Discussion:
Talefonverstärker für die a/b-Leitung?
(zu alt für eine Antwort)
Andreas Bockelmann
2015-12-02 17:50:28 UTC
Permalink
Hallo liebe Zielgruppe,

es kam wie es kommen musste. Ein schwerhöriger älterer Herr bekommt im
Ausland seinen Telefonanschluss umgestellt. Die alte, terrestrische
Richtfunkanbindung wurde gekappt, nun telefoniert er über eine
Satelettienlösung. (Falls von Belang: Telefonica/Movistar in der Region
Murcia/Spanien)

Problem neben den Latenzzeiten der Sat-Strecke: Das Telefon ist nun viel
zu leise.

Gibt es (als Fertiggerät) einen Verstärker, den man vor das komplette
Telefon stecken kann und der das ankommende Audiosignal verstärkt? Es
sind ein kabelgebundenes Telefon und ein Gigaset Seniorentelefon zu
versorgen. Ideal wäre ein Verstärker zwischen Sat-Umsetzer und Hauskabel.

Wäre für jeden Tipp dankbar.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
F/V +49-3221-1143516
Stefan
2015-12-03 08:27:59 UTC
Permalink
Post by Andreas Bockelmann
Hallo liebe Zielgruppe,
es kam wie es kommen musste. Ein schwerhöriger älterer Herr bekommt im
Ausland seinen Telefonanschluss umgestellt. Die alte, terrestrische
Richtfunkanbindung wurde gekappt, nun telefoniert er über eine
Satelettienlösung. (Falls von Belang: Telefonica/Movistar in der Region
Murcia/Spanien)
Problem neben den Latenzzeiten der Sat-Strecke: Das Telefon ist nun viel
zu leise.
Gibt es (als Fertiggerät) einen Verstärker, den man vor das komplette
Telefon stecken kann und der das ankommende Audiosignal verstärkt? Es
sind ein kabelgebundenes Telefon und ein Gigaset Seniorentelefon zu
versorgen. Ideal wäre ein Verstärker zwischen Sat-Umsetzer und Hauskabel.
Wäre für jeden Tipp dankbar.
Es gibt auch Schwerhörigentelefone.
Rafael Deliano
2015-12-03 18:13:54 UTC
Permalink
Talefonverstärker für die a/b-Leitung? ... (als Fertiggerät)
Praktisch nicht.
Die Verbindung ist 2-Draht. Es gibt Kunstschaltungen die das
AC-Signal verstärken. D.h. sowohl Empfang als auch Senden,
kann die Analogschaltung ja nicht unterscheiden.
Pfeifsicherheit ist aber mau. Wäre in jedem Fall Abgleich
vor Ort nötig, selbst wenn man selber was löten würde.

Der Hinweis auf Sondertelefone wurde ja schon gegeben. Das
war technisch ehedem oft eine Spule im Hörer die das
akustische Signal nochmal als Magnetfeld liefert, so daß
es von geeignetem Hörgerät aufgenommen wird. D.h. der Opa
muß in diesem Fall Hörgerät haben.
Das Telefon ist nun viel zu leise.
Kann vorkommen, war bei ISDN auch oft der Murks-Fall.

Wenn man am Sat-Umsetzer ( da ist das Signal noch 4-Draht )
die Lautstärke nicht hochsetzen kann: Spirale im
Rüstungswettlauf weiterdrehen und auf PC/IP-Telefonie
übergehen. Das ist natürlich nicht technisch besser, aber
eventuell billiger und man kann sich die Hardware leichter
zurechtbiegen.

MfG JRD
Andreas Bockelmann
2015-12-03 18:44:18 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
Talefonverstärker für die a/b-Leitung? ... (als Fertiggerät)
Praktisch nicht.
Die Verbindung ist 2-Draht. Es gibt Kunstschaltungen die das
AC-Signal verstärken.
Danke erst einmal für die Hinweise, "Sondertelefone" sind bekannt, das
eingesetzte Gigaset ist schon für Hörgeschädigte.

Ich hatte mich gestern mal über Telefonhybridschaltungen schlau gemacht.
Damit wäre es möglich nur eine Richting zu verstärken, allein der
"Abgleich vor Ort" ist ein Problem. Mit dme Auto mal eben 2400 km entfernt.
Post by Rafael Deliano
Wenn man am Sat-Umsetzer ( da ist das Signal noch 4-Draht )
die Lautstärke nicht hochsetzen kann: Spirale im
Rüstungswettlauf weiterdrehen und auf PC/IP-Telefonie
übergehen. Das ist natürlich nicht technisch besser, aber
eventuell billiger und man kann sich die Hardware leichter
zurechtbiegen.
Den Sat-Umsetzer kenne ich nicht. Ich hielt ihn für ein Gerücht bis ich
die Fotos von "der Schüssel" sah. Ich weiß nicht, was die Telefonica da
geritten hat. 18 Jahre hatte Vattern eine Art Cwllular-Phone fest
installiert, das Dingen konnte sogar Fax leidlich übertragen. Nun kam
die Telefonica und setzt Vattern da einfach ein Satelittentelefon hin.

Nur zu Info: Kunde zahlt weiterhin normalen Festnetztarif.

Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass wir nur die kabelgebundenen
Telefone aufpeppen. Verstärker, die in die Hörerleitung eingeschleift
werden sind handelsüblich.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
F/V +49-3221-1143516
Thomas Prufer
2015-12-03 20:35:43 UTC
Permalink
Post by Andreas Bockelmann
Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass wir nur die kabelgebundenen
Telefone aufpeppen. Verstärker, die in die Hörerleitung eingeschleift
werden sind handelsüblich.
Oder eventuell ganz analog und oldschool:

"Ringankerhörkapsel speziell entwickelt für Schwerhörige, enorm lautstark, da
aufwendiger Auf-bau, Doppelspule und Ferrit-Doppelringmagnet,
Spezial-Plastikmembran. Gleichstromwiderstand 45 Ohm .
Typ RAHK 6014 1 St. 1,46 € 10 St. 9,97 €"
bei

<http://www.oppermann-electronic.de/html/body_telefonzubehor.html>


Porto macht das halt evtl. uninteressant -- und ich weiß nicht, ob deutsche
Kapseln in spanische Telefone passen...


Thomas Prufer
Andreas Bockelmann
2015-12-04 05:34:45 UTC
Permalink
Post by Thomas Prufer
Porto macht das halt evtl. uninteressant -- und ich weiß nicht, ob deutsche
Kapseln in spanische Telefone passen...
Die beiden verkabelten Telefone stelle ich mir nicht als Hauptproblem
vor, wie gesagt, da kann man was in die Hörerleitung einschleifen. Das
Problem ist ja nicht der Wirkungsgrad der Hörkapsel sondern das zu
schwache Signal. Sprich an der Kapsel "geht noch was".

Die Gigaset-Funktelefone sind für Vattern dann passé. Das funktioniert
nur noch mir Freisprechen (Lautsprecher an).


Es wird wohl mittelfrisitg doch auf VoIP hinauslaufen. Die
WiMax-Versorgung ist stabil, Vattern hat seit dem Anbieterwechsel auch
eine "richtige" IPV4 und nicht nur NAT. Dann brauche ich nur noch einen
Open-VPN-fähigen Router und die alte easyBox 802 aus dem Keller und dann
kann Vattern in Spanien theoretisch über meinen Telekom VoIP quasseln.


Mal schauen. Bis hierhin erst mal vielen Dank für die Tipps.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
F/V +49-3221-1143516
Stefan
2015-12-04 07:26:02 UTC
Permalink
Post by Andreas Bockelmann
Post by Thomas Prufer
Porto macht das halt evtl. uninteressant -- und ich weiß nicht, ob deutsche
Kapseln in spanische Telefone passen...
Die beiden verkabelten Telefone stelle ich mir nicht als Hauptproblem
vor, wie gesagt, da kann man was in die Hörerleitung einschleifen. Das
Problem ist ja nicht der Wirkungsgrad der Hörkapsel sondern das zu
schwache Signal. Sprich an der Kapsel "geht noch was".
Die Gigaset-Funktelefone sind für Vattern dann passé. Das funktioniert
nur noch mir Freisprechen (Lautsprecher an).
Es wird wohl mittelfrisitg doch auf VoIP hinauslaufen. Die
WiMax-Versorgung ist stabil, Vattern hat seit dem Anbieterwechsel auch
eine "richtige" IPV4 und nicht nur NAT. Dann brauche ich nur noch einen
Open-VPN-fähigen Router und die alte easyBox 802 aus dem Keller und dann
kann Vattern in Spanien theoretisch über meinen Telekom VoIP quasseln.
Mal schauen. Bis hierhin erst mal vielen Dank für die Tipps.
Einen Tipp hätte ich noch, aber mehr theoretisch. Vorlesung zum Thema
Übertragungstechnik hab ich vor > 30 Jahren gehört ;-)

Irgendwie erinnere ich mich dunkel an Leitungsverstärker. Dazu wurde mit
Operationsverstärkern (gabs wohl auch auf Röhrenbasis) negative
Widerstände realisiert und in die Leitung geschaltet. Das funktioniert
dann in beide Richtungen.

Keine Ahnung, ob das eine realistische Lösung für dein Problem ist...

Gruß

Stefan
Andreas Bockelmann
2015-12-04 07:44:06 UTC
Permalink
Post by Stefan
Irgendwie erinnere ich mich dunkel an Leitungsverstärker. Dazu wurde mit
Operationsverstärkern (gabs wohl auch auf Röhrenbasis) negative
Widerstände realisiert und in die Leitung geschaltet. Das funktioniert
dann in beide Richtungen.
Ja, das habe ich auch gefunden. Technisch zwei Telefonhybride, also
2-Draht-->4-Draht, dan je einen Verstärker je Richtung (hier würde
Empfang ausreichen), anshcließend wieder 4-Draht-->2-Draht.

Gibt es nicht fertig und muss an die Leitung angepasst werden. Am
einfachsten wäre es, wenn die Telefonica ihren Umsetzer "etwas
aufdrehen" würde, aber das bleibt ein Traum.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
F/V +49-3221-1143516
Rafael Deliano
2015-12-04 17:31:40 UTC
Permalink
Post by Stefan
Irgendwie erinnere ich mich dunkel an Leitungsverstärker. Dazu wurde mit
Operationsverstärkern (gabs wohl auch auf Röhrenbasis) negative
Widerstände realisiert und in die Leitung geschaltet. Das funktioniert
dann in beide Richtungen.
http://www.embeddedFORTH.de/temp/NLT.pdf

Suchbegriff für Grundschaltung wäre "NIC circuit". War auch im Tietz
Schenk zu finden soweit ich mich erinnere.

Es gab die Schaltung auch ohne Trafos mit ca. 4 OPs für Telefonleitung.
Hätte floatende Stromversorgung ( Steckernetzteil ) benötigt. Hatte aber
Details wie sie Rufspannung überlebt oder Wahl nicht stört nicht
berücksichtigt. Allerdings wenn man sie manuell zuschaltet wäre das wohl
kein Problem gewesen.

MfG JRD
Rafael Deliano
2015-12-05 09:44:10 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
http://www.embeddedFORTH.de/temp/NLT.pdf
Bei Bergmann finden sich auch noch kurze Darstellung:
http://www.embeddedFORTH.de/temp/NLT2.pdf

MfG JRD
Matthias Weingart
2015-12-08 15:46:13 UTC
Permalink
Post by Rafael Deliano
Post by Rafael Deliano
http://www.embeddedFORTH.de/temp/NLT.pdf
http://www.embeddedFORTH.de/temp/NLT2.pdf
Und durch sowas liefen dann auch noch Modem- (und Fax-)signale sauber durch?
Wie haben die da die Entzerrung richtig eingestellt, nach Gehör oder gab es
da Messtechnik dafür?

M.
--
Rafael Deliano
2015-12-08 18:17:51 UTC
Permalink
Post by Matthias Weingart
Post by Rafael Deliano
Post by Rafael Deliano
http://www.embeddedFORTH.de/temp/NLT.pdf
http://www.embeddedFORTH.de/temp/NLT2.pdf
Und durch sowas liefen dann auch noch Modem- (und Fax-)signale sauber durch?
70er Jahre: V21 Modems und kein Fax.
Vgl. die Tabelle Kabellänge bei Bergmann: alles >= 3km.
D.h. nicht "last mile".
Ab Ende der 70er Jahre wurde der Bereich auf digital/PCM umgerüstet.
Post by Matthias Weingart
Wie haben die da die Entzerrung richtig eingestellt, nach Gehör oder gab es
da Messtechnik dafür?
Vgl Bergmann: 5 Potis und 2 Trimmkondensatoren. Da gabs wohl Tabelle
die anhand Kabeltyp und Kabellänge Empfehlung gab was einzustellen war.
"Messtechnik" gabs im Amt schon, aber Gehälter im öffentlichen Dienst
sorgten schon dafür daß sich keine Fachleute da hin verirrten.

MfG JRD
horst-d.winzler
2015-12-05 06:09:37 UTC
Permalink
Post by Stefan
Einen Tipp hätte ich noch, aber mehr theoretisch. Vorlesung zum Thema
Übertragungstechnik hab ich vor > 30 Jahren gehört ;-)
Irgendwie erinnere ich mich dunkel an Leitungsverstärker. Dazu wurde mit
Operationsverstärkern (gabs wohl auch auf Röhrenbasis) negative
Widerstände realisiert und in die Leitung geschaltet. Das funktioniert
dann in beide Richtungen.
Zwei, über Gabeln geschaltet, antiparallele einstufige Verstärker.
Funktioniert nur zuverlässig wenn die beiden Leitungen ziemlich streng
ihre Impedanz einhalten. Für Bastler völlig ungeeignet. :-(
--
mfg hdw
Andreas Bockelmann
2015-12-05 06:49:56 UTC
Permalink
Post by horst-d.winzler
Zwei, über Gabeln geschaltet, antiparallele einstufige Verstärker.
Funktioniert nur zuverlässig wenn die beiden Leitungen ziemlich streng
ihre Impedanz einhalten. Für Bastler völlig ungeeignet. :-(
Genau das hatte ich auch gefunden. Die "Gabeln" wurden dort als
"Telefonhybrid" ausgeführt.

Vor >20-25 Jahren hatte ich da mal Verbindungen. Da hat ein Kumpel
solche Hybride wirklich als Hybridbausteine in in Einzelstückzahlen
fertigen lassen.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
F/V +49-3221-1143516
Matthias Weingart
2015-12-04 07:57:47 UTC
Permalink
Kann er bei der Telefonica nicht mal nachfragen, ob die den Audiopegel in
ihrem Satelittenempfänger (wird ja wohl auch digital sein) nicht einfach
anheben können? Womöglich ist das bloss ein Klick vom Servicetechniker an der
richtigen Stelle.

M.
--
Matthias Weingart
2015-12-04 08:04:20 UTC
Permalink
Post by Andreas Bockelmann
Es wird wohl mittelfrisitg doch auf VoIP hinauslaufen. Die
WiMax-Versorgung ist stabil, Vattern hat seit dem Anbieterwechsel auch
eine "richtige" IPV4 und nicht nur NAT. Dann brauche ich nur noch einen
Open-VPN-f„higen Router und die alte easyBox 802 aus dem Keller und dann
kann Vattern in Spanien theoretisch ber meinen Telekom VoIP quasseln.
Oder auch nen VOIP-Account bei sipgate oder easybell (oder ...)...
Wie sind die pingzeiten bei wimax? (vermutlich aber noch besser als über den
Sat ;-)

M.
--
Rolf Bombach
2016-01-10 17:41:35 UTC
Permalink
Andreas Bockelmann schrieb:
...
Es wird wohl mittelfrisitg doch auf VoIP hinauslaufen. Die WiMax-Versorgung ist stabil, Vattern hat seit dem Anbieterwechsel auch eine "richtige" IPV4 und nicht
nur NAT. Dann brauche ich nur noch einen Open-VPN-fähigen Router und die alte easyBox 802 aus dem Keller und dann kann Vattern in Spanien theoretisch über
meinen Telekom VoIP quasseln.
Für so was bin ich zu alt. Obiges hätte man auch auf Chinesisch
formulieren können, hätte nicht weniger mitgekriegt.
Früher [tm] hat man einfach ein sog. Telefon an a/b gehängt
und gut war (ja, ich hab das Problem mit der tiefen Lautstärke
schon kapiert).

Eben habe ich einen interessanten Telefonanruf bekommen, den
ich ungern verpasst hätte. Ich hab ihn dann auch fast verpasst,
da just in diesem Moment das schnurlose Telefon aufgegeben hat,
warum auch immer. Zum Glück hatte ich vor Jahren mehr aus
dekorativen Gründen einen Aussenbereichs-Wandapparat aus
Bundesrestbeständen (Ablöse CHF 10.-) ergattert und an
den Schreibtisch getackert. Der hat mich dann "gerettet".
--
mfg Rolf Bombach
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