Discussion:
Schütze und Sicherungen: Abschaltvermögen bei Gleichspannung
(zu alt für eine Antwort)
Ulrich Lukas
2006-06-14 18:54:43 UTC
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Hallo!


Weiß jemand, wo ich für die üblichen Glasrohr-Feinsicherungen +
Neozed-Sicherungen das Ausschaltvermögen bei verschiedenen
Gleichspannungen finden kann? Zu den entsprechenden Normen habe ich
leider gerade keinen Zugang. Sind die Werte für Gleichspannung
überhaupt genormt?

Gibt es eine Faustformel, mit der ich für ein Lastschütz, bei dem die
Schaltleistung AC-3 bzw. AC-11 angegeben ist, diese für Gleichstrom
umrechnen/abschätzen kann?

Hintergrund: Go-Kart mit drei in Serie geschalteten Akkupacks zu je 48
Volt...


Viele Grüße,
Ulrich
Dieter Wiedmann
2006-06-15 00:11:11 UTC
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Post by Ulrich Lukas
Weiß jemand, wo ich für die üblichen Glasrohr-Feinsicherungen +
Neozed-Sicherungen das Ausschaltvermögen bei verschiedenen
Gleichspannungen finden kann? Zu den entsprechenden Normen habe ich
leider gerade keinen Zugang. Sind die Werte für Gleichspannung
überhaupt genormt?
Welche Gleichspannungen? 400kV?
Post by Ulrich Lukas
Gibt es eine Faustformel, mit der ich für ein Lastschütz, bei dem die
Schaltleistung AC-3 bzw. AC-11 angegeben ist, diese für Gleichstrom
umrechnen/abschätzen kann?
Doch wieder Strom und nicht Spannung?
Post by Ulrich Lukas
Hintergrund: Go-Kart mit drei in Serie geschalteten Akkupacks zu je 48
Volt...
Übel! Nimm kein mechanisches Relais.


Gruß Dieter
Lutz Illigen
2006-06-15 00:42:17 UTC
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Post by Ulrich Lukas
Weiß jemand, wo ich für die üblichen Glasrohr-Feinsicherungen +
Neozed-Sicherungen das Ausschaltvermögen bei verschiedenen
Gleichspannungen finden kann?
Vielleicht die Experten nebenan in eletrotechnik.

Lutz
Ulrich Lukas
2006-06-15 02:14:51 UTC
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Hallo nochmal,


ich habe mich noch einmal durch diverse Datenblätter gekämpft; das
Ausschaltvermögen der Feinsicherungen bei Gleichstrom konnte ich zwar
nicht herausfinden, aber bei den Neozed-Sicherungen scheint mit 8 kA
bei 250V= selbst bei den NC-Sinterzellen (144V/Ri>240mOhm) alles ganz
locker im Lot zu sein ;-)

Weil der Aufbau bei Leistungsschaltern stark unterschiedlich ist, kann
man offenbar keine allgemeine Abschätzung der Schaltleistung beim
Übergang von "AC-xy" auf die Werte "DC-x" machen.

Ich werde mir wohl ein neues Schütz mit definiertem Schaltvermögen
besorgen müssen.

Scheint aber bei Serienschaltung von drei Kontaktstrecken eines
Drehstromschützes und Belastung nach DC-3 bei 144V noch halbwegs in
der Nähe des thermischen Grenzstromes liegen.

Ein bisschen Sorgen macht mir ja noch das mögliche Verschweißen der
Kontakte bei zunächst völligem Kurzschluss des Fahrtreglers, wenn der
Fahrtregler dann, wenn das Schütz schon festhängt, wieder durchbrennt
und der Antrieb die volle Betriebsspannung abbekommt. Hmm. Bin ich
paranoid?

Vielleicht noch einen zusätzlichen, manuellen Hauptschalter dazu? Das
Dumme ist, dass ich nicht weiß, woher ich einen Leistungsschalter für
diese Spannung bekomme, der wetterfest ist, und gleichzeitig kleine
Abmessungen hat, so dass man den im Grifbereich des Fahrers montieren
kann.

Trotzdem danke,
Ulrich
Harald Wilhelms
2006-06-15 07:37:43 UTC
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Post by Ulrich Lukas
Hallo nochmal,
ich habe mich noch einmal durch diverse Datenblätter gekämpft; das
Ausschaltvermögen der Feinsicherungen bei Gleichstrom konnte ich zwar
nicht herausfinden, aber bei den Neozed-Sicherungen scheint mit 8 kA
bei 250V= selbst bei den NC-Sinterzellen (144V/Ri>240mOhm) alles ganz
locker im Lot zu sein ;-)
Hallo Ulrich,
während das Schaltverhalten bei "echten" Sicherungen
mit Schmelzdraht eigentlich unabhängig von
der Stromart sein sollte, sind "Automaten", also
Schalter mit magnetischer Auslösung grundsätzlich
nicht für die jeweils andere Stromart brauchbar.
Da braucht man Spezialmodelle, wie man sie z.B
bei Herstellern von Elektrogabelstaplern findet.
Gruss
Harald
Ulrich Lukas
2006-06-17 01:01:51 UTC
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Post by Harald Wilhelms
Hallo Ulrich,
während das Schaltverhalten bei "echten" Sicherungen
mit Schmelzdraht eigentlich unabhängig von
der Stromart sein sollte, [...]
Also, da ist schon ein großer Unterschied; bei den benannten
Neozed-Sicherungseinsätzen ist das IMHO eben 8 kA/250V Gleichstrom im
Gegensatz zu 50 kA/400V Wechselstrom.

Das ist schon ein ganz ordentlich großer Unterschied.


Wobei ich bin mir immer noch nicht ganz im Klaren darüber, wieviel
Induktivität man dabei maximal im Gleichstromkreis haben darf, damit
noch der gesamte Betriebsbereich (also bis hinab zum kleinsten
Auslösestrom) geschützt ist. (Vor stehendem Lichtbogen im
Sicherungselement)

Habe ich das diesen bescheuerten* DIN-Normen zu verdanken?


Gruß,
Ulrich



(*=Bescheuert, weil selbst im Internet-Zeitalter nicht frei verfügbar,
generell unverschämt teuer, und weil in der Normensammlung der
Großstadtbibliothek garantiert genau die gesuchte Norm noch nicht oder
nicht mehr verfügbar ist)

Michael Hoereth
2006-06-15 10:55:29 UTC
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Post by Ulrich Lukas
Vielleicht noch einen zusätzlichen, manuellen Hauptschalter dazu? Das
Dumme ist, dass ich nicht weiß, woher ich einen Leistungsschalter für
diese Spannung bekomme, der wetterfest ist, und gleichzeitig kleine
Abmessungen hat, so dass man den im Grifbereich des Fahrers montieren
kann.
Hallo Ulrich,

vielleicht so einen Batterie-Trennschalter aus der Kfz-Technik? Die
sind von robuster und primitiver Konstruktion und fuer hohe Gleich-
stroeme bei niedrigen Spannungen gedacht. Man darf nur das Teil zum
Reinstecken (bei uns im K-Schutz damals "Knochen") nicht verschmeissen,
sonst is nix mit Aggregat auf Uebung...

Beispiel: http://www.solarlink.de/schalterleistg.htm

Gruesse
Michael
--
Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
Harald Wilhelms
2006-06-15 11:13:23 UTC
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Post by Harald Wilhelms
Post by Ulrich Lukas
Vielleicht noch einen zusätzlichen, manuellen Hauptschalter dazu? Das
Dumme ist, dass ich nicht weiß, woher ich einen Leistungsschalter für
diese Spannung bekomme, der wetterfest ist, und gleichzeitig kleine
Abmessungen hat, so dass man den im Grifbereich des Fahrers montieren
kann.
Hallo Ulrich,
vielleicht so einen Batterie-Trennschalter aus der Kfz-Technik? Die
sind von robuster und primitiver Konstruktion und fuer hohe Gleich-
stroeme bei niedrigen Spannungen gedacht. Man darf nur das Teil zum
Reinstecken (bei uns im K-Schutz damals "Knochen") nicht verschmeissen,
sonst is nix mit Aggregat auf Uebung...
Beispiel: http://www.solarlink.de/schalterleistg.htm
Der ist aber nicht für 144V geeignet! Ab ca. 30V muss man mit
Lichtbogenbildung rechnen, wie auch schon die Entwickler für
das "neue" 42V-KFZ-Netz schmerzlich feststellen mussten.
Gruss
Harald
Michael Hoereth
2006-06-15 11:38:20 UTC
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Post by Harald Wilhelms
Post by Michael Hoereth
Beispiel: http://www.solarlink.de/schalterleistg.htm
Der ist aber nicht für 144V geeignet! Ab ca. 30V muss man mit
Lichtbogenbildung rechnen, wie auch schon die Entwickler für
das "neue" 42V-KFZ-Netz schmerzlich feststellen mussten.
Hobbala, das hatte ich uebersehen (war ja auch im OP nicht direkt
dringestanden, da musste man ja noch 3x48V ausrechnen ;-)
Dann wohl wirklich nur dicke Installationstechnik...

Gruesse
Michael
--
Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
Dieter Wiedmann
2006-06-15 11:55:45 UTC
Permalink
Post by Michael Hoereth
Hobbala, das hatte ich uebersehen (war ja auch im OP nicht direkt
dringestanden, da musste man ja noch 3x48V ausrechnen ;-)
Dann wohl wirklich nur dicke Installationstechnik...
z.B. einen Allstrom-LSS

http://www2.automation.siemens.com/et/beta/html_00/products/b1t/T_Allstromprogramm.pdf


Gruß Dieter
horst-d.winzler
2006-06-15 14:08:58 UTC
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Post by Harald Wilhelms
Post by Michael Hoereth
vielleicht so einen Batterie-Trennschalter aus der Kfz-Technik? Die
sind von robuster und primitiver Konstruktion und fuer hohe Gleich-
stroeme bei niedrigen Spannungen gedacht.
Beispiel: http://www.solarlink.de/schalterleistg.htm
Der ist aber nicht für 144V geeignet! Ab ca. 30V muss man mit
Lichtbogenbildung rechnen, wie auch schon die Entwickler für
das "neue" 42V-KFZ-Netz schmerzlich feststellen mussten.
Das ist zwar richtig aber die Batterie-Trennschalter sind nicht für
unter-Last-Schalten gedacht. Unter-Last-Schalten will er ja nicht. Oder?
--
gruß hdw
Harald Wilhelms
2006-06-15 12:55:08 UTC
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Post by horst-d.winzler
Post by Harald Wilhelms
Der ist aber nicht für 144V geeignet! Ab ca. 30V muss man mit
Lichtbogenbildung rechnen, wie auch schon die Entwickler für
das "neue" 42V-KFZ-Netz schmerzlich feststellen mussten.
Das ist zwar richtig aber die Batterie-Trennschalter sind nicht für
unter-Last-Schalten gedacht. Unter-Last-Schalten will er ja nicht. Oder?
Nun, ich denke, im Notfall muss er das aber auch
können, wenn auch nicht allzuoft. Wenn man öffnen
wiill, und es schmilzt im Gegenteil alles zusammen,
wäre das wohl nicht so ideal.
Gruss
Harald
Gerrit Heitsch
2006-06-15 12:56:04 UTC
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Post by Harald Wilhelms
Der ist aber nicht für 144V geeignet! Ab ca. 30V muss man mit
Lichtbogenbildung rechnen, wie auch schon die Entwickler für
das "neue" 42V-KFZ-Netz schmerzlich feststellen mussten.
Womit man sich fragt, warum man beim KFz nicht einfach auf
die bei LKW ueblichen 24V gewechselt hat. Man haette nichts
neu entwickeln muessen, alle Teile gibts schon und sie
sind im Langzeitbetrieb getestet und fuer gut befunden.

BTW: Ist eine 42V-Batterie nicht sehr ineffizient?
Selbst als Bleiakku hat sie 20 Trenner zwischen den
Zellen. Deren Dicke duerfte sich aufsummieren.

Gerrit
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