Discussion:
Kopfhörerkabel als Antenne
(zu alt für eine Antwort)
Thomas Großer
2006-10-06 18:06:34 UTC
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Hallo,

bei mobilen Kleinst-UKW-Radios ist es ja üblich, das Kopfhörerkabel
als Antenne zu mißbrauchen.

Welche praktischen Möglichkeiten gibt es, den Empfang eines solchen Geräts
zu verbessern, wenn statt eines Kopfhörers ein Verstärker mit geerdetem
Masseanschluß verwendet wird?

Ist es überhaupt möglich, damit rauscharmen Stereo-Empfang zu genießen?


In meinem konkreten Fall handelt es sich um:
- Mignonakku-versorgtem mp3-Player/-Rekorder mit UKW-Radio (iRiver iFP-895)
- Selbstbau-Verstärker mit ca. 2 m langem, abgeschirmtem Audiokabel und
nochmal ca. 3 m Stromzuleitung zum geerdeten Akku, also mit nicht so
guter Masse/Erde und im Aufnahmefall ohne störendem Schaltnetzteil

Trotzdem (oder gerade wegen der langen Strippen) rauscht es,
wenn auch nicht viel, aber es stört.
Meine TV-Karte mit Radio empfängt bedeutend besser, der PC dafür
braucht aber über 100 Watt und macht unerträglichen Lärm, verlagert
das Rauschen also nur...


Sowas wie hier im Bild zu sehen, hab ich so noch nicht probiert,
aber auf etwas ähnliches wird es wohl hinauslaufen:
http://forum.mysnip.de/read.php?8773,199041,199041

Könnte vielleicht zusätzlich ein Antennenverstärker für Autoradios
was bringen, auch wenn ich kaum Ahnung von Antennen habe?

Hat jemand weitere, bessere Ideen oder gar gute Erfahrungen
und kann davon berichten?
Dieter Wiedmann
2006-10-06 18:18:45 UTC
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Post by Thomas Großer
bei mobilen Kleinst-UKW-Radios ist es ja üblich, das Kopfhörerkabel
als Antenne zu mißbrauchen.
Welche praktischen Möglichkeiten gibt es, den Empfang eines solchen Geräts
zu verbessern, wenn statt eines Kopfhörers ein Verstärker mit geerdetem
Masseanschluß verwendet wird?
UKW-Drosseln in die Audioleitung, natürlich verstärkerseitig, und
die Länge der Leitung sollte ca. 75cm betragen.


Gruß Dieter
Joerg
2006-10-06 18:26:52 UTC
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Hallo Thomas,
Post by Thomas Großer
bei mobilen Kleinst-UKW-Radios ist es ja üblich, das Kopfhörerkabel
als Antenne zu mißbrauchen.
Welche praktischen Möglichkeiten gibt es, den Empfang eines solchen Geräts
zu verbessern, wenn statt eines Kopfhörers ein Verstärker mit geerdetem
Masseanschluß verwendet wird?
Kommt darauf an, ob die beiden Kopfhoererkabel als Dipol angeschaltet
wurden. Bei denen, die ich betrachtet hatte, war das nicht der Fall.

Wenn nicht: Kabel am Radio ein paar mal durch einen 43er Ringkern drehen
und auf der Radioseite einen Antennendraht anschliessen. Wenn das Kabel
selbst als Antenne dienen soll, dann den Kern in etwa bei einer
Viertelwellenlaenge (UKW ca. 75cm) setzen. Bleibt allerdings die Frage,
was die andere Seite des Dipols darstellen soll. Wenn das Ding in der
Hosentasche sitzt, koppelt der Koerper ja wenigstens noch ein bisschen
an. Wenn es aber auf dem Tisch liegt, wird das nichts.

Wenn doch als Dipol: Audiokabel aufspalten, je einen Kern am Radio, dann
Dipol auf der Radioseite anschliessen.
Post by Thomas Großer
Ist es überhaupt möglich, damit rauscharmen Stereo-Empfang zu genießen?
Was ich so an Kleinstradios gesehen haben, eher nicht.
Post by Thomas Großer
Könnte vielleicht zusätzlich ein Antennenverstärker für Autoradios
was bringen, auch wenn ich kaum Ahnung von Antennen habe?
Der Empfaenger koennte dann aufgrund einiger starker Signale zustopfen.
Manchmal scheint es mir, als ob heute viele Ingenieure nicht wissen, wie
man das Wort Dynamikbereich schreibt oder was es bedeutet :-(
Post by Thomas Großer
Hat jemand weitere, bessere Ideen oder gar gute Erfahrungen
und kann davon berichten?
Eher schlechte. M.W. ist das einzige Kleinstradio, das wir je hatten
(Werbegeschenk) inzwischen irgendwo floeten. Taugte nix.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Dieter Wiedmann
2006-10-06 18:51:23 UTC
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Post by Joerg
Wenn nicht: Kabel am Radio ein paar mal durch einen 43er Ringkern drehen
und auf der Radioseite einen Antennendraht anschliessen. Wenn das Kabel
selbst als Antenne dienen soll, dann den Kern in etwa bei einer
Viertelwellenlaenge (UKW ca. 75cm) setzen.
Mit Klappferrit besonders einfach.


Gruß Dieter
Joerg
2006-10-06 19:21:39 UTC
Permalink
Hallo Dieter,
Post by Dieter Wiedmann
Post by Joerg
Wenn nicht: Kabel am Radio ein paar mal durch einen 43er Ringkern
drehen und auf der Radioseite einen Antennendraht anschliessen. Wenn
das Kabel selbst als Antenne dienen soll, dann den Kern in etwa bei
einer Viertelwellenlaenge (UKW ca. 75cm) setzen.
Mit Klappferrit besonders einfach.
Stimmt. Aber nach ein paar Jahren wird das PVC sproede, der Ferrit
faellt herunter und kracht zielgenau in die Muschel vom Tahiti Urlaub :-)
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Marcel Müller
2006-10-06 20:02:05 UTC
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Post by Joerg
Stimmt. Aber nach ein paar Jahren wird das PVC sproede, der Ferrit
faellt herunter und kracht zielgenau in die Muschel vom Tahiti Urlaub :-)
Ich würde mir da eher sorgen machen, dass das Zeugs beim 100MHz
eigentlich nur noch absorbiert, und nicht Induktiv abkoppelt.

Ich glaube Eisenpulverkerne sind für diesen Zweck wesentlich besser.


Marcel
Dieter Wiedmann
2006-10-06 20:30:15 UTC
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Post by Joerg
Post by Dieter Wiedmann
Mit Klappferrit besonders einfach.
Stimmt. Aber nach ein paar Jahren wird das PVC sproede,
<Nachguck> Alles PP hier, UV-stabilisiert, nix PVC.


Gruß Dieter
Joerg
2006-10-06 20:47:58 UTC
Permalink
Hallo Dieter,
Post by Dieter Wiedmann
Post by Joerg
Post by Dieter Wiedmann
Mit Klappferrit besonders einfach.
Stimmt. Aber nach ein paar Jahren wird das PVC sproede,
<Nachguck> Alles PP hier, UV-stabilisiert, nix PVC.
Die schwarzen? Wird auch alles sproede, jedenfalls in Kalifornien :-(
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Dieter Wiedmann
2006-10-06 23:52:03 UTC
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Post by Joerg
Post by Dieter Wiedmann
<Nachguck> Alles PP hier, UV-stabilisiert, nix PVC.
Die schwarzen? Wird auch alles sproede, jedenfalls in Kalifornien :-(
Mausgrau! So wie die üblichen Abwasserrohre.


Gruß Dieter
Joerg
2006-10-07 00:18:15 UTC
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Hallo Dieter,
Post by Dieter Wiedmann
Post by Joerg
Post by Dieter Wiedmann
<Nachguck> Alles PP hier, UV-stabilisiert, nix PVC.
Die schwarzen? Wird auch alles sproede, jedenfalls in Kalifornien :-(
Mausgrau! So wie die üblichen Abwasserrohre.
Hier sind die aus weicherem Pastik schwarz, dann gibt es welche mit PVC
und die Nylon Versionen. Bei unseren 40C und mehr im Sommer haelt aber
so gut wie kein Plaste. Als ich vorhin nach den Dingern sah, hatte eine
Sorte davon einen weissen Schleier auf dem Schwarzen Plastik. Naja, wohl
auch bald hinueber.

Zum Glueck hatten wir aus Germany Holzwaescheklammern mitgebracht. Nach
leichter Modifikation hat man dann etwas dauerhaefteres.

Wie auch immer, ich brauche sie eh fast nur zur Diagnose. Wenn ein
Geraet nur mit einem halben Kilo an Ferriten durch den EMV-TUEV kommt,
dann stimmt an dem Design meist etwas nicht.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Thomas Großer
2006-10-06 23:35:33 UTC
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Post by Joerg
Kommt darauf an, ob die beiden Kopfhoererkabel als Dipol angeschaltet
wurden. Bei denen, die ich betrachtet hatte, war das nicht der Fall.
Wenn nicht: Kabel am Radio ein paar mal durch einen 43er Ringkern drehen
und auf der Radioseite einen Antennendraht anschliessen. Wenn das Kabel
selbst als Antenne dienen soll, dann den Kern in etwa bei einer
Viertelwellenlaenge (UKW ca. 75cm) setzen. Bleibt allerdings die Frage,
was die andere Seite des Dipols darstellen soll. Wenn das Ding in der
Hosentasche sitzt, koppelt der Koerper ja wenigstens noch ein bisschen
an. Wenn es aber auf dem Tisch liegt, wird das nichts.
9 Wdg des Audiokabels nach 75 cm auf einen etwas kleineren Ferrit-Ringkern
ergeben erstmal keinen hörbaren Unterschied, teste ich aber nochmal, wenn
der leicht störende Rechner aus ist.

Eisenpulverkern hab ich keinen übrig, fertige Spulen sind mir lieber.
Post by Joerg
Wenn doch als Dipol: Audiokabel aufspalten, je einen Kern am Radio, dann
Dipol auf der Radioseite anschliessen.
So probiere ich das auch mal.
Spulen hab ich hier einige liegen, sogar ein kleines Teil mit
3 zusammengeklebten Kernchen mit je einer Spule.
Mal sehen, was passiert, wenn ich das direkt an den Klinkenstecker löte.

Als Antenne muß erstmal ein Draht herhalten, vielleicht bringt auch die
schon ewig ungenutzte Dachboden-Fernseh-Antenne was.
Post by Joerg
Post by Thomas Großer
Könnte vielleicht zusätzlich ein Antennenverstärker für Autoradios
was bringen, auch wenn ich kaum Ahnung von Antennen habe?
Der Empfaenger koennte dann aufgrund einiger starker Signale zustopfen.
Manchmal scheint es mir, als ob heute viele Ingenieure nicht wissen, wie
man das Wort Dynamikbereich schreibt oder was es bedeutet :-(
Aber es könnte auch klappen, falls der Empfänger doch einigermaßen gut
sein sollte?
Post by Joerg
Post by Thomas Großer
Hat jemand weitere, bessere Ideen oder gar gute Erfahrungen
und kann davon berichten?
Eher schlechte. M.W. ist das einzige Kleinstradio, das wir je hatten
(Werbegeschenk) inzwischen irgendwo floeten. Taugte nix.
Das Gerät war definitiv zu teuer für ein Werbegeschenk :)
Und abgesehen von der Antenne ist der Empfänger schon recht gut...
zumindest mehr als nur ein Werbegäg.

Gibt ja auch mp3-Player mit Radio, wo das Spielzeug-Scanradio
(bestimmt nur mono) "im Stereo-Ohrhörer integriert" ist ;)
Joerg
2006-10-06 23:48:28 UTC
Permalink
Hallo Thomas,
Post by Thomas Großer
Post by Joerg
Kommt darauf an, ob die beiden Kopfhoererkabel als Dipol angeschaltet
wurden. Bei denen, die ich betrachtet hatte, war das nicht der Fall.
Wenn nicht: Kabel am Radio ein paar mal durch einen 43er Ringkern drehen
und auf der Radioseite einen Antennendraht anschliessen. Wenn das Kabel
selbst als Antenne dienen soll, dann den Kern in etwa bei einer
Viertelwellenlaenge (UKW ca. 75cm) setzen. Bleibt allerdings die Frage,
was die andere Seite des Dipols darstellen soll. Wenn das Ding in der
Hosentasche sitzt, koppelt der Koerper ja wenigstens noch ein bisschen
an. Wenn es aber auf dem Tisch liegt, wird das nichts.
9 Wdg des Audiokabels nach 75 cm auf einen etwas kleineren Ferrit-Ringkern
ergeben erstmal keinen hörbaren Unterschied, teste ich aber nochmal, wenn
der leicht störende Rechner aus ist.
Muss aber auch das richtige Material sein. Bei uns Fair-Rite #43,
koennte bei Euch anders heissen. Neun Windungen als Luftspule sollten
aber schon etwas bewirken. Doch nicht mit Stoernebel.
Post by Thomas Großer
Eisenpulverkern hab ich keinen übrig, fertige Spulen sind mir lieber.
Eisenpulver nehme ich meist nur bei Schwingkreisen. Wenn's etwas teurer
sein darf :-)
Post by Thomas Großer
Post by Joerg
Wenn doch als Dipol: Audiokabel aufspalten, je einen Kern am Radio, dann
Dipol auf der Radioseite anschliessen.
So probiere ich das auch mal.
Spulen hab ich hier einige liegen, sogar ein kleines Teil mit
3 zusammengeklebten Kernchen mit je einer Spule.
Mal sehen, was passiert, wenn ich das direkt an den Klinkenstecker löte.
Anloeten?
Post by Thomas Großer
Als Antenne muß erstmal ein Draht herhalten, vielleicht bringt auch die
schon ewig ungenutzte Dachboden-Fernseh-Antenne was.
Sollte sie schon. Worst case stopft sie den kleinen Empfaenger zu.
Post by Thomas Großer
Post by Joerg
Post by Thomas Großer
Könnte vielleicht zusätzlich ein Antennenverstärker für Autoradios
was bringen, auch wenn ich kaum Ahnung von Antennen habe?
Der Empfaenger koennte dann aufgrund einiger starker Signale zustopfen.
Manchmal scheint es mir, als ob heute viele Ingenieure nicht wissen, wie
man das Wort Dynamikbereich schreibt oder was es bedeutet :-(
Aber es könnte auch klappen, falls der Empfänger doch einigermaßen gut
sein sollte?
Koennte, aber ich wuerde mir nicht viel Hoffnung machen. Von der
heutigen "Jux-Elektronik" bin ich nicht so begeistert. Mein 30 Jahre
altes Taschentransistorradio funktioniert besser als die mir bisher
begeneten modernen Stoepseldinger. Und gegen den 50-jaehrigen
Sachsenwerk hat noch gar kein anderes Radio angestunken ;-)
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2006-10-07 08:02:31 UTC
Permalink
Post by Joerg
Eher schlechte. M.W. ist das einzige Kleinstradio, das wir je hatten
(Werbegeschenk) inzwischen irgendwo floeten. Taugte nix.
Kopfhörerkabel als Antenne ist eh Mist. Ich habe zwei
DAB-Taschenradios von Perstel, ähnliche Bauart, eines mit einer
kleinen Teleskopantenne, eines mit der Kopfhörerkabellösung - der
geneigte Leser wird ahnen, welches Gerät den besseren Empfang hat...
Leider ist das mit dem schlechteren Empfang zugleich das Gerät mit dem
MP3-Player und der aufnahmefunktion :-/

Wie kann man in _dieser_ Preisklasse nur so einen Käse bauen?!
Stefan Heimers
2006-10-07 09:10:19 UTC
Permalink
Wie kann man in dieser Preisklasse nur so einen Käse bauen?!
Vermutlich ist das nicht eine Sparmassnahme, sondern für den Benutzer
bequemer als eine sperrige Teleskopantenne beim Jogging.

Stefan
--
Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2006-10-07 14:51:55 UTC
Permalink
Post by Stefan Heimers
Vermutlich ist das nicht eine Sparmassnahme, sondern für den Benutzer
bequemer als eine sperrige Teleskopantenne beim Jogging.
Dafür kann man dann beim Joggen halt gar nix empfangen. Dafür sind die
Feldstärken eh zu gering, außer, man joggt um den Fernmeldeturm herum.
Joerg
2006-10-07 16:05:13 UTC
Permalink
Hallo Ralph,
Post by Ralph A. Schmid, DK5RAS
Post by Joerg
Eher schlechte. M.W. ist das einzige Kleinstradio, das wir je hatten
(Werbegeschenk) inzwischen irgendwo floeten. Taugte nix.
Kopfhörerkabel als Antenne ist eh Mist. Ich habe zwei
DAB-Taschenradios von Perstel, ähnliche Bauart, eines mit einer
kleinen Teleskopantenne, eines mit der Kopfhörerkabellösung - der
geneigte Leser wird ahnen, welches Gerät den besseren Empfang hat...
Leider ist das mit dem schlechteren Empfang zugleich das Gerät mit dem
MP3-Player und der aufnahmefunktion :-/
Wie kann man in _dieser_ Preisklasse nur so einen Käse bauen?!
Man ist wohl davon ausgegangen, dass die Leute nur MP3 hoeren und die
Sache nicht weiter auffaellt.
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Ralph A. Schmid, DK5RAS
2006-10-07 16:50:51 UTC
Permalink
Post by Joerg
Man ist wohl davon ausgegangen, dass die Leute nur MP3 hoeren und die
Sache nicht weiter auffaellt.
Nein, dafür wäre das Ding auch viel zu groß und zu teuer. Eigentlich
ist DAB-Empfang der Primärzweck des Teils, MP3 nur so ein
Zusatzfeature. Und die Aufzeichnungsfunktion direkt aus DAB heraus,
die ist auch sehr nett. Wäre nur der Empfang besser...
Stefan Heimers
2006-10-06 20:26:11 UTC
Permalink
Post by Thomas Großer
Sowas wie hier im Bild zu sehen, hab ich so noch nicht probiert,
http://forum.mysnip.de/read.php?8773,199041,199041
Die Schaltung hat einen grossen Fehler: natürlich wird die Abschirmung des
Kopfhörerkabels (Masse) als Antenne verwendet, also muss auch diese mit
einem Widerstand, oder besser noch einer kleinen Spule, vom Radio
abgekoppelt werden.

Die Antenne kommt dann an die Masse von der Kopfhörerbuchse. Falls ein
Kabelanschluss oder eine Dachantenne mit Koax-Kabel verwendet wird, muss
der Innenleiter des Koax-Kabels an die Masse der Kopfhörerbuchse, die
Abschirmung des Antennenkabels an eine andere Masse des Radios.

Im Innern des Radios ist nämlich die Kopfhörermasse direkt mit dem
Antenneneingang des Tuners verbunden und nur über eine kleine Spule mit der
Gerätemasse.

Stefan
--
Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
Thomas Großer
2006-10-06 23:35:35 UTC
Permalink
Post by Stefan Heimers
Post by Thomas Großer
Sowas wie hier im Bild zu sehen, hab ich so noch nicht probiert,
http://forum.mysnip.de/read.php?8773,199041,199041
Die Schaltung hat einen grossen Fehler: natürlich wird die Abschirmung des
Kopfhörerkabels (Masse) als Antenne verwendet, also muss auch diese mit
einem Widerstand, oder besser noch einer kleinen Spule, vom Radio
abgekoppelt werden.
So dachte ich's mir. Widerstände können doch da nicht viel bewirken.

Geht denn da jede Spule mit z.B. >= 4 Windungen auf irgendeinem Kern?

Hab hier einige mit z.B. 10µH liegen, bei ersten Tests ändert sich das
Rauschen damit auch, wenn ich 3 Stück zwischen die 3 Adern nahe des
Empfängers klemme, aber ein drangehaltener Draht hinter den Spulen
ändert trotzdem noch das Rauschen, wenn auch etwas anders als vor den
Spulen, so daß ich annehme, daß die Spulen zu klein, oder der Testaufbau
zu groß ist.
Post by Stefan Heimers
Die Antenne kommt dann an die Masse von der Kopfhörerbuchse. Falls ein
Kabelanschluss oder eine Dachantenne mit Koax-Kabel verwendet wird, muss
der Innenleiter des Koax-Kabels an die Masse der Kopfhörerbuchse, die
Abschirmung des Antennenkabels an eine andere Masse des Radios.
Im Innern des Radios ist nämlich die Kopfhörermasse direkt mit dem
Antenneneingang des Tuners verbunden und nur über eine kleine Spule mit der
Gerätemasse.
Das Gerät hat nur keine erkennbare Masse:
Line-IN, Kopfhörerbuchse, Akku & USB-Buchse haben
fast alle unterschiedliches Potential, USB & Verstärker
z.B. darf ich nicht gleichzeitig anstöpseln, sonst wird
irgendwas über die Abschirmungen kurzgeschlossen...

Vielleicht ist ja eine passende Masse dabei; Antennenabschirmung müßte
sich da ja auch per Kondensator anklemmen lassen, so daß nichts
kurzgeschlossen werden kann.
Stefan Heimers
2006-10-07 09:03:43 UTC
Permalink
Post by Thomas Großer
Geht denn da jede Spule mit z.B. >= 4 Windungen auf irgendeinem Kern?
Impedanz der Spule Z=j * 2 * Pi * f * L

Dich interessiert der Realteil, also kannst Du j weglassen.

Die Antennenimpedanz ist ca. 75 Ohm. Die Spulenimpedanz bei 100MHz muss nun
deutlich höher werden, sagen wir mindestens 500 Ohm. Sie darf aber bei
Audiofrequenzen (bis 20kHz) nicht mehr als ca. 5 Ohm werden, um den
Frequenzgang nicht zu sehr zu beeinträchtigen.

Dies gibt einen sehr grossen Bereich für die Induktivität L, der möglich
ist.

Beim Kern ist es so, dass er für UKW Frequenzen geeignet sein muss. Das
steht im Datenblatt. Aber vielleicht machst Du einfach eine Luftspule. Ohne
nachzurechnen würde ich schätzen, 10 Windungen Kupferlackdraht um einen
Bleistift gewickelt sollten gehen.


Stefan
--
Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
Thomas Großer
2006-10-11 13:43:16 UTC
Permalink
Danke für die Antworten,

ein kunstvoll verlegtes Audiokabel aus mehreren zusammengesteckten
Klinkenstecker-Kabeln hat das Rauschen nun wenigstens ein bißchen
leiser gemacht :-)

Das vom Empfänger aus gesehen 2. Kabelstück hat an beiden Enden was
magnetisches drin, also ein paar Windungen um irgendeinen Kern;
das Kabel lag wohl einem LCD-Bildschirm oder einem Motherboard bei.

Alle anderen Versuche, auch mit der Dachantenne, brachten mehr Rauschen,
oder zumindest nicht weniger.


Vielleicht hat ja jemand noch einen Tip, wo ich einen vernünftigen,
nebengeräuschfreien Stereo-UKW-Empfänger mit Digitalanzeige, Antennen-
Anschluß, Line-out bzw. Kopfhörerausgang und <=+24V-Eingang herbekommen
könnte, für <80 Euro...

Hab' danach noch nicht gesucht, eilt auch nicht, wird es wohl sowieso
nicht geben.

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