Discussion:
Akkus prüfen?
(zu alt für eine Antwort)
Thorsten Koch
2007-10-22 17:39:20 UTC
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Hallo,

ich bin nun kein richtiger Fachmann, und weiß daher nicht so recht, wie
man NiMH-Akkus prüft. Wobei das "prüfen" jetzt umfasst:
- ist der Akku "voll" oder "leer" ?
- ist er eventuell defekt?

Gerade wenn man kräftige Stromfresser dranhängt (z.B. mein GPS) mache
ich die Erfahrung, dass das Gerät schon den Geist aufgibt, wenn man
andere Geräte mit den dann "leeren" Akkus noch locker weiter betreiben kann.
Und bei den Teilen, die ich schon länger habe, habe ich den Eindruck,
dass da welche drunter sind, die auch voll nicht mehr viel Kapazität
haben - nur wie finde ich die heraus?

Ich habe hier ein Multimeter rumliegen, dass auch einiges zu können
scheint - damit könnte ich Spannungen und Stromstärken messen. (Was bei
Akkus, die nicht unter Last stehen, ein fragwürdiges Unterfangen ist,
wie ich durch Erfahrung und Googlen herausfinden konnte).

Tja, hat jemand einen Tip, wie ich mich etwas über den Zustand der Akkus
kundig machen könnte?

Grüße,
Thorsten
Martin Klaiber
2007-10-22 18:42:38 UTC
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Post by Thorsten Koch
ich bin nun kein richtiger Fachmann, und weiß daher nicht so recht,
- ist der Akku "voll" oder "leer" ?
NiMH-Zellen gelten üblicherweise als leer, wenn sie weniger als 1V
Klemmenspannung haben. Wie voll sie sind, lässt sich so aber nicht
oder nur sehr unzuverlässig feststellen.
Post by Thorsten Koch
Tja, hat jemand einen Tip, wie ich mich etwas über den Zustand der
Akkus kundig machen könnte?
Ich würde Dir empfehlen, Entladekennlinien mit verschiedenen Lasten
aufzunehmen. Also: Zelle aufladen, aus dem Ladegerät nehmen, einen
Widerstand parallel schalten und die Zeit messen, bis die Spannung
unter 1V sinkt. Noch einfacher ist es, wenn Dein Multimeter einen
RS-232-Ausgang (o.ä.) hat, dann übernimmt die Auswertung der PC.

Damit kannst Du sowohl die Zellen finden, die defekt sind, sie haben
auch bei geringen Strömen eine zu geringe Kapazität, wie auch die
Zellen mit hohem Innenwiderstand, die sich nicht für Geräte mit hohem
Stromverbrauch eignen, ihre Klemmenspannung bricht bei hohen Strömen
sehr schnell ein.
Thorsten Koch
2007-10-22 19:44:55 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
Post by Thorsten Koch
ich bin nun kein richtiger Fachmann, und weiß daher nicht so recht,
- ist der Akku "voll" oder "leer" ?
NiMH-Zellen gelten üblicherweise als leer, wenn sie weniger als 1V
Klemmenspannung haben. Wie voll sie sind, lässt sich so aber nicht
oder nur sehr unzuverlässig feststellen.
Eben...
Post by Martin Klaiber
Post by Thorsten Koch
Tja, hat jemand einen Tip, wie ich mich etwas über den Zustand der
Akkus kundig machen könnte?
Ich würde Dir empfehlen, Entladekennlinien mit verschiedenen Lasten
aufzunehmen. Also: Zelle aufladen, aus dem Ladegerät nehmen, einen
Widerstand parallel schalten
Wieviel Ohm wären denn da zu empfehlen?

und die Zeit messen, bis die Spannung
Post by Martin Klaiber
unter 1V sinkt.
und mit welchen Zeiten muss ich rechnen?

Noch einfacher ist es, wenn Dein Multimeter einen
Post by Martin Klaiber
RS-232-Ausgang (o.ä.) hat, dann übernimmt die Auswertung der PC.
Damit kannst Du sowohl die Zellen finden, die defekt sind, sie haben
auch bei geringen Strömen eine zu geringe Kapazität,
äh... hab ich glaub ich nicht ganz verstanden.
Post by Martin Klaiber
wie auch die
Zellen mit hohem Innenwiderstand, die sich nicht für Geräte mit hohem
Stromverbrauch eignen,
Steigt der Innenwiderstand, wenn die Zellen altern oder nicht optimal
behandelt werden?
Post by Martin Klaiber
ihre Klemmenspannung bricht bei hohen Strömen
sehr schnell ein.
Und was gilt hier als hoher Strom?

Schöne Grüße,
Thorsten
Marte Schwarz
2007-10-22 20:28:18 UTC
Permalink
Hallo Thorsten,

Nachdem Du kaum die letzten 2 Stellen hinterm Komma wissen willst, empfehle
ich Dir den Tip mit dem Billgwecker mit Zeigern (steht garantiert irgendwo
einer herum, oder?). Mach 1 Ohm (es können auch 2,2 Ohm sein, z.B. für alte
NiCd-500mAh-Zellen) parallel zum Wecker rein. Seh zu, dass dieser Widerstand
auch 1,5 W an Wärme loswerden kann (beim 2,2 Ohm kanns entsprechend weniger
sein). Stell den Wecker auf 12:00 und lass laufen, bis er stehen bleibt. Das
sei Dein Vergleichsmaß. Ca bei 1,2 Ohm kannst Du in etwa die Kapazität in Ah
direkt ablesen. Bei 1 Ohm darfst Du ca 20 % draufsatteln, bei hochohmigeren
entsprechend abziehen. Vor Tiefentladung solltest Du nicht zu sehr Angst
haben, weil Du nur eine Zelle gleichzeitig dran hast und da die
Tiefentladung nicht besonders gefährlich ist. (Die Dogmatiker hier mögen
jetzt widersprechen, sollen sie eben...)

So bekommst Du sehr bald einen brauchbaren Überblick, wie es um Deine Zellen
steht.

Marte
Post by Thorsten Koch
Post by Martin Klaiber
Post by Thorsten Koch
ich bin nun kein richtiger Fachmann, und weiß daher nicht so recht,
- ist der Akku "voll" oder "leer" ?
NiMH-Zellen gelten üblicherweise als leer, wenn sie weniger als 1V
Klemmenspannung haben. Wie voll sie sind, lässt sich so aber nicht
oder nur sehr unzuverlässig feststellen.
Eben...
Post by Martin Klaiber
Post by Thorsten Koch
Tja, hat jemand einen Tip, wie ich mich etwas über den Zustand der
Akkus kundig machen könnte?
Ich würde Dir empfehlen, Entladekennlinien mit verschiedenen Lasten
aufzunehmen. Also: Zelle aufladen, aus dem Ladegerät nehmen, einen
Widerstand parallel schalten
Wieviel Ohm wären denn da zu empfehlen?
und die Zeit messen, bis die Spannung
Post by Martin Klaiber
unter 1V sinkt.
und mit welchen Zeiten muss ich rechnen?
Noch einfacher ist es, wenn Dein Multimeter einen
Post by Martin Klaiber
RS-232-Ausgang (o.ä.) hat, dann übernimmt die Auswertung der PC.
Damit kannst Du sowohl die Zellen finden, die defekt sind, sie haben
auch bei geringen Strömen eine zu geringe Kapazität,
äh... hab ich glaub ich nicht ganz verstanden.
Post by Martin Klaiber
wie auch die
Zellen mit hohem Innenwiderstand, die sich nicht für Geräte mit hohem
Stromverbrauch eignen,
Steigt der Innenwiderstand, wenn die Zellen altern oder nicht optimal
behandelt werden?
Post by Martin Klaiber
ihre Klemmenspannung bricht bei hohen Strömen
sehr schnell ein.
Und was gilt hier als hoher Strom?
Schöne Grüße,
Thorsten
Thorsten Koch
2007-10-24 18:12:52 UTC
Permalink
Post by Marte Schwarz
Nachdem Du kaum die letzten 2 Stellen hinterm Komma wissen willst, empfehle
ich Dir den Tip mit dem Billgwecker mit Zeigern (steht garantiert irgendwo
einer herum, oder?).
Das nicht. Aber bei Norma gabs grad einen zu kaufen für 1 Euro. Ich
denke, das ist billig genug.
Post by Marte Schwarz
Mach 1 Ohm (es können auch 2,2 Ohm sein, z.B. für alte
NiCd-500mAh-Zellen) parallel zum Wecker rein. Seh zu, dass dieser Widerstand
auch 1,5 W an Wärme loswerden kann (beim 2,2 Ohm kanns entsprechend weniger
sein).
C*****: 1,2 Ohm, 5 Watt, 0,49 Euro.
Post by Marte Schwarz
Stell den Wecker auf 12:00 und lass laufen, bis er stehen bleibt. Das
sei Dein Vergleichsmaß. Ca bei 1,2 Ohm kannst Du in etwa die Kapazität in Ah
direkt ablesen.
Die Umrechnung hab ich nicht ganz verstanden. Welche Zeit entspricht
einer Ah ? Und warum grad 1,2 Ohm? Würde in die Rechnung nicht noch der
Widerstand der Uhr eingehen, oder ist der im Vergleich zu den 1,2 Ohm
vernachlässigenswert groß?
Post by Marte Schwarz
So bekommst Du sehr bald einen brauchbaren Überblick, wie es um Deine Zellen
steht.
Jo, das probier ich mal.

Vielen Dank für die Idee, hab nebenbei in dem Thread noch viel gelernt!

Thorsten
Martin Klaiber
2007-10-22 20:27:30 UTC
Permalink
Post by Thorsten Koch
Post by Martin Klaiber
Ich würde Dir empfehlen, Entladekennlinien mit verschiedenen Lasten
aufzunehmen. Also: Zelle aufladen, aus dem Ladegerät nehmen, einen
Widerstand parallel schalten
Wieviel Ohm wären denn da zu empfehlen?
Hängt vom Entladestrom ab und wird nach dem ohmschen Gesetz berechnet.
Der passende Entladestrom wiederum hängt von Deinen Anwendungen ab.
Wenn Du Akkus aussuchen willst, die mit Deinem GPS-Gerät eine hohe
Laufzeit ergeben, wählst Du sinnvollerweise mindestens den Strom, den
auch das GPS-Gerät haben möchte.

Den Spannungsabfall beim Durchlaufen der Entladekennlinie kannst Du
vernachlässigen und der Einfachheit halber mit 1V rechnen. Das reicht
für Deine Zwecke.

Denke bei der Auswahl des Widerstands aber an die Verlustleistung
(P=U*I). Im Zweifelsfall eher etwas größer wählen, da Widerstände
bei ihrer Nennleistung schon ziemlich heiß werden können.
Post by Thorsten Koch
Post by Martin Klaiber
und die Zeit messen, bis die Spannung unter 1V sinkt.
und mit welchen Zeiten muss ich rechnen?
Kapazität durch Entladestrom, bei einer 2000mAh-Zelle und 200mA also
mit rund 10 Stunden. Bei kleinen Entladeströmen liegt der Wert jedoch
höher, bei hohen Entladeströmen tiefer als errechnet.

Wie gesagt: bequemer ist es mit einem Multimeter mit Messausgang für
den PC, oder etwas Selbstgebasteltem auf Basis eines AVR, o.ä.
Post by Thorsten Koch
Post by Martin Klaiber
Damit kannst Du sowohl die Zellen finden, die defekt sind, sie haben
auch bei geringen Strömen eine zu geringe Kapazität,
äh... hab ich glaub ich nicht ganz verstanden.
Defekte Zellen sind beim Entladen quasi sofort leer, auch wenn man sie
nur wenig belastet.
Post by Thorsten Koch
Steigt der Innenwiderstand, wenn die Zellen altern oder nicht optimal
behandelt werden?
Ja.
Post by Thorsten Koch
Post by Martin Klaiber
ihre Klemmenspannung bricht bei hohen Strömen sehr schnell ein.
Und was gilt hier als hoher Strom?
Hm, schwierige Frage. Frag mal einen Modellbauer, für den ist alles
unter 1C (entsprechend 2A bei einem 2Ah-Akku) vermutlich ein kleiner
Strom, für Anwendungen in der Unterhaltungselektronik, o.ä. sind das
aber schon recht hohe Ströme.

Ich würde mich, wie gesagt, an den Geräten orientieren, für die Du die
Akkus verwenden willst. Wie gut ein Akku bei 5A die Spannung halten
kann, kann Dir egal sein, wenn Du maximal 500mA entnehmen willst.
MaWin
2007-10-22 20:00:56 UTC
Permalink
ich bin nun kein richtiger Fachmann, und weiß daher nicht so recht, wie man
- ist der Akku "voll" oder "leer" ?
- ist er eventuell defekt?
Nur durch Laden und Entladen und Kapazität messen. Die
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
sagt: "Hat ein Akku nur noch 80% seiner Nennkapazität, ist er
nach DIN 43539 als defekt einzustufen."
Das wäre aber eher der Garantiefall beim Naukauf, es obliegt
natürlich dir, wann du ihn aussonderst.
Gerade wenn man kräftige Stromfresser dranhängt (z.B. mein GPS) mache ich die
Erfahrung, dass das Gerät schon den Geist aufgibt, wenn man andere Geräte mit
den dann "leeren" Akkus noch locker weiter betreiben kann.
Weil der alte Akku eine höheren Innenwiderstand hat, das ist ein
Verschleisseffekt von Akkus. Bei NiCd gibt sich das wieder, wenn man ihn
mit einem ordentlichen Ladegeraet 3 x auflädt und entlädt, bei NiMH hilft
das oftmals nicht. Wenn er nicht besser wird, ist der Akku defekt. Es gibt
dann auch keine sinnvolle Moeglichkeit, ihn wieder zu erfrischen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Bernd Mayer
2007-10-22 20:36:34 UTC
Permalink
Post by Thorsten Koch
ich bin nun kein richtiger Fachmann, und weiß daher nicht so recht, wie
- ist der Akku "voll" oder "leer" ?
- ist er eventuell defekt?
Tja, hat jemand einen Tip, wie ich mich etwas über den Zustand der Akkus
kundig machen könnte?
Hallo,

Schnelltest der Hochstromfähigkeit:

Dazu halte ich geladene AA-NiMH-Akkus kurz an die Strippen eines
Digitalmessgerätes im 20A-Messbereich. Das trennt die Streu vom Weizen:
Gute Akkus liefern hier ca. 8 Ampere mit geringer Streuung einer Serie,
bei schlechten Akkumarken sind das dann nur zwischen ca 1 A bis ca. 4 A
mit beträchtlichen Abweichungen einzelner Zellen. Bei der Messung wird
annähernd der Kurzschlussstrom der Akkus gemessen wobei die Messstrippen
und der Innenwiderstand des Messgerätes stark in die Messung eingehen -
daher kann man nur Messungen mit identischem Messgerät/Messleitungen
direkt vergleichen.

Ein Blick in die Datenblätter der Akkuhersteller zeigt auch die
Maximalstrombelastbarkeit an. Die Messung solte man nur so kurz
durchführen bis man das Multimeter ablesen kann (wenige Sekunden).

Für Messungen der Akkukapazität muss man die Entladekurve aufnehmen
(Zeit und Strom) mit einem Lastwiderstand (so dass ca. 1 bis 3 Ampere
fliessen). Es gibt auch Akkuladegeräte die die Kapzität messen können.

http://www.jens-seiler.de/bastelecke/akkus/
http://www.sanyo.co.jp/energy/english/product/twicell_2.html
http://www.gpbatteries.com/html/front/index.html
http://www.varta.com/de/


Bernd Mayer
Michael Rübig
2007-10-22 20:58:37 UTC
Permalink
Post by Thorsten Koch
Post by Thorsten Koch
ich bin nun kein richtiger Fachmann, und weiß daher nicht so recht, wie
- ist der Akku "voll" oder "leer" ?
- ist er eventuell defekt?
Tja, hat jemand einen Tip, wie ich mich etwas über den Zustand der Akkus
kundig machen könnte?
Hallo,
Dazu halte ich geladene AA-NiMH-Akkus kurz an die Strippen eines
Gute Akkus liefern hier ca. 8 Ampere mit geringer Streuung einer Serie,
Gute AA-Akkus liefern dabei deutlich mehr als 20A.
http://sanyo.wslogic.com/pdf/pdfs/HR-3U-2500.pdf

25mOhm, das sind bei 1,2V 48A Kurzschlussstrom.

Modellflugzeuge mit AA-Zellen ziehen durchaus 10A Dauerstrom aus diesen
Zellen. Deine Werte passen eher zu Alkalines.

Michael
Bernd Mayer
2007-10-22 21:16:00 UTC
Permalink
Post by Michael Rübig
Post by Thorsten Koch
Post by Thorsten Koch
ich bin nun kein richtiger Fachmann, und weiß daher nicht so recht, wie
- ist der Akku "voll" oder "leer" ?
- ist er eventuell defekt?
Tja, hat jemand einen Tip, wie ich mich etwas über den Zustand der
Akkus
Post by Thorsten Koch
kundig machen könnte?
Hallo,
Dazu halte ich geladene AA-NiMH-Akkus kurz an die Strippen eines
Gute Akkus liefern hier ca. 8 Ampere mit geringer Streuung einer Serie,
Gute AA-Akkus liefern dabei deutlich mehr als 20A.
http://sanyo.wslogic.com/pdf/pdfs/HR-3U-2500.pdf
25mOhm, das sind bei 1,2V 48A Kurzschlussstrom.
Modellflugzeuge mit AA-Zellen ziehen durchaus 10A Dauerstrom aus diesen
Zellen. Deine Werte passen eher zu Alkalines.
Hallo,

die 25mOhm gelten nur bei Rückenwind und 1000Hz!

In der Praxis habe ich hier mit je 2 mal 1m Messstrippen von 1mm² und
dem Innenwiderstand des Multimeters plus Übergangswiderständen zu tun -
das habe ich im posting ja auch skizziert. Es sind schon AA-NiMH-Akkus
die ich damit gemessen habe!

Für mich ist die Messung praxisgerecht.


Grüsse


Bernd Mayer
Wolfgang Allinger
2007-10-23 00:24:00 UTC
Permalink
On 22 Oct 07 at group /de/sci/electronics in article
Post by Bernd Mayer
Post by Michael Rübig
Post by Bernd Mayer
Dazu halte ich geladene AA-NiMH-Akkus kurz an die Strippen eines
Digitalmessgerätes im 20A-Messbereich. Das trennt die Streu vom
Weizen: Gute Akkus liefern hier ca. 8 Ampere mit geringer Streuung
einer Serie,
Gute AA-Akkus liefern dabei deutlich mehr als 20A.
[...]
Post by Bernd Mayer
Post by Michael Rübig
25mOhm, das sind bei 1,2V 48A Kurzschlussstrom.
Modellflugzeuge mit AA-Zellen ziehen durchaus 10A Dauerstrom aus
diesen Zellen. Deine Werte passen eher zu Alkalines.
die 25mOhm gelten nur bei Rückenwind und 1000Hz!
Na wenn Du meinst.
Post by Bernd Mayer
In der Praxis habe ich hier mit je 2 mal 1m Messstrippen von 1mm² und
dem Innenwiderstand des Multimeters plus Übergangswiderständen zu tun
- das habe ich im posting ja auch skizziert. Es sind schon
AA-NiMH-Akkus die ich damit gemessen habe!
Für mich ist die Messung praxisgerecht.
Bis Dir die (hoffentlich) Sicherung des Messgerätes und (unhoffentlich
nicht) der Akku um die Ohren fliegt. Mir ist Deine merkwürdige
Messmethode sehr suspekt und nicht praxisgerecht. Vielleicht habe ich
zuviel Erfahrung mit Akkus und Messtechnik :-]

Wenn Du mal echte Hochstrom Kapazitätstests (mit NC-Akkus) machen
willst:

Büroklammer aufbiegen und direkt über eine (NC) Zelle klippen. Schnell
loslassen, die Büroklammer auf feuerfestem Untergrund abtropfen lassen.
Für jede verstorbene Klammer einen Strich auf einem Zettel machen. IIRC
schaffen gute NC-AA 50 Büroklammern. Mit NiMH hab ich das noch nicht
probiert, ich glaube, die können das nicht gut ab.

Saludos Wolfgang
--
Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
Wolfgang Allinger Paraguay reply Adresse gesetzt !
VoIP 02173 / 99 39 209 ca. 15h00..21h00 MEZ SKYPE:wolfgang.allinger
Bernd Mayer
2007-10-23 00:20:58 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Allinger
On 22 Oct 07 at group /de/sci/electronics in article
Post by Bernd Mayer
Post by Michael Rübig
Post by Bernd Mayer
Dazu halte ich geladene AA-NiMH-Akkus kurz an die Strippen eines
Digitalmessgerätes im 20A-Messbereich. Das trennt die Streu vom
Weizen: Gute Akkus liefern hier ca. 8 Ampere mit geringer Streuung
einer Serie,
Gute AA-Akkus liefern dabei deutlich mehr als 20A.
[...]
Post by Bernd Mayer
Post by Michael Rübig
25mOhm, das sind bei 1,2V 48A Kurzschlussstrom.
Modellflugzeuge mit AA-Zellen ziehen durchaus 10A Dauerstrom aus
diesen Zellen. Deine Werte passen eher zu Alkalines.
die 25mOhm gelten nur bei Rückenwind und 1000Hz!
Na wenn Du meinst.
Post by Bernd Mayer
In der Praxis habe ich hier mit je 2 mal 1m Messstrippen von 1mm² und
dem Innenwiderstand des Multimeters plus Übergangswiderständen zu tun
- das habe ich im posting ja auch skizziert. Es sind schon
AA-NiMH-Akkus die ich damit gemessen habe!
Für mich ist die Messung praxisgerecht.
Bis Dir die (hoffentlich) Sicherung des Messgerätes und (unhoffentlich
nicht) der Akku um die Ohren fliegt. Mir ist Deine merkwürdige
Messmethode sehr suspekt und nicht praxisgerecht. Vielleicht habe ich
zuviel Erfahrung mit Akkus und Messtechnik :-]
Wenn Du mal echte Hochstrom Kapazitätstests (mit NC-Akkus) machen
Büroklammer aufbiegen und direkt über eine (NC) Zelle klippen. Schnell
loslassen, die Büroklammer auf feuerfestem Untergrund abtropfen lassen.
Für jede verstorbene Klammer einen Strich auf einem Zettel machen. IIRC
schaffen gute NC-AA 50 Büroklammern. Mit NiMH hab ich das noch nicht
probiert, ich glaube, die können das nicht gut ab.
Hallo,

ach nö - das ist doch schade um die Büroklammern und auch das Aufbiegen
und schnelle Loslassen will ich meinen Händen nicht antun - Für meine
Einsatzzwecke (hauptsächlich Digitalkamera) reicht es zum Selektieren
und für Kaufentscheidungen wenn ich weiss, dass die Akkus 8 Ampere
liefern können.

Meine wenigen Büroklammern verwende ich lieber für andere Zwecke - auch
wenn ich Deine Methode als kreativ würdige - gibt es Fotos davon?


Grüsse

PS: Erste Erfahrungen mit Messtechnik bei Rundzellen habe ich schon als
Schüler im Labor bei Varta gemacht in der Qualitätskontrolle -
Ewigkeiten her.
Wolfgang Allinger
2007-10-23 02:37:00 UTC
Permalink
On 23 Oct 07 at group /de/sci/electronics in article
Post by Bernd Mayer
Post by Wolfgang Allinger
Wenn Du mal echte Hochstrom Kapazitätstests (mit NC-Akkus) machen
Büroklammer aufbiegen und direkt über eine (NC) Zelle klippen.
Schnell loslassen, die Büroklammer auf feuerfestem Untergrund
abtropfen lassen. Für jede verstorbene Klammer einen Strich auf
einem Zettel machen. IIRC schaffen gute NC-AA 50 Büroklammern. Mit
NiMH hab ich das noch nicht probiert, ich glaube, die können das
nicht gut ab.
[...]
Post by Bernd Mayer
Meine wenigen Büroklammern verwende ich lieber für andere Zwecke -
auch wenn ich Deine Methode als kreativ würdige - gibt es Fotos davon?
Nö, zumindest hab ich keine. Aber früher(tm) haben die Kollegen bei mir
im Modellfliegerclub so die Akkus selektiert und getestet. Du hast
ungefähr null komma nix Zeit, dann glüht die Büroklammer :-)

Saludos Wolfgang
--
Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
Wolfgang Allinger Paraguay reply Adresse gesetzt !
VoIP 02173 / 99 39 209 ca. 15h00..21h00 MEZ SKYPE:wolfgang.allinger
Michael Schlegel
2007-10-23 06:28:55 UTC
Permalink
Post by Bernd Mayer
Dazu halte ich geladene AA-NiMH-Akkus kurz an die Strippen eines
Digitalmessgerätes im 20A-Messbereich. Das trennt die Streu vom
Weizen: Gute Akkus liefern hier ca. 8 Ampere mit geringer Streuung
einer Serie,
Hallo,

mache ich im Prinzip genau so, allerdings mit einem soliden alten
Analog-Multimeter. Durch den etwas höheren Innenwiderstand kommen gute (für
DigiCam oder Akkuschrauber taugliche) AA oder SubC-Zellen locker auf auf 6A,
untaugliche Zellen entsprechend weniger.

MfG
Michael
Martin
2007-10-23 08:20:41 UTC
Permalink
Wie wäre es damit, den akku an ein elektromechanisches zählwerk (so
eins wie in Loading Image...)
anzuschliessen? Vielleicht noch mit vorwiderstand und zenerdiode gegen
tiefentladung.

Man muss am anfang mal das verhältnis zählwerk<=>mAh rausfinden, aber
dann sollte es gut funktionieren.

Jens Martin Schlatter
Martin
2007-10-23 09:39:06 UTC
Permalink
Ich habe grade mal ein bisschen gegooglet: ein fertiges akku-messgerät
konnte ich nicht finden. Nur das hier: http://www.elste.org/?sub=cap_mess_index.html

Das überascht mich. Denn die frage nach der akku-kapiztät kommt so
oft, dass es doch da längst ein produkt geben müsste. Das einfachste
wäre wohl mittlerweile eine kleine PC-karte, die strom und spannung
misst und irgendwann den stromkreis unterbricht.

Ich habe hier z.b. einige handy- und kamera-akkus, da wüsste ich schon
gern, welche kapazität die noch haben. Besonders die angeber-akkus aus
asien interessieren mich.

JMS
Bernd Stolle
2007-10-24 08:21:31 UTC
Permalink
Post by Martin
Ich habe grade mal ein bisschen gegooglet: ein fertiges akku-messgerät
konnte ich nicht finden.
Ei freilicht gibt's das, steht hier auf dem Tisch. Ist allerdings schon
recht (ver)alt(et), kann nur 2A und max 12 Zellen, Nickel und Blei. Im
Rahmen dieser Beschränkungen ist es aber recht gut.
http://www.akkumaster.de/

Es gibt auch andere Produkte/Hersteller.

B
мартин жлаттер
2007-10-25 17:48:02 UTC
Permalink
Post by Bernd Stolle
Ei freilicht gibt's das, steht hier auf dem Tisch. Ist allerdings schon
recht (ver)alt(et), kann nur 2A und max 12 Zellen, Nickel und Blei. Im
Rahmen dieser Beschränkungen ist es aber recht gut.http://www.akkumaster.de/
Kann das auch meine 3.7V Li-ionen-akkus messen?

JMS
robert
2007-10-24 10:24:06 UTC
Permalink
Post by Thorsten Koch
Hallo,
ich bin nun kein richtiger Fachmann, und weiß daher nicht so recht, wie
- ist der Akku "voll" oder "leer" ?
Der hier verspricht es zumindest formschön mittels einer bunten Skala:
http://www.hama.de/portal/articleId*110699/action*2563
http://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/549796_-bt-1-hama.html

Oder selbst: Belaste den Akku mit einem 1 Ohm Leistungswiderstand
- dann erhält Du nach etwa 10 Sekunden einen einigermaßen
aussagekräftigen Lastspannungswert auf dem Multimeter, denn Du
relativ zu dem, was beim Vollzustand sich ergibt, bewerten kannst.
Voll-Leer-Range typisch z.B. 1.35V..1.15V bei einem normalen
einschossenen NiMH oder NiCd. Eneloop, Infinium,... sind etwas
höher. Wenn die Lastspannung unter 1.0V wegbricht - geht zum
Schluss recht schnell - ist er völlig leer. Tiefentladung darunter
verkürzt die Lebensdauer des Akku.

Nach mehrwöchiger Lagerung eines vollen Akku - auch wenn z.B. noch
80% der Kapazität drin ist - bekommt der NiMH eine allgemein
niedrigere Spannungslage, z.B. 1.22V Lastspannung/1Ohm bei immer
noch 80% Ladezustand; Range bis 1.1V

Ohne Last erholt sich die Leerlaufspannung auch eines leeren NiMH
schnell wieder für lange Zeit über 1.2V - d.h. wenig Aussage bei
Leerlaufspannungen unter 1.28V - darüber ist auch die
Langzeitleerlaufspannung ein grober Anhaltspunkt. Alles >1.33V ist
typischerweise "ziemlich voll und frisch"
Post by Thorsten Koch
- ist er eventuell defekt?
Dann hat er im frischen Vollzustand bereits - oder sehr schnell
absinkend - ein niedriges Lastspannungslevel und hohen
Innenwiderstand (s.u.)
Post by Thorsten Koch
Gerade wenn man kräftige Stromfresser dranhängt (z.B. mein GPS) mache
ich die Erfahrung, dass das Gerät schon den Geist aufgibt, wenn man
andere Geräte mit den dann "leeren" Akkus noch locker weiter betreiben kann.
Und bei den Teilen, die ich schon länger habe, habe ich den Eindruck,
dass da welche drunter sind, die auch voll nicht mehr viel Kapazität
haben - nur wie finde ich die heraus?
Der "Innenwiderstand" (ist bei einer Batterie eigentlich eine
komplexe nichtlineare elektrochemische Funktion) steigt schon
deutlich an vor dem Rückgang der Kapazität und das ist ein
Kennzeichen dafür, dass der Akku für Leistungsanwendungen -
hochstrommässig und bald auch kapazitätsmässig - ablebt (für
einfache Anwendungen kann er aber noch lange taugen)

Betrachte die Differenz der o.g. 1 Ohm-Lastspannung (einigermaßen
frischer Vollzustand) mit der Spannung, auf die sich der Akku
*nach Wiederentlastung nach min. 10 Sekunden Last* binnen 10
Sekunden erholt. Ein aktueller Mignon NiMH im Ok-Zustand liefert
typischerweise hier eine Spannungsdifferenz kleiner als 100mV.

Steigt dieser Wert im Vergleich zu gleichen Ok-Typen signifikant
an (und lässt sich das nach ggf. langer Wenignutzung nicht durch
Entladen und Wiederladen beseitigen), dann hat er v.a. Wasser
verloren und trocknet als geschlossener Akkutyp irreversibel aus.

V.a. Überladung, schlechte/späte Ladeabschaltung, langsiffendes
Laden mit > C/30 führen zu Elektrolytverlust.
Tiefentladung/Umpolung oxidiert das Wasserstoff-Speichermetall.

Nicht nur NiCd - selbst billige NiMH könnten weiter über 1000
Zyklen machen, wenn sie immer/meist sauber mit etwa C/3 Strom bis
"nur" auf 90..95% vollgeladen werden (ein solcher Mode wird von
Consumer-Ladern leider unterstützt), und wenn sie nicht
tiefentladen (<0.9V unter Last) werden.
Hypothetisches "punktgenaues" 100% Volladen geht v.a. bei NiMH
nicht ohne Schäden ab. Bei (nur) schlechter Lademethode lebt der
geschlossene basische Akku dann in erster Linie umso länger je
dichter er ist.
Ganz schlechte / überzüchtete NiMH mit sehr hoher Kapazität ( z.Z.
Post by Thorsten Koch
2500mAh Mignon) sterben früher wegen zu geringer
Metall-Reserve/Korrosion, v.a. im rauhen Alltagbetrieb, wenn sie
zu stark ge- oder entladen werden. Die hohe Nennkapazität hat
ihren Preis. Konservative 2300mAh Typen (Mignon) versprechen eher
eine lange Lebensdauer bei niedrigem Innenwiderstand.


Robert
Post by Thorsten Koch
Ich habe hier ein Multimeter rumliegen, dass auch einiges zu können
scheint - damit könnte ich Spannungen und Stromstärken messen. (Was bei
Akkus, die nicht unter Last stehen, ein fragwürdiges Unterfangen ist,
wie ich durch Erfahrung und Googlen herausfinden konnte).
Tja, hat jemand einen Tip, wie ich mich etwas über den Zustand der Akkus
kundig machen könnte?
Grüße,
Thorsten
Erik
2007-10-24 18:48:31 UTC
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langsiffendes Laden mit > C/30 führen zu Elektrolytverlust.
meinst Du wirklich "Ladestrom größer als C/30" oder nicht eher "Ladestrom kleiner als C/30"?
Egal was, eine Begründung währe interessant.
Nicht nur NiCd - selbst billige NiMH könnten weiter über 1000 Zyklen
machen, wenn sie immer/meist sauber mit etwa C/3 Strom bis "nur" auf
90..95% vollgeladen werden
Könnte man den Rest mit kleinerem Strom nachlegen?
Ich hab für meine Digi-Cam mehr als einen Satz Akkus und benötige nun wirklich keinen "Schnellader".
Hypothetisches "punktgenaues" 100% Volladen geht v.a. bei NiMH nicht
ohne Schäden ab.
Wegen dem bereits beginnendem gasen?
Wenn ja, könnte man den schädlichen Effekt nicht etwas mildern wenn man bei etwa 90% den Strom deutlich absenkt?
Die hohe Nennkapazität hat ihren Preis.
Konservative 2300mAh Typen (Mignon) versprechen eher
eine lange Lebensdauer bei niedrigem Innenwiderstand.
Nicht umsonst haben die neuen "Qualitätsakkus" nur recht konservative Kapazitätswerte aufgedruckt.
Ich hoffe sehr das das Kapazitätswettzüchten endlich ein Ende findet.


Grüße
Erik
robert
2007-10-24 20:21:30 UTC
Permalink
Post by Erik
langsiffendes Laden mit > C/30 führen zu Elektrolytverlust.
meinst Du wirklich "Ladestrom größer als C/30" oder nicht eher
"Ladestrom kleiner als C/30"?
Egal was, eine Begründung währe interessant.
ist schon so gemeint: Dauerladen oder langes Uberladen ohne
Abschaltung mit so "hohem" Strom. Die typischen alten 100mA-Lader
für Mignon z.B.. Wenn man den Akku Stunden/einen Tag/Nacht zu lang
drin lässt tritt unweigerlich die Schadwirkung ein - alles geht in
Gasproduktion. Hoher Druck. Das Gas muss auf verschiedenen Wegen
rekombinieren. Undichtigkeiten, Korrosion, ....
GP wirbt im Datenblatt damit, dass ihre besonders teuren Zellen
C/10 Dauerladen 1 Jahr lang aushalten - "aushalten" wohlgemerkt,
GP baut besonders dichte und robuste Zellen, die dann auch in
solchen Dauerladern besonders lang überleben. Die anderen
Hersteller können da nicht ganz mithalten. Mit einem guten
Ladeverfahren mit sauberer Abschaltung braucht man aber gar kein
so aufwändigen Zellen.
Post by Erik
Nicht nur NiCd - selbst billige NiMH könnten weiter über 1000 Zyklen
machen, wenn sie immer/meist sauber mit etwa C/3 Strom bis "nur" auf
90..95% vollgeladen werden
Könnte man den Rest mit kleinerem Strom nachlegen?
Jain.

Bei niedrigem Strom - z.B. schon bei <= C/10 nimmt der NiMH nur
noch sehr ineffizient Ladung an zum Ende hin. Deshalb die
berühmtberüchtigte Regel: > 140% der Nominalkapazität mit C/10
reinladen um ihn einigermaßen vollzuladen. Weil 40% danebensiffen
- in Gas. Der Akku wird prinzipiell so auch gar nie 100% voll. Und
da länger siffendes Überladen auch den Memory-Effekt hervorruft,
geht sogar Kapazität verloren.

Bei einem Schellader C/3..2C braucht man nur etwa 105%..101%
Ladungsmenge reinladen. Es geht fast nix daneben. Warum?
Im NiMH steht grundsätzlich die Gasproduktion in Konkurrenz zum
Nickel-Umladen. Sogar bei ähnlicher/niedrigerer Elementspannung.
(Was auch die hohe Selbstentladung dann mitbedingt).
Nur der hohe Quasi-Vorwiderstand der Gas-Reaktion lässt sozusagen
die Ladung zur Nickel-Reaktion rüberschwappen. Wie bei einer Wanne
mit zwei Abflussröhrchen, wo das dünnere Abflussröhrchen etwas
tiefer liegt. Giesst man viel Wasser rein, geht trotzdem ein
Großteil durch das größere raus. Also, je höher der Strom umso
besser diesbezüglich.

Will man tatsächlich volle 100% möglichst schonend reinladen - und
es ist ja auch ein Problem den Punkt genau festzustellen - man
muss also geringfügig überladen - , dann geht man am besten mit
1C..C/3 bis an 95% und schaltet dann um auf z.B. nochmal
150mAh/Mignon in Form von Lade-Pulsen mit weiterhin 1C .. C/3
Stromstärke, aber z.B. Tastverhältnis 1:3 .. 1:20 um so mit
niedrigem Nettostrom/einigermaßen geringschädlichem Gasdruck, aber
hoher Ladeeffizienz die 100% tatsächlich zu erreichen.
Ähnliches kann auch in Form einer noch langsameren gepulsten
Erhältungsladung in gewissem Zeitrahmen geschehen. Ohne
Erhaltungsladung gehen die obersten 5% eh sehr schnell wieder
verloren. In jedem Fall erzeugt aber >95% Ladezustand mehr oder
weniger Stress. Erhaltungsladung braucht bei einem normalen NiMH
typisch etwa C/300 Nettostrom. Gibt man die aber in Form von so
geringem Dauerstrom drauf, nimmt der Akku überhaupt keine Ladung
an - er verlierte genauso wie ohne. Erhaltungsladung ist also auch
nur mit geeigneten Pulsen (teilweise) vernünfig.
Post by Erik
Ich hab für meine Digi-Cam mehr als einen Satz Akkus und benötige nun
wirklich keinen "Schnellader".
Wenn einem 300 Zyklen Lebensdauer reichen ists auch ok. Nimmt man
die Quälerei des Akku halt in Kauf. Je regelmäßiger man (nach der
Stoppuhr und den 130% Nominalkapazität irgendwie :-( ) den Akku
rechtzeitig oder etwas vorzeitig wieder rausnimmt umso länger lebt
mit niedrigem Innenwiderstand.
Post by Erik
Hypothetisches "punktgenaues" 100% Volladen geht v.a. bei NiMH nicht
ohne Schäden ab.
Wegen dem bereits beginnendem gasen?
Ja. Brutalem Gasen. Ein gewisser Gasdruck - H2 immer und O2 beim
Laden - ist in NiMHs immer da. S.o.
Post by Erik
Wenn ja, könnte man den schädlichen Effekt nicht etwas mildern wenn man
bei etwa 90% den Strom deutlich absenkt?
S.o.
Post by Erik
Die hohe Nennkapazität hat ihren Preis.
Konservative 2300mAh Typen (Mignon) versprechen eher
eine lange Lebensdauer bei niedrigem Innenwiderstand.
Nicht umsonst haben die neuen "Qualitätsakkus" nur recht konservative
Kapazitätswerte aufgedruckt.
Ich hoffe sehr das das Kapazitätswettzüchten endlich ein Ende findet.
Hohe Kapazitäten und das Wettrenn sind schon gut - sofern halt
auch die Robustheit dokumentiert wird.

Du meinst vermutlich die Eneloop, Infinium etc.
Die haben 25% nierigere Kapazitäten und höheren Innewiderstand als
vergleichbare normale NiMH. Aber eher wegen Maßnahmen zur
Reduktion der Selbstentladung und zur Erhöhung des Spannungslevel
- als wegen Erhöhung der bzgl. Über- & Tiefentladung schützenden
Reservekapazität an Wasserstoff-Speichermetall. Lohnen sich meist
nur, wenn die Entladung sich über deutlich mehr als 6 Monate
hinstreckt oder verzögert. Bei Bereitschaftszeiten >1Jahr - in
Fernbedienungen, Uhren, etc. - bietet dann aber schon die
RAM-Zelle / billiges Alkaline-Refreshing viel höhere Kapazitäten
und "echt Null" Selbstentladung. Aber die Eneloops lassen sich
trotzdem hierzulande gut vermarkten. Sie lassen sich auch mit
alten Ladern laden. Bieten Allround Eigenschaften - man muss nicht
nachdenken.


Grüsse
Robert
Harald Wilhelms
2007-10-25 09:30:11 UTC
Permalink
Post by robert
Nicht nur NiCd - selbst billige NiMH könnten weiter über 1000 Zyklen
machen, wenn sie immer/meist sauber mit etwa C/3 Strom bis "nur" auf
90..95% vollgeladen werden
...und wiue detektierst du diesen 90% Punkt?
Bei NiMH ist es ja schon schwierig genug,
den 100%-Punkt zu finden.
Post by robert
Du meinst vermutlich die Eneloop, Infinium etc.
Die haben 25% nierigere Kapazitäten und höheren Innewiderstand als
vergleichbare normale NiMH. Aber eher wegen Maßnahmen zur
Reduktion der Selbstentladung und zur Erhöhung des Spannungslevel
- als wegen Erhöhung der bzgl. Über- & Tiefentladung schützenden
Reservekapazität an Wasserstoff-Speichermetall. Lohnen sich meist
nur, wenn die Entladung sich über deutlich mehr als 6 Monate
hinstreckt oder verzögert.
Lohnen sich meiner Ansicht nach vor allen bei Digitalkameras.
Die liegt bei mir durchaus ein Viertel Jahr oder länger rum,
soll dann aber innerhalb weniger Minuten Fotos mit einem
Strombedarf von mehreren A machen.
Gruss
Harald
robert
2007-10-25 21:01:34 UTC
Permalink
Post by Harald Wilhelms
Post by robert
Nicht nur NiCd - selbst billige NiMH könnten weiter über 1000 Zyklen
machen, wenn sie immer/meist sauber mit etwa C/3 Strom bis "nur" auf
90..95% vollgeladen werden
...und wiue detektierst du diesen 90% Punkt?
Bei NiMH ist es ja schon schwierig genug,
den 100%-Punkt zu finden.
Ein 100% Punkt ist v.a. bei NiMH kaum zu finden ( - auch wenn die
Werbeprospekte für das "CCS" Verfahren z.B. dies behaupten ).

Bei "90..95%" ist der Punkt nicht so wichtig, aber dieser Bereich
liegt an der Rampe der Ladekurve, ein recht einfach
klassifizierbares und prognostizierbares Muster.
Z.B. auch die einfache Wendepunktkurvenabschaltung trifft etwa
dahinein. Nur beim initialen Formatierungsladen, würde ein solches
zu einfaches Verfahren nicht automatisch zurechtkommen, wie diese
Erstformatierungs-Ladekurve einer lange gelagerten
NiCd-Micro-Zelle zeigt, wo das bei etwa 50% der Kapazität
abschalten würde:

Loading Image...

Viele Schnelllader mit Algorithmen aus Gummi-Kriterien haben
überhaupt mit einer Formatierladung Probleme - machen
schlimmstenfalls mit bloßem "-dU" gar eine heillose Überladung bei
sehr hohem Strom. Deshalb empfiehlt sich bisweilen zum Formatieren
die simple C/20 .. C/10 Methode nach der Uhr.
Post by Harald Wilhelms
Post by robert
Du meinst vermutlich die Eneloop, Infinium etc.
Die haben 25% nierigere Kapazitäten und höheren Innewiderstand als
vergleichbare normale NiMH. Aber eher wegen Maßnahmen zur
Reduktion der Selbstentladung und zur Erhöhung des Spannungslevel
- als wegen Erhöhung der bzgl. Über- & Tiefentladung schützenden
Reservekapazität an Wasserstoff-Speichermetall. Lohnen sich meist
nur, wenn die Entladung sich über deutlich mehr als 6 Monate
hinstreckt oder verzögert.
Lohnen sich meiner Ansicht nach vor allen bei Digitalkameras.
Die liegt bei mir durchaus ein Viertel Jahr oder länger rum,
soll dann aber innerhalb weniger Minuten Fotos mit einem
Strombedarf von mehreren A machen.
Ja. Bei 3..6 Monaten lohnt sich allerdings noch nicht sehr vs.
ähnlich teuren 2500/2700-er Zellen
http://candlepowerforums.com/vb/showthread.php?t=119003
http://www.eneloop-test.de/

Ich kann auch bei vielen normalen NiMH-Typen, sogar bei recht
billigen, die in den Eneloop&Co-Prospekten dramatisierte hohe
Selbstentladung normaler Zellen nicht ganz nachvollziehen - aber
zu wenige Daten.

Es gibt auch sepzielle "Photo-NiMH"'s von von Varta, Ansmann etc.,
die eher auf sehr hohe Kapazität und Hochstromfähigkeits setzen,
z.B. dass man sie in 15min. Volladen bzw. in wenigen Minuten
nachladen kann.
http://www.conrad.de/Elektronik-Messtechnik/photo_akku_mignon-37.sap
http://www.jacob-computer.de/Akkus_&_Ladeger%E4te_Standardbatterien_und_-akkus_Ansmann_Micro_Akku_1.2V_1000mAh_Photo_Ni-MH_4er_(5030882)_artnr_896924.html


Robert

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