Hallo
Post by Dirk BossenzIch habe gestern mein bisher größtes Lötprojekt durchgeführt dabei habe
ich gemerkt das die Lotdämpfe von Stannol (R) HS10 mir Symptome wie bei
einem Sonnenstich ("...was an der Klatsche haben...") beschert haben.
Don,t panic. Das kann genausogut von der andauernden erhöten
"mentalen" Konzentration oder fehlender oder unpassender Brille kommen.
Fall nicht auf eine Suggestion oder einen Placeboeffekt herein
Post by Dirk BossenzLotdampf-Absauganlagen für teueres Geld hab ich bisher für Überflüssig
gehalten,
Sind sie für das Handlöten tatsächlich auch. Wenn es wirklich von
den Dämpfen her zuviel wird, und im Zeifel weil es stört, das die
beim SMD-Löten zusehr in den Augen brennen, dann ist "blasen"
wirkungsvoller als saugen. Ein alter Lüfter aus einem geschlachteten
Computernetzteil an 12V geklemmt blässt Dir das Zeug sowas von
weg.....das Problem ist ja, das Du mit der Nase direkt den
aufsteigenden Rauchfaden konzentriert einschnüffelst. Und der wird
dann durch den Lüfter gut verwirbelt und mit der Raumluft vermengt.
Die Aerosol-Konzentration sinkt rapide.
Wenn dir das zusehr zieht, hast Du die falsche Kleidung. Abhilfe schaft
eine "feinjustierung" des Luftstrahles. Selbst wenn der relativ weit an
der Lötstelle vorbeiläuft, verwirbelt er den Rauchfaden gut.
Gleiches gilt, wenn der Luftstrahl große Lötstellen zusehr auskühlt.
Viel übler ist, wenn Du "Fädeldraht" verlötest. Das ist im
allgemeinen
PUR-Isolierter CU-Lackdraht. Wenn das PUR schmort, das gibt schon
üblere Dämpfe. Aber auch hier ist der Lüfter wirkungsvoll, und dann
mach auch noch das Fenster auf.
Post by Dirk Bossenzda ich eh täglich Straßenverkehr und als Raucher auch anderen
lungenschädlichen Substanzen ausgesetzt bin...
Richtig. Und denke immer an den alten militärischen Grundsatz: Wirkung
geht vor Sicherheit. Heute wird das zwar anders formuliert: No risk, no
fun. aber letztlich läuft es auf das gleiche Hinaus.
Post by Dirk BossenzWelche weiteren Auswirkungen hat Bleilot im weiteren den noch? Bzw. gibt
es ernstzunehmende Spätfolgen? (abgesehen von Krebs und verringerter
Lebenserwartung ;-))
Blei ist halt giftig. Aber nur bei inkorporation. Beil Löten verdampft
kein
Blei (ok, blei oxidiert, bildet Pulver, und das kannst Du aufwirbeln
und einatmen....aber die Menge kannst Du vergessen.
Beiss halt nicht in Lötstellen und Lot, und wasch dir nach hantieren
mit Lot und Platinen die Finger, bevor Du etwas isst.
Das sollte langen. Lass Dir von den Grünen nicht so bange machen.
Ich bin als Kind in einer Schlosserei aufgewachsen, und bekam einmal
Bleiabfälle, die bei der Fertigung einer Spezialtür für einen
Röntgenraum anfielen. Zum spielen geschenkt. Mein Vater sagte nur:
Pass auf, das ist giftig. Schluck es nicht, und wasch Dir die Finger
wenn Du damit gespielt hast. Ich formte mir mit einem Schraubstock und
einem Hammer daraus kleine Quader als Ladung für meine Matchboxautos.
Das war anno 1970 und ich war damals 6. :-)
Und denk daran. Der Mensch ist biologisch für eine Lebenserwartung von
ca. 30-35 Jahren konzipiert. Alles was darüber rausgeht, ist eh
ausserhalb der Garantie. :-) Und ab 50 werden wir auch nicht mehr in
der Lage sein, den heutigen Jobanforderungen zu genügen. Zumindest die
meisten.....also, was soll das lange Leben?
Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus
http://www.l02.de
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
Echter Wettbewerb ist immer ruinös. Darum beruht jede funktionierende
Wirtschaft auf Schiebung.