Post by Eriklangsiffendes Laden mit > C/30 führen zu Elektrolytverlust.
meinst Du wirklich "Ladestrom größer als C/30" oder nicht eher
"Ladestrom kleiner als C/30"?
Egal was, eine Begründung währe interessant.
ist schon so gemeint: Dauerladen oder langes Uberladen ohne
Abschaltung mit so "hohem" Strom. Die typischen alten 100mA-Lader
für Mignon z.B.. Wenn man den Akku Stunden/einen Tag/Nacht zu lang
drin lässt tritt unweigerlich die Schadwirkung ein - alles geht in
Gasproduktion. Hoher Druck. Das Gas muss auf verschiedenen Wegen
rekombinieren. Undichtigkeiten, Korrosion, ....
GP wirbt im Datenblatt damit, dass ihre besonders teuren Zellen
C/10 Dauerladen 1 Jahr lang aushalten - "aushalten" wohlgemerkt,
GP baut besonders dichte und robuste Zellen, die dann auch in
solchen Dauerladern besonders lang überleben. Die anderen
Hersteller können da nicht ganz mithalten. Mit einem guten
Ladeverfahren mit sauberer Abschaltung braucht man aber gar kein
so aufwändigen Zellen.
Post by ErikNicht nur NiCd - selbst billige NiMH könnten weiter über 1000 Zyklen
machen, wenn sie immer/meist sauber mit etwa C/3 Strom bis "nur" auf
90..95% vollgeladen werden
Könnte man den Rest mit kleinerem Strom nachlegen?
Jain.
Bei niedrigem Strom - z.B. schon bei <= C/10 nimmt der NiMH nur
noch sehr ineffizient Ladung an zum Ende hin. Deshalb die
berühmtberüchtigte Regel: > 140% der Nominalkapazität mit C/10
reinladen um ihn einigermaßen vollzuladen. Weil 40% danebensiffen
- in Gas. Der Akku wird prinzipiell so auch gar nie 100% voll. Und
da länger siffendes Überladen auch den Memory-Effekt hervorruft,
geht sogar Kapazität verloren.
Bei einem Schellader C/3..2C braucht man nur etwa 105%..101%
Ladungsmenge reinladen. Es geht fast nix daneben. Warum?
Im NiMH steht grundsätzlich die Gasproduktion in Konkurrenz zum
Nickel-Umladen. Sogar bei ähnlicher/niedrigerer Elementspannung.
(Was auch die hohe Selbstentladung dann mitbedingt).
Nur der hohe Quasi-Vorwiderstand der Gas-Reaktion lässt sozusagen
die Ladung zur Nickel-Reaktion rüberschwappen. Wie bei einer Wanne
mit zwei Abflussröhrchen, wo das dünnere Abflussröhrchen etwas
tiefer liegt. Giesst man viel Wasser rein, geht trotzdem ein
Großteil durch das größere raus. Also, je höher der Strom umso
besser diesbezüglich.
Will man tatsächlich volle 100% möglichst schonend reinladen - und
es ist ja auch ein Problem den Punkt genau festzustellen - man
muss also geringfügig überladen - , dann geht man am besten mit
1C..C/3 bis an 95% und schaltet dann um auf z.B. nochmal
150mAh/Mignon in Form von Lade-Pulsen mit weiterhin 1C .. C/3
Stromstärke, aber z.B. Tastverhältnis 1:3 .. 1:20 um so mit
niedrigem Nettostrom/einigermaßen geringschädlichem Gasdruck, aber
hoher Ladeeffizienz die 100% tatsächlich zu erreichen.
Ähnliches kann auch in Form einer noch langsameren gepulsten
Erhältungsladung in gewissem Zeitrahmen geschehen. Ohne
Erhaltungsladung gehen die obersten 5% eh sehr schnell wieder
verloren. In jedem Fall erzeugt aber >95% Ladezustand mehr oder
weniger Stress. Erhaltungsladung braucht bei einem normalen NiMH
typisch etwa C/300 Nettostrom. Gibt man die aber in Form von so
geringem Dauerstrom drauf, nimmt der Akku überhaupt keine Ladung
an - er verlierte genauso wie ohne. Erhaltungsladung ist also auch
nur mit geeigneten Pulsen (teilweise) vernünfig.
Post by ErikIch hab für meine Digi-Cam mehr als einen Satz Akkus und benötige nun
wirklich keinen "Schnellader".
Wenn einem 300 Zyklen Lebensdauer reichen ists auch ok. Nimmt man
die Quälerei des Akku halt in Kauf. Je regelmäßiger man (nach der
Stoppuhr und den 130% Nominalkapazität irgendwie :-( ) den Akku
rechtzeitig oder etwas vorzeitig wieder rausnimmt umso länger lebt
mit niedrigem Innenwiderstand.
Post by ErikHypothetisches "punktgenaues" 100% Volladen geht v.a. bei NiMH nicht
ohne Schäden ab.
Wegen dem bereits beginnendem gasen?
Ja. Brutalem Gasen. Ein gewisser Gasdruck - H2 immer und O2 beim
Laden - ist in NiMHs immer da. S.o.
Post by ErikWenn ja, könnte man den schädlichen Effekt nicht etwas mildern wenn man
bei etwa 90% den Strom deutlich absenkt?
S.o.
Post by ErikDie hohe Nennkapazität hat ihren Preis.
Konservative 2300mAh Typen (Mignon) versprechen eher
eine lange Lebensdauer bei niedrigem Innenwiderstand.
Nicht umsonst haben die neuen "Qualitätsakkus" nur recht konservative
Kapazitätswerte aufgedruckt.
Ich hoffe sehr das das Kapazitätswettzüchten endlich ein Ende findet.
Hohe Kapazitäten und das Wettrenn sind schon gut - sofern halt
auch die Robustheit dokumentiert wird.
Du meinst vermutlich die Eneloop, Infinium etc.
Die haben 25% nierigere Kapazitäten und höheren Innewiderstand als
vergleichbare normale NiMH. Aber eher wegen Maßnahmen zur
Reduktion der Selbstentladung und zur Erhöhung des Spannungslevel
- als wegen Erhöhung der bzgl. Über- & Tiefentladung schützenden
Reservekapazität an Wasserstoff-Speichermetall. Lohnen sich meist
nur, wenn die Entladung sich über deutlich mehr als 6 Monate
hinstreckt oder verzögert. Bei Bereitschaftszeiten >1Jahr - in
Fernbedienungen, Uhren, etc. - bietet dann aber schon die
RAM-Zelle / billiges Alkaline-Refreshing viel höhere Kapazitäten
und "echt Null" Selbstentladung. Aber die Eneloops lassen sich
trotzdem hierzulande gut vermarkten. Sie lassen sich auch mit
alten Ladern laden. Bieten Allround Eigenschaften - man muss nicht
nachdenken.
Grüsse
Robert