergessen - leider habe ich keinen Dauerurlaub.
--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong ***@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
Winfried Salomon
2006-09-16 17:34:20 UTC
Permalink
Hallo Helmut,
Post by Helmut Schellong
In dieser Gruppe gab es am 27.10.2005 eine Diskussion "Problem mit
OP:30 MHz, 20Vpp erzeugen", in der ich auch Vorschläge gemacht habe.
Es ging dort allerdings um einen Breitbandverstärker mit hohem Pegel,
für den keine integrierten Bausteine zu finden waren.
Ja, ich hatte/habe da einen Super-OPV in Arbeit, mit Spice.
ist sicher sehr interessant. Ich selbst hatte für mich auch noch eine
Kombination der genannten Transistorschaltung mit handelsüblichen OPs
optimiert, um den Frequenzgang bis herunter auf 0 zu bekommen. In der
Simulation sieht das mit Sinus sehr gut aus, das Sprungverhalten ist
aber nicht so optimal, deutet auf Nichtlinearitäten hin. Ich bewundere
hier wieder Tektronix, daß die das mit 30Vss bis 40 MHz hingekriegt haben.
Post by Helmut Schellong
Ich habe allerdings gemerkt, daß da (in Spice) parasitäre Kapazitäten
bei allen Transistoren pauschal den gleichen Wert haben, so daß
ich das mal real aufbauen und weiterentwickeln muß.
Ja, die Spice-Modelle sind sicher nicht optimal. Allerdings sind die
inneren Kapazitäten hier bei mir nicht gleich, eher der
Basisbahnwiderstand. An der Stelle ist es sowieso unrealistisch, weil
die Rückwirkungskapazität in Wirklichkeit eine RC-Leitung ist und nicht
etwa nur aus 1 R und 2 Cs besteht. Also sind Simulationen in Richtung
Transitfrequenz stark abweichend, IMHO vor allem was die Stabilität
betrifft.

Zum Aufbauen werde ich wohl nicht kommen, Themen wie Breitbandverstärker
oder überhaupt konventionelle Analogtechnik, auch Filter aller Art,
gelten wohl als unmodern, weil schon seit 50 Jahren bekannt. Sowas kauft
man fertig oder läßt es ganz bleiben :-/.
Post by Helmut Schellong
Ich hab das Thema nicht vergessen - leider habe ich keinen Dauerurlaub.
Manchmal greife ich interessehalber so ein Thema auf, weil das früher
mal mein Gebiet war, aber nur noch privat mit Rechnerhilfe, praktisch
wie ein Hobby.

mfg. Winfried
Christian Julius
2006-09-15 22:40:16 UTC
Permalink
Hallo Winfried,

Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Ich habe versucht Dir eine
Mail zu schreiben in der einige Daten waren aber leider kam diese
zurück. Würdest Du mich bitte mal kontaktieren?

Gruss,
Christian
Post by Winfried Salomon
ich kenne ja Deinen Kenntnisstand nicht, aber wenn Du das nicht studiert
hast bleibt Dir nichts anderes übrig, als etwas nachzubauen. Ein
Doch..... aber Automationstechnik, war zudem 8 Jahre
Hard/Softwarewareentwickler aber alles kann man nicht wissen, wenn die
Welt heut meist digital tickt. ;-)
Winfried Salomon
2006-09-16 14:17:31 UTC
Permalink
Hallo Christian,
Post by Christian Julius
Hallo Winfried,
Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Ich habe versucht Dir eine
Mail zu schreiben in der einige Daten waren aber leider kam diese
zurück. Würdest Du mich bitte mal kontaktieren?
einfach den trashcan weglassen, der steht da wegen Spam.
Post by Christian Julius
Post by Winfried Salomon
ich kenne ja Deinen Kenntnisstand nicht, aber wenn Du das nicht studiert
hast bleibt Dir nichts anderes übrig, als etwas nachzubauen. Ein
Doch..... aber Automationstechnik, war zudem 8 Jahre
Hard/Softwarewareentwickler aber alles kann man nicht wissen, wenn die
Welt heut meist digital tickt. ;-)
Ja dann sollten Dir die Grundlagen sicher bekannt sein, obwohl die
Thematik eher im Schwerpunkt Nachrichtentechnik oder Meßtechnik
behandelt wird. Aber selbst dort ist heutzutage fraglich, ob sowas wie
Kaskode, die fast in jedem OP drin ist, erklärt wird. Mit Software ist
nicht jedes Problem lösbar ;-).

Ich wußte nicht wie ich Dich einordnen sollte, Du hättest auch ein
jugendlicher enthusiastischer Bastler sein können, der sich etwas viel
vorgenommen hat ;-).

mfg. Winfried
Gerhard Hoffmann
2006-09-16 02:09:19 UTC
Permalink
Post by Winfried Salomon
ich kenne ja Deinen Kenntnisstand nicht, aber wenn Du das nicht studiert
hast bleibt Dir nichts anderes übrig, als etwas nachzubauen. Ein
Selbststudium wirst Du mit Google sicher nicht hinbekommen. Für den
Schaltungsentwurf brauchst Du solide Grundlagenkenntnisse und eine Menge
Erfahrung, _und_ gute Ideen.
Christian, lass Dich nicht blenden!
Post by Winfried Salomon
Ich weiß, daß man in den
Halbleitervorlesungen bis zum Fermiintegral oder zur
Schrödingergleichung geht, aber wenn man die Transistoren nicht selbst
herstellen will, nützt einem das wenig.
Name dropping registiert.. Die Herrschaften haben aber rein garnix mit
Breitbandverstärkern zu tun.

(Christian:)
Post by Winfried Salomon
Post by Christian Julius
Grösstes Problem sind dabei die Kenntnisse über die Berechnung von
Transistorstufen und die Wahl der richtigen. Auf teure OP will ich
verzichten, das MUSS mit Transistoren wie zB dem BF240 gehen, die eine
ft von 800 Mhz haben.
BF240 ist dann wohl doch zu antik.
Besorge Dir erst mal die Datenblätter der einschlägigen Breitbandtransistoren
von Infineon oder Philips (seit neulich NXP, <http://www.nxp.com> ), da sind
normalerweise auch die Meßschaltungen und application notes dabei.
Die wollen Transistoren verkaufen und keine Vorlesungen halten.
BFR93 oder so dürften reichen. Bleibe von den letzten zwei oder drei
Generationen weg, die sind zu heiß. BFG196 oder BFG235 sind wohl
schon unnoetig schnell.
Beachte die Abhängigkeit der Transitfrequenz vom Ruhestrom.
Bei einem mA kommt kaum ein Transistor in die Gänge.

...und immer daran denken: jeder Millimeter Draht hat ein NanoHenry
ganz für sich alleine. Berücksichtige das in Deinen Simulationsmodellen,
insbesondere bei den Kondensatoren.


Gruß, Gerhard
Christian Julius
2006-09-16 09:36:44 UTC
Permalink
Hallo Gerhard,
Post by Gerhard Hoffmann
Post by Winfried Salomon
Ich weiß, daß man in den
Halbleitervorlesungen bis zum Fermiintegral oder zur
Schrödingergleichung geht, aber wenn man die Transistoren nicht selbst
herstellen will, nützt einem das wenig.
Name dropping registiert.. Die Herrschaften haben aber rein garnix mit
Breitbandverstärkern zu tun.
Die Schrödingergleichung ist mir bestens bekannt aus den Vorlesung der
Dynamik
im Studiengang Maschinenbau / Automatisierungstechnik. Sie beschreibt
die
Ausbreitung von Wellen, lässt sich mit PDGL's lösen bzw waren wir
froh, wenn
wir fertige Skripte hatte, die für alle Arten von Randbedingungen die
richtige DGL
lieferten, verstanden hatte es wohl keiner so richtig ;-)
Post by Gerhard Hoffmann
BF240 ist dann wohl doch zu antik.
Wenn er es denn tut....
Post by Gerhard Hoffmann
Besorge Dir erst mal die Datenblätter der einschlägigen Breitbandtransistoren
von Infineon oder Philips (seit neulich NXP, <http://www.nxp.com> ), da sind
normalerweise auch die Meßschaltungen und application notes dabei.
Die wollen Transistoren verkaufen und keine Vorlesungen halten.
BFR93 oder so dürften reichen. Bleibe von den letzten zwei oder drei
Die BFR93 habe ich noch, sind aber smd. Damit habe ich eine
Telmetriestufe
auf 100mW gebracht allerdings auch nach App.note. Das Problem ist ja,
dass
man bei HF ohne die richtigen Messgeräte kaum mehr was machen kann.
Post by Gerhard Hoffmann
Beachte die Abhängigkeit der Transitfrequenz vom Ruhestrom.
Bei einem mA kommt kaum ein Transistor in die Gänge.
Ich nehme meist 5-10. Die Frage ist aber: Welche Schaltung? Gilt die
Transitfrequenz
auch für die normale Basisschaltung, d.h. ist die Millerkapazität so
klein, dass sie
kaum Einfluss mehr hat? Oder gilt sie für die Emitterschaltung, die ja
schon einen BC547
bis 100Mhz verwandbar macht?

Bisher halte ich folgende Kette für sinnvoll:

Sensor - Kaskode - Emitterfolger - 1. Vorstufe: Emitterschaltung oder
Differenzverstärker - 2 Stufe - Komparator.

Gruss,
Christian
Winfried Salomon
2006-09-16 17:55:50 UTC
Permalink
Hallo Gerhard,
Post by Gerhard Hoffmann
Post by Winfried Salomon
Ich weiß, daß man in den
Halbleitervorlesungen bis zum Fermiintegral oder zur
Schrödingergleichung geht, aber wenn man die Transistoren nicht selbst
herstellen will, nützt einem das wenig.
Name dropping registiert.. Die Herrschaften haben aber rein garnix mit
Breitbandverstärkern zu tun.
was ich damit sagen wollte: Mir sind Hochschulabsolventen der
Elektrotechnik bekannt, die obiges gelernt haben, aber sich noch nie mit
irgendeiner Schaltung auseinandergesetzt haben. Ob es heute besser ist,
weiß ich nicht.
Post by Gerhard Hoffmann
(Christian:)
Post by Winfried Salomon
Post by Christian Julius
Grösstes Problem sind dabei die Kenntnisse über die Berechnung von
Transistorstufen und die Wahl der richtigen. Auf teure OP will ich
verzichten, das MUSS mit Transistoren wie zB dem BF240 gehen, die eine
ft von 800 Mhz haben.
BF240 ist dann wohl doch zu antik.
Besorge Dir erst mal die Datenblätter der einschlägigen Breitbandtransistoren
von Infineon oder Philips (seit neulich NXP, <http://www.nxp.com> ), da sind
normalerweise auch die Meßschaltungen und application notes dabei.
Die wollen Transistoren verkaufen und keine Vorlesungen halten.
BFR93 oder so dürften reichen. Bleibe von den letzten zwei oder drei
Generationen weg, die sind zu heiß. BFG196 oder BFG235 sind wohl
schon unnoetig schnell.
Beachte die Abhängigkeit der Transitfrequenz vom Ruhestrom.
Bei einem mA kommt kaum ein Transistor in die Gänge.
...und immer daran denken: jeder Millimeter Draht hat ein NanoHenry
ganz für sich alleine. Berücksichtige das in Deinen Simulationsmodellen,
insbesondere bei den Kondensatoren.
Transistoren mit ft=5 GHz zu nehmen, halte ich für einen gewissen
Overkill. Die BF199/BF450 kosten einzeln um die 8 Cent, weil es
Massenprodukte aus Videoverstärkern von Fernsehern sind, die müßten
völlig reichen. Habe das grade mal simuliert, die verstärken einen 15
nS-Impuls linear mit einem Delay von 1.5 nS und 10% Überschwingen, das
sollte doch gehen. Bei kleinen Übersteuerungen sehe ich noch keine
Sättigungseffekte, aber das könnte evtl. an Spice liegen.

Sicher wäre eine Kombination BFT92/BFR92 interessant, um Bandbreiten im
GHz-Bereich zu erhalten, der BFR93 scheint veraltet zu sein. Aber dann
geht, wie Du selber schreibst, die Geometrie noch viel stärker ein und
vor allem, wie weist man Schwingen bei einigen GHz nach?

Mal sehen, ob ich mir mal ein Spice-Modell damit zusammenbastle.

mfg. Winfried
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