Discussion:
VHS-Videorecorder
(zu alt für eine Antwort)
Holger
2010-10-05 01:44:16 UTC
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So,

ich habe einen alten VHS-Videorecorder einfach mal auseinandergebaut,
gereinigt und wieder zusammengefrickelt. Verblüffend: Gute Bildqualität,
sauberer Ton. Tonkopf mußte allerdings nachjustiert werden. Was mir
allerdings auffällt, sind weiße Streifen, die am unteren Bildrand
flimmern. Das hängt nicht mit der Aufnahme zusammen, ich habe
verschiedene Videocassetten getestet, die mit unterschiedlichen Geräten
bespielt wurden. Ebenso sehe ich Streifen beim Standbild. Kann man diese
Streifen wegbekommen, oder muß man diese Dinger hinnehmen? Und wie sehen
Aufnahmen mit diesem Gerät aus? Kann man gleich vergessen oder ganz
passabel?

Viele Grüße, Holger
Hergen Lehmann
2010-10-05 06:25:42 UTC
Permalink
Post by Holger
allerdings auffällt, sind weiße Streifen, die am unteren Bildrand
flimmern. Das hängt nicht mit der Aufnahme zusammen, ich habe
verschiedene Videocassetten getestet, die mit unterschiedlichen Geräten
bespielt wurden. Ebenso sehe ich Streifen beim Standbild. Kann man diese
Streifen wegbekommen, oder muß man diese Dinger hinnehmen?
Prinzipbedingt gibt es bei VHS *immer* Störungen in der
Bildaustastlücke. Bei Röhren-TVs waren diese durch den grosszügigen
Overscan meist unsichtbar, bei modernen LCD-TVs schielt da öfter mal was
am Bildrand hervor.

Möglicherweise hast du beim Justieren des Tonkopfes den Synchronkopf
verstellt, und damit den Effekt verstärkt. Möglicherweise hilft es auch,
die Video-Spurlage nachzujustieren. Dafür sind die Schrauben an den
beiden Umlenkrollen direkt vor/nach der Kopftrommel zuständig, wobei ich
jetzt nicht mehr weiss, an welcher der beiden Umlenkrollen man für
Störungen am *unteren* Bildrand drehen muss.
Post by Holger
Und wie sehen
Aufnahmen mit diesem Gerät aus? Kann man gleich vergessen oder ganz
passabel?
Das musst du wissen. Grundsätzlich ist VHS aber nicht mehr Stand der
Technik und das Anlegen von Neuaufnahmen in grösserer Zahl ist kaum mehr
sinnvoll.

Hergen
Marcel Müller
2010-10-05 06:48:52 UTC
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Hallo,
Post by Hergen Lehmann
Prinzipbedingt gibt es bei VHS *immer* Störungen in der
Bildaustastlücke. Bei Röhren-TVs waren diese durch den grosszügigen
Overscan meist unsichtbar, bei modernen LCD-TVs schielt da öfter mal was
am Bildrand hervor.
wenn das Tracking und die Bandführung stimmt, kommt das Bild schon
rüber. Ich habe schon (versehentlich) Videotext über VHS geguckt, was
mich, ob der sichtlich veralteten Informationen im ersten Moment
beträchtlich irritiert hat. Es gab zwar Störungen, wie bei schlechtem
Empfang, aber das Signal war da.
Post by Hergen Lehmann
Möglicherweise hast du beim Justieren des Tonkopfes den Synchronkopf
verstellt, und damit den Effekt verstärkt.
Haben die Geräte nicht schon seit 15 Jahren Autotracking? Da ist die
Positionierung des Synchronkopfes weitgehend egal.
Post by Hergen Lehmann
Möglicherweise hilft es auch,
die Video-Spurlage nachzujustieren. Dafür sind die Schrauben an den
beiden Umlenkrollen direkt vor/nach der Kopftrommel zuständig, wobei ich
jetzt nicht mehr weiss, an welcher der beiden Umlenkrollen man für
Störungen am *unteren* Bildrand drehen muss.
Das ist einfach. Da wo sich das Kopfrad hindreht ist unten. AFAIR laufen
die Dinger im Uhrzeigersinn.
Post by Hergen Lehmann
Das musst du wissen. Grundsätzlich ist VHS aber nicht mehr Stand der
Technik und das Anlegen von Neuaufnahmen in grösserer Zahl ist kaum mehr
sinnvoll.
Ack.
Aber bei VHS wusste man irgendwie noch, was man hat. Das Bild war immer
mies, mal mehr mal weniger. Mit dem Modernen DVD-Recordern ist das
anders. Wenn man Glück hat bekommt man ein richtig gutes Bild. Wenn man
Pech hat kann die Scheibe keiner mehr lesen. Naja, und
Festplattenrecorder mit eingebauter zufälliger Totalvernichtung aller
Daten (Plattenausfall) sind auch eher was für die kurzfristige
Anwendung. So sicher, wie auf einem VHS-Band sind die Daten jedenfalls
nirgends. Gerade wenn es um ideelle Werte und nicht um Qualität geht.


Marcel
Guido Grohmann
2010-10-05 19:13:34 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
Hallo,
Aber bei VHS wusste man irgendwie noch, was man hat. Das Bild war immer
mies, mal mehr mal weniger.
Naja, wenn man 700 DM aufwärts für den Recorder hingelegt hat, sah das
schon recht ordentlich aus. Auf so einen UNfug wie Longplay sollte man
dann aber verzichten.
Post by Marcel Müller
Mit dem Modernen DVD-Recordern ist das
anders. Wenn man Glück hat bekommt man ein richtig gutes Bild.
Aha. Und das ist dann auch in HD (1080)? Wo gibts denn da die Quellen,
von denen man aufzeichnen kann? Oder wird das beim Abspielen wieder mal
skaliert?

Guido
Stefan Engler
2010-10-09 18:29:30 UTC
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Post by Hergen Lehmann
Post by Holger
allerdings auffällt, sind weiße Streifen, die am unteren Bildrand
flimmern. Das hängt nicht mit der Aufnahme zusammen, ich habe
verschiedene Videocassetten getestet, die mit unterschiedlichen Geräten
bespielt wurden. Ebenso sehe ich Streifen beim Standbild. Kann man diese
Streifen wegbekommen, oder muß man diese Dinger hinnehmen?
Prinzipbedingt gibt es bei VHS *immer* Störungen in der
Bildaustastlücke. Bei Röhren-TVs waren diese durch den grosszügigen
Overscan meist unsichtbar, bei modernen LCD-TVs schielt da öfter mal was
am Bildrand hervor.
Es gab bei VHS nicht wirklich richtige Störungen. Ich hatte immer etwas
Probleme mit dem Bildfang. Ich wollt 20 Bilder zurückspulen und
manchmal hat der Recorder einfach 21 Bilder zurückgespult.
Beim Vorwärtsspulen gab es eigentlich nie Probleme.
Bei Longplay war die Bildqualität des Standbildes immer etwas schlechter
und teilweise mit Störungen behaftet.
Es ist aber ein ganz einfacher VHS-Rekorder und kein Profi-Gerät.

Problem war immer das Alter der Kasetten, die mit der Zeit an Qualität
verlieren, da die Magnetisierung nicht ewig hält.

Ralph Fischer
2010-10-05 07:42:59 UTC
Permalink
Hallo Holger,
Post by Holger
Kann man diese
Streifen wegbekommen, oder muß man diese Dinger hinnehmen?
Man kann.

Für den unteren Bildrand ist die Führungsrolle am Bandauslauf (also
rechts) zuständig.

Du wirst einen geschlitzten Schraubenzieher brauchen; den kann man aus
einem alten Schraubenzieher und einer Flex mit dünner Scheibe schnell
herstellen.

Vor dem Einstellen wirst Du irgendwo eine Klemmschraube lösen müssen,
mit der die Einstellung gesichert wird. Meistens eine kleine
Madenschraube, die die Führung an der Achse klemmt.

Hinterher wieder anziehen ;-)

Viel Erfolg!

Ralph

PS: es kann durchaus sein, dass der Tonkopf richtig stand und nach der
Spureinstellung wieder zurückgekurbelt werden muss.
--
Unsere Baustelle:

http://www.burenreege3.de
Holger
2010-10-06 13:49:33 UTC
Permalink
Post by Ralph Fischer
Vor dem Einstellen wirst Du irgendwo eine Klemmschraube lösen müssen,
mit der die Einstellung gesichert wird. Meistens eine kleine
Madenschraube, die die Führung an der Achse klemmt.
Ist wohl von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Ich fand einen Einsteller
namens "Tracking", damit löste ich das Problem.

Holger
Ralph Fischer
2010-10-06 21:48:58 UTC
Permalink
Hallo Holger,
Post by Holger
Ist wohl von Gerät zu Gerät unterschiedlich.
Noe, eigentlich nicht.
Post by Holger
Ich fand einen Einsteller
namens "Tracking", damit löste ich das Problem.
Sicher, kann man alles machen. Der Tracking-Regler schraubt noch ein
bisschen an der Spurlage herum. Der war für Cassetten gedacht, die auf
anderen Maschinen mit leicht anderer Spurlage aufgenommen waren.

Damit kaschierst Du vermutlich nur ein Symptom. Die Ursache ist dann
noch da: der verstellte Bandauslauf. Das hat genau die von Dir
beschriebenen Folgen: dumpfer Ton und Stoerungen am unteren Rand.

Stell lieber die Spurlage korrekt ein (Tracking-Regler vorher auf "0").
Wenns dumm laeuft, verroedelt Dir die Kiste sonst demnaechst die unteren
Bandraender. Dann sind sie hin.

Liebe Gruesse aus der Wesermasrch

Ralph
--
Unsere Baustelle:
<http://www.burenreege3.de>
Stefan Heimers
2010-10-07 08:33:43 UTC
Permalink
Post by Ralph Fischer
Stell lieber die Spurlage korrekt ein (Tracking-Regler vorher auf "0").
Wenns dumm laeuft, verroedelt Dir die Kiste sonst demnaechst die unteren
Bandraender. Dann sind sie hin.
Wenn das passiert liegt es meist nicht an der Einstellung der Mechanik (die
verstellt sich normalerweise nicht einfach so), sondern an der Andruckrolle
die abgenutzt oder versprödet ist. Auch am Bandzug kann es liegen.

Das Problem bei der Andruckrolle ist, dass sie eventuell nicht mehr
gleichmässig ist. Das heisst, sie zieht z.B. am oberen Bandrand mehr als am
unteren, was dann das Band schräg laufen lässt.

Hier kann man die Rollen reparieren lassen, ich habe damit gute Erfahrungen
gemacht:
http://www.elektro-ersatzteile.eu/index.php?cat=c23_Pinch-Roller-Refurbishment.html&XTCsid=abd63c980759853e2a36a2b2ca0c6db8



Stefan
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